Heilmann, Jacob
- Lebensdaten
- 1846 – 1927
- Geburtsort
- Geiselbach (Spessart)
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Bauunternehmer ; Architekt
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 120570785 | OGND | VIAF: 32830462
- Namensvarianten
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- Heilmann, Jacob
- Heilmann, Jakob
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Heilmann, Jacob
Bauunternehmer, * 21.8.1846 Geiselbach (Spessart), † 15.2.1927 München. (katholisch)
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Genealogie
V Peter (* 1811), Bauer u. Glaser in G., S d. Peter u. d. Maria Anna Giron;
M Margarethe (* 1817), T d. Schuhmachers Jos. Pfaff u. d. Anna Maria Amberg;
⚭ 1) Ida Rosipal (1850–79), Kaufm.-T, 2) 1880 Josefine (1860–1926), T d. Bierbrauers Franz Hierl in Dachau u. d. Walpurga Veitl;
1 T aus 1) Ida (⚭ →Max Littmann, 1862–1931, Architekt, Teilhaber d. Firma, s. Rhdb., P), 2 S, 5 T aus 2), u. a. →Albert (* 1886, ⚭ Mary Stuck, T d. Malers Franz v. Stuck [† 1928]), Architekt, Gen.dir. d. Fa., Frieda (⚭ Heinr. Pössenbacher, Möbelfabr. in M.);
N →Gustav Heinr. (* 1876), Ing., Vorst.-mitgl. d. Fa. (s. Rhdb., P). -
Biographie
H. besuchte die Baugewerkschule in München und hospitierte an der Polytechnischen Schule (1865 Baumeisterprüfung). Nach Studienaufenthalten in Zürich (Polytechnikum) und Berlin (Bauakademie und Meisteratelier von H. Gropius) begann er 1866 als Eisenbahnbauunternehmer in München und baute verschiedene Teilstrecken im Alpenvorland und in der Oberpfalz, zum Teil auf eigene Rechnung. Seit 1877 widmete sich H. dem Hochbau. Zusammen mit Hauberrisser führte er zahlreiche Um- und Neubauten in der Münchener Altstadt durch und machte gleichzeitig baupolitische Vorschläge, die sich allerdings erst allmählich durchsetzten; allein errichtete H. die Familienhäuserkolonie Gern, entsprechend seinem Erweiterungsprojekt für München. Nach 1890 entstanden auf H.s Anregung hin die Isarwerke, ein System von Staustufen im Isartal zur Gewinnung von Elektrizität, die seine Firma ausführte. Gleichzeitig erschloß H. im Münchener Stadtteil Sendling Gelände zur Ansiedelung industrieller Betriebe. Nachdem sein Schwiegersohn M. Littmann Teilhaber des Unternehmens geworden war, wandte es sich in wachsendem Maße der Ausführung repräsentativer Villen und anderer großer Gebäude zu (unter anderem in München Preußische Gesandtschaft [Schackgalerie], Prinzregententheater, Künstlertheater, Psychiatrische Klinik, Anatomie, außerdem Theater in Bad Kissingen, Charlottenburg, Weimar, Posen, Hildesheim und Stuttgart). Das Anwachsen der Bevölkerung Münchens ließ die Stadt auf die alten Pläne H.s zu ihrer Ausdehnung auf die Vororte zurückgreifen. Die Erschließung des Geländes rechts und links der Isar südlich von München mit dem Komplex der Siedlungen Harlaching, Solln und Ebenhausen führte 1895 zur Gründung der Heilmannschen Immobilien-Gesellschaft. 1896 wurde die Firma (Pläne von Littmann) mit dem Neubau des Münchener Hofbräuhauses beauftragt, dem mehrere große Brauereien folgten. Nach dem Ausscheiden Littmanns kehrte die Firma zum überwiegenden Baugeschäft zurück und partizipierte am Bauboom der Jahrhundertwende (Nürnberg, Berlin, Rheinland), nachdem sie auch die Tonwarenfabrik Schwandorf erworben und 1903 zusammen mit der Firma Wayß & Freytag die Eisenbeton-Gesellschaft gegründet hatte. – In sozialer Hinsicht dachte H. patriarchalisch, in politischer reaktionär.|
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Auszeichnungen
GKR.
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Werke
München in s. baul. Entwicklung, 1881;
Eigenheime, 1889;
Bebauungsplan Groß-München, in: Dt. Bauztg. v. 19.4.1893;
Lebenserinnerungen, 1921 (Privatdr., P). -
Literatur
G. J. Wolf, Ing. J. H. u. d. Baugeschäft Heilmann u. Littmann, 1911 (mit Abb. v. Bauten);
Süddt. Bauztg., 1916, S. 93;
F. Kroff, 25 J. H.sche Immobilien-Ges., 1922;
Bayer. Industrie- u. Handelsztg., 1927, Nr. 9, S. 5 (P). -
Autor/in
Hans Wolfram von Hentig -
Zitierweise
Hentig, Hans Wolfram von, "Heilmann, Jacob" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 262 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120570785.html#ndbcontent