Brunck, Heinrich von
- Lebensdaten
- 1847 – 1911
- Geburtsort
- Winterborn (Pfalz)
- Sterbeort
- Ludwigshafen
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Industrieller
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117638072 | OGND | VIAF: 35239415
- Namensvarianten
-
- Clemm von Hohenberg, Heinrich
- Brunck, Heinrich von
- Clemm von Hohenberg, Heinrich
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Brunck, Heinrich von (seit 1905)
Chemiker, * 26.3.1847 Winterborn (Pfalz), † 4.12.1911 Ludwigshafen. (evangelisch)
-
Genealogie
Aus pfälzischer Bauernfamilie;
V Friedrich Karl (1800–71), Landwirt, bayerischer Landtagsabgeordneter (katholisch), S des Ulrich, Bürgermeister in Winterborn, und der Anna Maria Wehenkel aus Fürfeld;
M Elisabeth (genannt Lisette), T des Daniel Ritter, Posthalter in Sembach, und der Wilhelmine Wernz, Eichenbacher Mühle bei Lohnsfeld;
B Ul- rich (1833-1906), bayerischer Landtagsabgeordneter, seit 1890 Mitglied des Reichstags;
⚭ 1871 Barb. Wilh. Emilie, T des Christian Fitting aus Großkarlbach;
1 S, 2 T; N →Otto (1866–1946), Chemiker, ab 1896 Professor in Freiberg, widmete sich der Analyse der Metalle und wies u. a. das von Tschugajew als Reagens auf Nickel empfohlene Diazetyldioxim als ein ausgezeichnetes Mittel zur quantitativen Bestimmung dieses Elements und zu seiner Trennung von anderen Elementen nach (1907), auch stammt von ihm eine brauchbare Methode zur Bestimmung des Schwefels in der Kohle (1905). -
Biographie
B. studierte ab 1863 in Zürich, Gent (bei August Kekulé) und Tübingen Chemie und promovierte 1867. Nach zweijähriger Tätigkeit bei der Chemischen Fabrik E. de Haën, Hannover, ging er 1869 als Chemiker in die Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) Ludwigshafen. 1873 wurde er Leiter einer Filiale dieses Werkes in Hochfeld bei Duisburg, 1875 Leiter der Alizarin-Abteilung des Hauptwerkes, 1879 Prokurist, 1884 leitender technischer Direktor. 1907 trat er in den Aufsichtsrat über, dessen Vorsitz er übernahm. - B. erwarb sich große Verdienste um den Aufstieg und die Organisation der chemischen Industrie in Deutschland und gehörte zu den führenden Industriellen seiner Zeit. Unter seiner Leitung wurden vor allem die technische Synthese des Indigo und das Schwefelsäure-Kontaktverfahren entwickelt. Die sozialen Einrichtungen des Werkes wurden durch ihn in vorbildlicher Weise gefördert, u. a. errichtete er 1892 in Dannenfels (Pfalz) die Lungenheilstätte der BASF, die erste Heilstätte dieser Art in der Welt. 1905 Dr.-Ing. e. h. der TH Karlsruhe.
-
Werke
Üb. einige Abkömmlinge d. Phenols, Diss. Tübingen 1867;
Die Entwicklungsgesch. d. Indigo-Fabrication, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 33, 1901 (Sonderh. üb. d. Einweihung d. Hofmannhauses). -
Literatur
O. N. Witt, in: Die Chem. Industrie 34, 1911, S. 765-70 (P);
A. Bernthsen, in: Chemische Zeitung 35, 1911, S. 385 (P);
C. Glaser, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 46, 1913, S. 353-89 (P);
H. Schöler, Das Sozialisierungsprogr. d. Sozialdemokratie, 1920, 3. T., = Helden d. Arbeit;
H. Großmann, in: G. Bugge, Buch d. großen Chemiker II, 1930;
W. Voigtländer-Tetzner, in: Stadt-Anz. Ludwigshafen/Rh. 8, 1941, Nr. 25 (P);
Pogg. VI;
BJ XVI (Totenliste 1911, L);
Pfälz. Fam.- u. Wappenkde. 2, 1953 (Geneal.). - Zu N Otto: C. Schiffner, Aus d. Leben alter Freiberger Bergstudenten II, 1938, S. 289 bis 291 (P);
Pogg. VI (W);
Mitt. v. H. G. Schäfer, Freiberg. -
Autor/in
Karl Saftien -
Zitierweise
Saftien, Karl, "Brunck, Heinrich von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 677 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117638072.html#ndbcontent