Haberlandt, Arthur
- Lebensdaten
- 1889 – 1964
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Volkskundler ; Ethnologe ; Museumsleiter ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 101306733 | OGND | VIAF: 118229952
- Namensvarianten
-
- Haberlandt, Arthur Ludwig Wolfgang
- Haberlandt, Arthur
- Haberlandt, Arthur Ludwig Wolfgang
- Haberlandt, Artur
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Michael (s. 4);
⚭ 1919 Marie, T d. N. N. Weiß, Beamter d. Donau-Dampfsohiffahrts-Ges., u. d. Marie N. N.;
1 S, 1 T. -
Biographie
H. arbeitete bereits während seiner Studienjahre in Wien an dem von seinem Vater geleiteten Museum für österreichische Volkskunde (Promotion 1912 bei →M. Hoernes, Dissertation: „Prähistorisch-Ethnographische Parallelen“, 1914 Habilitation). Im 1. Weltkrieg führte er anthropologische und ethnographische Aufnahmen in den besetzten Balkangebieten durch, brachte dabei eine bedeutende Sammlung von Volkskunstgegenständen aus Serbien, Montenegro und Albanien ins Museum und veröffentlichte 1917 als erstes Hauptwerk darüber seine „Kulturwissenschaftlichen Beiträge“, ergänzend dazu 1919 den Bildband „Volkskunst der Balkanländer“. 1924 wurde er Direktor des Museums im Gartenpalais Schönborn, als Nachfolger seines Vaters. Aus vergleichenden Studien erwuchs als 2. Hauptwerk die „Volkstümliche Kultur Europas in ihrer geschichtlichen Entwicklung“ (1926), ein bleibendes Denkmal der „Vergleichenden Volkskunde“. Später beschäftigte H. sich zunehmend mit deutscher Volkskultur und versuchte 1935 erstmalig eine „Volkskunde des Burgenlandes“ (kunsttopographisch); gleichzeitig erschien seine „Deutsche Volkskunde“, ein etwas schmaler Grundriß. Methodisch arbeitete er „Lebenskreise“ des Volkes heraus, mit besonderer Berücksichtigung der alpenländischen Verhältnisse. Seit 1939 hatte er nochmals Kriegsdienste zu leisten, 1945 wurde er pensioniert. 1953/59 erschien das stoffreiche „Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs“. Er hatte 30 Jahre lang Anteil an der Gestaltung der Wiener Zeitschrift für Volkskunde (1940–45 als Redakteur). Für sie schrieb er Hunderte von kleinen Artikeln und Buchbesprechungen, die seinen weiten Blick und den völkerkundlichen Aspekt seiner Schulung bezeugen. Zu seinen Schülern zählen bekannt gewordene Volkskundler, unter anderem W. Kuhn, R. Kriss, A. Karasek, K. Haiding.
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Werke
Weitere W u. a. Die Holzschnitzerei im Grödener Tale, in: Werke d. Volkskunst II, 1911, S. 1 ff.;
Btrr. z. breton. Volkskde., 1912;
Afrika, in: Illustr. Völkerkde., 1922, S. 418-612;
Volkskde. u. Vorgesch., in: Jb. f. hist. Volkskde. 1, 1925, S. 5 ff.;
Die Mittelmeerlandschaften Nordafrikas u. d. Kanar. Inseln, in: Buschans Völkerkde. II, 2, 1926, S. 1023-69;
Die Bauernhausformen im dt. Volksgebiet, in: Wiener Zs. f. Volkskde. 31, 1926, S. 20 ff. (mit 1 Karte);
Volkskde. v. Wien, Niederösterreich u. d. Burgenland, in: Michael Haberlandt, Österreich, s. Land u. Volk, 1927, S. 225 ff.;
Die Volkstrachten d. Alpen, in: H. Leitmeier, Die österr. Alpen, 1928, S. 298 ff.;
Führer durch d. Mus. f. Volkskde., 1930;
Lebenskreise als e. Forschungsziel d. Volkskde., in: Festschr. f. Th. Siebs, 1933, S. 377 ff.;
Dt. u. südosteurop. Volkskde., Belgrad 1943;
Wege u. Ziele d. österr. Volkskde., in: Laos I, Uppsala 1951, S. 154 ff. -
Literatur
Leopold Schmidt, in: Österr. Zs. f. Volkskde. N. S. 18, 1964, S. 317 ff. (ausführl. W-Verz. [635 Publ.], p).
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Autor/in
Leopold Schmidt -
Zitierweise
Schmidt, Leopold, "Haberlandt, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 393-394 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101306733.html#ndbcontent