Jehmlich, Gotthelf Friedrich
- Lebensdaten
- 1779 – 1827
- Geburtsort
- Neuwernsdorf bei Sayda (Erzgebirge)
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Orgelbauer ; Musikinstrumentenbauer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136040551 | OGND | VIAF: 80452033
- Namensvarianten
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- Jehmlich, Gotthelf Friedrich
- Jehmlich, Friedrich Gotthelf
- Jehmlich, Friedrich Gotthelph
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Jehmlich, Gotthelf Friedrich
Orgelbauer, * 14.1.1779 Neuwernsdorf bei Sayda (Erzgebirge), † 30.4.1827 Dresden. (lutherisch)
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Genealogie
B →Johann Gotthold (1781–1862), seit 1836 Hoforgelbauer in D., →Carl Gottlieb (1786–1867), verlegte 1839 s. Werkstatt nach Zwickau, Begründer d. Zwickauer Linie; N (S v. Carl Gottl.) Anton (1817- n. 1856, in Amerika verschollen), baut 1844 22stg. Orgel Lugau/Erzgeb., →Carl Eduard (1824–89) seit 1858 Hoforgelbauassistent, seit 1871 Hoforgelbauer in D. (s. W, L), →Wilhelm Friedrich (1826–74), leitete d. Zwickauer Werkstatt seit 1867, baute 1861 21stg. Orgel in Pfaffroda b. Altenburg, 1864 33stg. Orgel in Lengenfeld i. V., 1865 23stg. Orgel in Oelsnitz/Erzgeb., 1866-68 31stg. Orgel in Gersdorf b. Hohenstein, →Ernst (1828–78), urspr. Uhrmacher, trat 1807 in d. Firma s. B Carl Eduard ein; Groß-N (S v. Carl Eduard) →Emil (1854–1940) u. →Bruno (1856–1940), beide Hoforgelbauer, leiten d. Dresdener Firma seit 1888, verfertigten Kegelladen-Orgeln mit pneumatischer, vereinzelt mit elektro-pneumat. Traktur, bauten 1900-01 91stg. Orgel d. Kreuzkirche in D., 1940 umgebaut u. auf 113st. vergrößert, 1929 108stg. Orgel im Zwickauer Dom (beide nicht erh.), →Hans (1883–1943), Mitarb. seiner Brüder, →Georg (1866–1928), Intonateur; Ur-Groß-N (S v. Emil) Otto (* 1903) u. →Rudolf (1908–70) übernahmen 1936 d. Firma.
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Biographie
J. lernte 1799-1802 bei Hamann in Meißen, arbeitete mit seinem Bruder Johann Gottnold bis 1806 als Geselle bei J. Ch. Kayser in Dresden und machte sich dann dort selbständig. Johann Gotthold und Carl Gottlieb sind zunächst Tischlermeister, dann Orgelbauer, die 3 Brüder haben anfangs ihre Werkstatt in Cämmerswalde, Johann Gotthold geht um 1824 nach Dresden. Die J. sind Vertreter der Sächs. Silbermann-Tradition, passen sich jedoch in gemäßigter Weise dem Zeitgeschmack an, indem sie auch kleinere Orgeln mit Bordun 16' in beschränkter Zahl streichende Stimmen bauen. Der künstlerisch bedeutendste ist Carl Eduard, hervorragend als Intonateur. Er baut ausschließlich mechanische Schleifladen-Orgeln und wird von seinen Brüdern, später von seinen Söhnen, unterstützt. Die Urgroßneffen Otto und Rudolf wenden sich um 1955, teils auch schon früher, wieder der mechanischen Schleiflade|zu und werden in den Dispositionen ihrer Werke den Anforderungen der Gegenwart gerecht. Ihre großen Orgeln weisen zahlreiche Zungenregister und gemischte Solostimmen auf.
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Werke
ausführl. Verz. in: MGG VI.
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Literatur
F. Oehme, Hdb. üb. … Orgelwerke im Kgr. Sachsen, 3 T., 1888-97;
Urania, Musikzs. f. Orgelbau …, Jg. 1897, S. 36 f.;
E. Flade, Die Orgelbauerfam. J., in: Zs. f. Kirchenmusiker 1, 1934;
ders., G. Silbermann, ²1953, S. 209 ff.;
MGG VI (W, L);
Riemann. | -
Quellen
Qu.: Staatsarchiv Dresden, Min. f. Volksbildung 14433, 14453, 14455, 14466, 14472; Orgel-Statistik d. Gebr. J. ab 1808 (Hs.).
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Autor/in
Ulrich Dähnert -
Zitierweise
Dähnert, Ulrich, "Jehmlich, Gotthelf Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 386-387 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136040551.html#ndbcontent