Doebelin, Karl Theophilus
- Lebensdaten
- 1727 – 1793
- Geburtsort
- Königsberg (Neumark)
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Schauspieler ; Theaterdirektor ; Dramatiker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116152265 | OGND | VIAF: 59828839
- Namensvarianten
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- Döbelin, Karl Theophilus
- Döbbelin, Karl Theophilus
- Doebbelin, Karl Theophilus
- Doebelin, Karl Theophilus
- Döbelin, Karl Theophilus
- Döbbelin, Karl Theophilus
- Doebbelin, Karl Theophilus
- Döbbelin, Karl Theophilus
- Doebbelin, Carl Theophilus
- Döbbelin, Carl Theophil
- Döbbelin, Karl Gottlieb
- Döbbelin, Karl Theophil
- Döbelin, Karl Theophilus
- Doebelin, Carl Theophilus
- Döbelin, Carl Theophilus
- Döbbelin, Carl Theophilus
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- Döbbelin, Carl Gottlieb
- Döbelin, Carl Theophilus
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Doebbelin (Döbelin), Carl Theophilus (eigentlich Carl Gottlieb)
Schauspieler und Theaterdirektor, * 24.4.1727 Königsberg (Neumark), † 10.12.1793 Berlin.
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Genealogie
V Gg. Frdr. (* 1702), Handwerksmeister, S des Schustermeisters Melchior in Königsberg;
M Elis. Lüpckens;
⚭ 1) 1757 →Maximiliana Christiana Schulz (1787–59), Schauspielerin, 2) Mainz 1762 (⚮ 1776) Friederike (1745 ?-99, Künstlername Neuhoff), T des Oberstleutnant v. Klinglin;
1 T aus 1) →Caroline Maximiliane (1758–1828), Schauspielerin, 2 S aus 2), u. a. →Carl Conrad Casimir (1763–1821, ⚭ 1) →Betty Scheel, † 1791, Schauspielerin, 2) →Auguste Feige, † 1838, Schauspielerin, Sängerin), Schauspieler u. Theaterprinzipal;
E →Conrad Carl Theodor Ernst (1799–1856, ⚭ →Auguste Lange, 1803–42, Schauspielerin), Schauspieler u. Leiter der Hofbühne Coburg-Gotha. -
Biographie
D. besuchte, nachdem er am 1. Schlesischen Kriege teilgenommen hatte, das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, studierte Jura in Frankfurt/Oder und Halle und mußte die Universität verlassen, weil er sich an studentischen Unruhen beteiligt hatte. Nun wandte er sich dem Theater zu und debütierte 1750 bei der Neuberschen Gesellschaft in Zerbst. Nach verschiedenen Stationen ging er 1754 zur Ackermannschen Truppe und gründete schließlich 1756 eine eigene Gesellschaft, mit der er in Weimar spielte, bis er 1757 in Unstimmigkeiten mit dem Herzog geriet. 1758/64 wirkte D. bei K. E. Ackermann, ging 1766 zu F. Schuch nach Berlin und errichtete 1767 wiederum eine eigene Gesellschaft, mit der er durch die preußischen Provinzen zog. 1771/72 spielte er in Leipzig, Halle, Magdeburg, Braunschweig und 1774 sechs Monate in Dresden. 1775 starb der Prinzipal H. G. Koch in Berlin, dessen Generalprivileg nun auf D. überging. Der Wanderkomödiant wurde seßhaft und spielte in|dem von der Witwe Kochs erworbenen Theater in der Behrenstraße, bis 1786 Friedrich Wilhelm II. in dem ehemaligen französischen Komödienhaus auf dem Gendarmenmarkt ein deutsches Nationaltheater errichtete und D. zum Direktor ernannte. Die augenfällige, durch hohe Spielschulden verursachte finanzielle Mißwirtschaft des neuen Leiters machte bald eine Veränderung der Theaterverwaltung notwendig. 1787 wurden D.s Befugnisse durch eine übergeordnete General-Direktion (Mitglieder unter anderem Finanzrat von Beyer, K. W. Ramler, J. J. Engel) weitgehend beschnitten und seine Tätigkeit auf die Funktion eines Regisseurs beschränkt. 1789 setzte sich D. mit lebenslänglicher Pension zur Ruhe.
Künstlerisch war D. an den Franzosen geschult, deren Bombast und schwülstige Deklamation er selbst in einer Zeit beibehielt, in der durch C. Ekhofs und F. L. Schröders Natürlichkeitsbestrebungen der deutschen Schauspielkunst längst neue Wege gewiesen waren. Man lobte das bewegliche Mienenspiel, die körperliche Gewandtheit dieses fraglos begabten Schauspielers, belächelte aber in späteren Jahren das „heisere Pathos“ und die übertriebene, gespreizte Gestik des im Stil der alten Haupt- und Staatsaktionen befangenen Akteurs. Sein Rollenfach umfaßte Könige und Helden im Trauerspiel, Charakter- und Väterrollen. Den Schauspielern seiner Truppe war er ein wahrhaft väterlicher Prinzipal. Bedeutung errang D. vor allem dadurch, daß er sich um einen literarisch wertvollen Spielplan bemühte und sich mit seiner betont deutschen Gesinnung namentlich für die Förderung deutscher Dramatiker einsetzte. So führte er 1783 Lessings bis dahin für unaufführbar gehaltenen „Nathan“ zum ersten Male auf.
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Literatur
ADB V (f. d. Gesnmtfam., L); G. Born, Die Gründung d. Berliner Nat.-Theaters u. dessen Geschichte bis z. D.s Abgang (1786/89), Diss. Erlangen 1931;
Altpreuß. Biogr. – Zur Gesamtfam.: Eisenberg; Kosch, Theater-Lex. (W, L). -
Porträts
Ölgem. v. J. C. S.Krüger, 1784 (Berlin Nat-Gal.);
Kupf. v. D. Berger nach Zeichnung v. D. Chodowiecki, 1779;
Kupf. d. T Caroline Maxim, v. B. Berger nach Gem. v. H. W. Tischbein, 1779. -
Autor/in
Hans Knudsen -
Zitierweise
Knudsen, Hans, "Doebelin, Karl Theophilus" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 9-10 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116152265.html#ndbcontent