Reinert, Egon Hans
- Dates of Life
- 1908 – 1959
- Place of birth
- Saarbrücken
- Place of death
- Saarbrücken
- Occupation
- Politiker ; Jurist
- Religious Denomination
- keine Angabe
- Authority Data
- GND: 126809852 | OGND | VIAF: 74856187
- Alternate Names
-
- Reinert, Egon Hans
- Reinert, Egon
Linked Services
Relations
Life description (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Reinert, Hans Egon
Politiker, * 24.9.1908 Saarbrücken, † (Verkehrsunfall) 23.4.1959 Saarbrücken. (katholisch)
-
Genealogy
V N. N., Kommunalbeamter;
M Dorothea Herrmann (⚭ 2] N. N. Sauter); ledig. -
Biography
Nach dem Abitur 1927 am Ludwigsgymnasium in Saarbrücken studierte R. Rechtswissenschaften in Heidelberg, Bonn und Frankfurt (2. Staatsexamen 1937). 1941 eröffnete er eine Anwaltskanzlei in Saarbrücken; gleichzeitig war er Geschäftsführer der Rechtsanwaltskammer für den Bezirk des Oberlandesgerichts Zweibrücken. 1952-55 fungierte er als juristischer Berater der nicht zugelassenen CDU Saar, zu deren Gründern er gehörte und für die er im Dez. 1955 in den Landtag zog. Im Jan. 1956 wurde er Justiz- und Kultusminister, am 4.6.1957 Ministerpräsident, nachdem er zwei Wochen zuvor den Parteivorsitz übernommen hatte. R., infolge einer Kinderlähmung körperlich behindert, gehörte in die vorderste Reihe jener Saarländ. Politiker, die den Übergang vom teilautonomen Saarland zum dt. Bundesland gestalteten. Zu nennen sind besonders die Überleitung des Rechtswesens, die Restrukturierung der staatlichen Haushalte, die Neuordnung der Verwaltung und auch grundlegende wirtschaftspolitische Maßnahmen wie das Gesetz über steuerliche Maßnahmen oder die Gründung der Saarbergwerke AG.
Bei der rechtlichen Auseinandersetzung um die Zulassung seiner Partei und bei öffentlichen Kundgebungen waren seine scharf gegen das europ. Statut für das Saarland und gegen die Christl. Volkspartei (CVP) gerichteten Positionen von einer völkerrechtlichen Einschätzung der Saarfrage und vom christl. Gedankengut geprägt. Seit 1956 jedoch profilierte sich R. in den Verhandlungen zum franz.-Saarländ. Kulturabkommen als selbstbewußter Gestalter des Ausgleichs mit Frankreich. Zugleich bildete er bei der komplizierten Annäherung von CDU und CVP einen Gegenpol zur unversöhnlichen Linie von Teilen der Christdemokratie um seinen Vorgänger im Amt des Ministerpräsidenten, →Hubert Ney (1892–1984). R.s dominierende Rolle in der Landespolitik wurde durch seinen frühen Tod infolge eines Verkehrsunfalls jäh beendet.
-
Literature
FAZ v. 24.4.1959;
H. Bergweiler, in: N. Blüm (Hg.), Christl. Demokraten d. ersten Stunde, 1966, S. 313-30 (P);
Munzinger. -
Author
Marcus Hahn -
Citation
Hahn, Marcus, "Reinert, Egon Hans" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 351 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126809852.html#ndbcontent