Jeghers, Ernst
- Lebensdaten
- 1818 – 1879
- Geburtsort
- Eupen
- Sterbeort
- Ruhrort bei Duisburg
- Beruf/Funktion
- Hüttendirektor ; Unternehmer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136271030 | OGND | VIAF: 80644731
- Namensvarianten
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- Jeghers, Ernst
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Jeghers, Ernst
Hüttendirektor, * 2.2.1818 Eupen, † 30.1.1879 Ruhrort bei Duisburg. (katholisch)
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Genealogie
V →Christian (1785–1856), Tuchfabr. u. Bgm. in E., S d. →Nicolaus Joseph (1749–1804), aus Henri-Chapelle, Tuchfabr. u. Gutsbes. in E., u. d. Elisabeth Baltus aus Montzen;
M Theresia (1786–1819), T d. →Heinrich Ackens (1750–94), Tuchfabr. u. Bgm. in E., u. d. Barbara Joh. Römer;
⚭ Eupen 1842 Julia (1821–94), T d. →Montanindustriellen Anton Wilh. Hülfer († 1868, s. NDB IX);
4 K, u. a. Elisabeth (⚭ →Otto Wiethaus, 1842–1918, GKR, Ing., techn. Dir. d. Phoenix-Werke, Gen.dir. d. Westfäl. Drahtindustrie AG). -
Biographie
Nach einer kaufmännischen Ausbildung beteiligte sich J. gemeinsam mit seinem Vater sowie anderen Industriellen aus Aachen und unter Führung seines Schwiegervaters Anton Wilhelm Hüffer an der Gründung der Fa. Michiels & Co. in Eschweiler. Diese betrieb ein Eisenbahnschienenwalzwerk, das unter der kaufmännischen Leitung J.s schnell beträchtliche Gewinne erzielte. Um das Risiko persönlicher Haftung zu mindern, ging die Firma 1853 auf eine Neugründung der Eigner, die Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb, über. J., der seit 1855 als Rentner in Bonn lebte, gehörte von Anfang an dem Administrationsrat des „Phoenix“ an, in dem franz. Miteigentümer den Ton angaben. Da es nicht gelang, die zahlreichen Hochöfen-, Hütten-, Berg- und Erzbergwerke zu einer Rechts- und Wirtschaftseinheit zusammenzufassen, kam das Unternehmen in eine kritische Situation und mußte von David Hansemann 1859/61 saniert werden. Erst J., der 1863 zum Vorsitzenden des Vorstandes bestellt worden war, gelang es, durch geeignete organisatorische Maßnahmen und unter Ausnutzung der verbesserten Möglichkeiten der Verkehrswirtschaft den Konzern zu einer organischen Einheit durchzubilden. Statt Kapitalvertretern wurden nur noch Fachleute in den Vorstand berufen; alle Einflüsse franz. Rechts wurden aus den linksrhein. Betrieben zurückgedrängt und das Gesamtunternehmen nach einheitlichen Rechtsgrundsätzen verwaltet. Die Betriebe arbeiteten nicht mehr wie selbständige Fabriken nebeneinander, sondern stimmten ihre Produktionsprogramme aufeinander ab; im Anschluß hieran wurden auch auf der mittleren Ebene der kaufmännischen Verwaltung Probleme dezentraler Zentralisation wegweisend gelöst. Die Bilanzsumme stieg unter J.s Amtsführung von 4,3 Mill. Taler (1864) auf 7,5 Mill. Taler (1873). Es wurden bis zu 19% Dividende gezahlt. Da J. indessen erst 1870 mit der Errichtung eines modernen Stahlwerkes nach dem Bessemer- und dem Siemens-Martin-Verfahren begann und dabei keine glückliche Hand hatte, mußte er seinen Abschied nehmen. Er lebte danach als Rentner in Ruhrort.
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Literatur
L. Hatzfeld, Anton Wilhelm Hüffer (1786–1868) - ein Vater d. Stadt Montan, in: Duisburger Forschungen 8, 1965, S. 24-33. |
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Quellen
Qu.: Mannesmann-Archiv, Düsseldorf.
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Porträts
Phot. im Mannesmann-Archiv, Düsseldorf.
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Autor/in
Lutz Hatzfeld -
Zitierweise
Hatzfeld, Lutz, "Jeghers, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 386 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136271030.html#ndbcontent