Burkhardt, Heinrich
- Lebensdaten
- 1861 – 1914
- Geburtsort
- Schweinfurt
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Mathematiker ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117173967 | OGND | VIAF: 30306401
- Namensvarianten
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- Burkhardt, Heinrich Friedrich Karl Ludwig
- Burkhardt, Heinrich
- Burkhardt, Heinrich Friedrich Karl Ludwig
- Burkhardt, H.
- Burkhardt, Heinrich Friedrich Carl Ludwig
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Burkhardt, Heinrich Friedrich Karl Ludwig
Mathematiker, * 15.10.1861 Schweinfurt, † 2.11.1914 München. (evangelisch)
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Genealogie
V Carl Heinr. Theodor (1832–67), Bezirksgerichtsassessor aus Würzburg, S des Dr. Lor. Heinr., Konsistorialrat u. Hauptprediger in Ansbach, u. der Wilhelmine Neidhart;
M Carol. Louise, T des Apothekers Heinr. Heyde in Ansbach u. der Emilie Memminger;
⚭ 1897 Mathilde, T des →Max Büdinger (1828–1902), Prof. der Gesch. in Zürich u. Wien, Mitgl. der Ak. der Wiss. Wien; Schwager →Konrad Büdinger (1867–1944), Prof. der Chirurgie in Wien, Schüler Th. Billroths, die Knorpelrißerkrankung der Patella ist nach ihm benannt; Schwägerinnen Emma Büdinger (⚭ →Jak. Krall [1857–1905], Ägyptologe in Wien, Mitgl. der Ak. der Wiss. Wien), Hedw. Büdinger (⚭ →Paul Schweizer [1852–1932], Prof. der Gesch. u. hist. Hilfswissenschaften in Zürich). -
Biographie
Schon am Gymnasium Ansbach im Mathematischen verständnisvoll gefördert und 1880 ins Maximilianeum in München aufgenommen, studierte B. dort an der Universität und TH, dann in Berlin und Göttingen. Nach bestandener Lehramtsprüfung wirkte er am Mathematischen Institut der TH München 1884/87 als Assistent, ging dann nach Göttingen (dort Privatdozent 1889) und rundete 1893/94 sein reiches Wissen während eines Studienaufenthaltes in Paris weiter ab. B. wurde 1897 ordentlicher Professor an der Universität Zürich und ging 1908 an die TH München, wurde 1909 außerordentliches und 1912 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. - B.s wichtigste mathematische Arbeiten beziehen sich auf elliptische Funktionen, funktionentheoretische Einzelfragen und Gruppentheorie. Sie zeichnen sich durch umfassende Weite des Standpunktes, vereinheitlichende Verarbeitung der einschlägigen Literatur und eingehende Berücksichtigung des historischen Sachverhaltes aus. Hervorragendes enthalten die Beiträge zur Encyklopädie der mathematischen Wissenschaften über Potentialtheorie (1896), endliche diskrete Gruppen (1898), kontinuierliche Transformationsgruppen (1900), trigonometrische Interpolation, Reihen und Integrale (1914), ferner der umfangreiche Literaturbericht über Entwicklungen nach oszillierenden Funktionen und Integrationen der Differentialgleichungen der mathematischen Physik (Jahresbericht der deutschen Mathematiker-Vereinigung 10, 1901/08). Die Vorlesungen über die Elemente der Differential- und Intergralrechnung (1907) sind aus der Züricher Tätigkeit hervorgegangen; die noch heute beliebten Funktionentheoretischen Vorlesungen (I/1, 1903; I/2, 1897; II, 1906; mehrere Auflagen, neu herausgegeben von G. Faber) gehen in der ersten Anlage bis auf die Göttinger Zeit zurück.
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Literatur
H. Liebmann, in: Jber. d. dt. Mathematiker-Vereinigung 24, 1915, S. 185-95 (P);
W. v. Dyck, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1915, S. 83-97;
ders., in: Ber. d. TH München, 1914/15;
Pogg. IV, V. - Zu Max Büdinger:
O. Redlich, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 52, 1902, S. 295-99 (W);
A. Bauer, in: BJ VII, S. 223-31 (W, u. Tl. 1902, L);
ÖBL (W, L); zu Konr. Büdinger:
Med. Dtld. II, o. J.;
Fischer I, 1932; zu Jak. Krall:
D. H. Müller, in: Alm. d. Ak d. Wiss. Wien 55, 1905, S. 318-21 (L);
BJ X (Tl 1905, L). -
Autor/in
Joseph Ehrenfried Hofmann -
Zitierweise
Hofmann, Joseph Ehrenfried, "Burkhardt, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 53 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117173967.html#ndbcontent