Kienlen, Johann Adam (II)
- Lebensdaten
- 1661 – 1740
- Beruf/Funktion
- Goldschmied in Ulm ; Goldschmied
- Konfession
- lutherisch?
- Normdaten
- GND: 137738226 | OGND | VIAF: 81883647
- Namensvarianten
-
- Kienlen, Johann Adam
- Kienlen, Johann Adam (II)
- kienlen, johann adam
- Cienlen, Johann Adam (II)
- Cienlen, Johann Adam
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Kienlen, Johann Adam II
Goldschmied, ~ 1.12.1661 Ulm, ⚰ 6.5.1740 Ulm.
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Genealogie
V Joh. Adam I (s. 3);
M Anna Regina Gelb; Ov 2. Grades →Hans Ludwig II (s. 2);
- ⚭ 1) Ulm 24.10.1682 Sabina Magdalena († 1688), T d. GR Elias Christoph Engler in Memmingen, 2) Ulm 23.4.1689 Anna Maria (1658–1733), Wwe d. Kupferschmieds Tobias Meyer in U., T d. →Münsterpredigers Joh. Konrad Meyer († 1695) in U.;
K, u. a. Hans Adam (* 1691, wohl jung †), Lehrling K.s. -
Biographie
1672-76 erlernte K. das Handwerk bei seinem Vater, dessen weite Beziehungen ihm seine Wanderzeit erleichterten. 1682 wurde er Meister in Ulm. 1689-1701 nahm er alle vier Jahre einen Lehrling an, zum Teil von auswärts. Datierte Werke von 1694-1705, vor allem für Kirchen im Ulmer Land und auch in der katholischen Umgebung, zeigen, daß die „Handlung“ des Vaters, dessen Meisterzeichen er übernahm, von ihm fortgesetzt wurde. Einfachere Werke der Jahre 1682-91 werden eher ihm als dem Vater zuzuschreiben sein. Vielfach steht eine klare Trennung der Werke von Vater und Sohn noch aus. Trotz qualitätvoller Arbeiten lassen sich Spitzenwerke bisher für ihn nicht nachweisen. 1696 und 1700 war K. Zunftmeister der Ulmer Schmiedezunft. Nach der Befreiung Ulms von der bayerischen Besetzung, die seine „Handlung“ fast erliegen ließ, wurde er auf kaiserliche Empfehlung 1702 Stückleutnant und 1705 Zeugwart, doch 1715 nach Kriegsende „reduziert“. Ob er danach wieder sein Handwerk betrieb, ist unbekannt. 1705/06 wurde er vom Herzog von Württemberg mit jährlich 100 Gulden unterstützt.
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Werke
ob v. Joh. Adam I od. Joh. Adam II: datierte Werke 1682–31, bisher meist (ob zu Recht?) dem Vater zugeschrieben: Ziborium mit Engelsköpfen u. Deckel, 1683 f. (in Stadtkirche Blaubeuren gestiftet);
getriebenes Messingtaufbecken, 1685 (ebendorthin gestiftet);
2 gleiche, silbervergoldete Abendmahlskannen, 1683 (Laichingen, Pfarrkirche);
Hostienbüchse (ebd.);
- undatierte Werke: sitzendes Windspiel (1885 in Frankfurt/M.);
einfaches silbernes Salzgefäß (Stuttgart, Landesmus.);
silberne Buchbeschläge (Rotterdam, Mus. Boymans van Beuningen);
kon. Becher (1912 in Crailsheim);
Kelch u. Hostienbüchse (Langenau, obere Kirche);
Kelche (in den Kirchen Weidenstetten, Böttingen, Aufhausen, Deggingen, Dornstetten, Hailtingen, Molpertshaus b. Wolfegg);
2 Trinkbecher in d. Form d. Fasses (Ulm, Mus.);
Derkelkanne mit gr. Blumen getrieben (1912 in München);
teilvergoldete Abendmahlskanne mit getriebenen Blumen (Pfäffingen, ev. Kirche);
Ziborium mit Überfang aus durchbrochenen Blumenranken (Ulm-Harthausen, kath. Kirche). -
v. →Joh. Adam II (s. 4): datierte Werke: Kelch, 1694 (Tomerdingen, kath. Kirche);
Sonnenmonstranz (ebd.);
silbervergoldeter Kelch, 1699 (Machtolsheim, Kirche);
2 silbervergoldete Kelche, 1699 (Wain, ev. Kirche);
silberner Beschlag e. Meßbuchs (Ulm, Wengenkirche);
weißsilbernes Rauchfaß u. Weihrauchschiffchen, 1705, sowie silbervergoldeter Kelch mit getriebenen Medaillons (Habstal, ehem. Klosterkirche);
- undatierte Werke: silbervergoldeter Kelch, um 1700 (Heiningen, ev. Kirche);
silbervergoldete Hostienbüchse, wohl um 1700 (Gruibingen, ev. Kirche). -
Literatur
s. L z. Gesamtfam. ; Die Kunst- u. Altertumsdenkmale v. Württemberg, Oberamt Blaubeuren, 1914, S. 31, 55 f., 89, 95, 129;
dass., Oberamt Geislingen, 1914, S. 115, 165;
dass., Oberamt Laupheim, 1914, S. 146 f.;
dass., Oberamt Göppingen, 1914, S. 97, 101;
dass., Oberamt Münsingen, 1926, 48, 112 f.;
dass.;
Kr. Riedlingen, 1936, S. 143;
Die Kunstdenkmäler in Württemberg, Kr. Waldsee, 1943, S. 173;
dass., ehem. Oberamt Ulm, 1976;
Häberle, 1926, S. 26-31, Abb. 9, 13;
Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns II, Kr. Sigmaringen, 1948, S. 132;
W. Fleischhauer, Barock im Hzgt. Württemberg, 1958, S. 265. -
Autor/in
Albrecht Rieber -
Zitierweise
Rieber, Albrecht, "Kienlen, Johann Adam (II)" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 587 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137738226.html#ndbcontent