Berger, Louis
- Lebensdaten
- 1829 – 1891
- Geburtsort
- Witten/Ruhr
- Sterbeort
- Horchheim bei Koblenz
- Beruf/Funktion
- Gußstahlfabrikant ; Politiker der Fortschrittspartei ; Politiker ; Abgeordneter ; Unternehmer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117587370 | OGND | VIAF: 793717
- Namensvarianten
-
- Berger, Louis Constanz
- Berger, Louis Constant
- Berger, Louis
- Berger, Louis Constanz
- Berger, Louis Constant
- Berger Witten, Louis Constant
- Berger, L.
- Berger, Louis Constans
- Berger, Louis Konstant
- Berger, Louis Konstanz
- Berger-Witten, Louis Constant
- Berger Witten, Louis Konstant
- Berger, Louis Konstans
- Berger-Witten, Louis Konstant
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Berger, Louis Constanz (auch Constant)
Industrieller und Politiker, * 28.8.1829 Witten/Ruhr, † 9.8.1891 Horchheim bei Koblenz. (evangelisch)
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Genealogie
V →Carl s. (1);
⚭ 1856 Luise (1831–1907), T des Friedrich Harkort († 1880), Großindustrieller und Politiker. -
Biographie
B. trat 1856 mit seinem Bruder Carl in die Leitung der väterlichen Fabrik ein, wo ihm als erstem die Herstellung von Gußstahlgewehrläufen gelang, eine für die gesamte Feuerwaffentechnik epochemachende Erfindung. N. von Dreyse, der Erfinder des Zündnadelgewehrs, hatte zunächst Gewehrläufe aus Schmiedeeisen verwendet und ersetzte sie nunmehr durch die von der Firma B. & Co. bezogenen Gußstahlläufe. Auf zahlreichen Reisen erweiterte B. den Absatz seiner Erzeugnisse auch im Ausland und erhielt insbesondere nähere Beziehungen zur russischen Regierung, deren Aufforderung, eine Kanonenwerkstatt einzurichten, er allerdings nicht nachkam. Während seiner Mitarbeit in der Firmenleitung nahm die Fabrik einen gewaltigen Aufschwung. 1873 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Gleichzeitig aber zog sich B. aus ihrer Leitung zurück, siedelte nach Horchheim bei Koblenz über und widmete sich von da ab ausschließlich seinen volkswirtschaftlichen und politischen Neigungen. 1871 gehörte er zu den Begründern des „Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen“ (Langnam-Verein). Mit seinem Freunde →Theodor Müllensiefen fand er den Weg zum Deutschen Nationalverein. 1865-91 gehörte er dem preußischen Landtag an, 1874-81 dem deutschen Reichstag. 1874 trennte er sich von der Fortschrittspartei und schloß sich mit Löwe-Calbe an eine interfraktionelle Gruppe an, die für Schutzzölle, Steuerreform, Verstaatlichung der Eisenbahnen und den Ausbau der westdeutschen Kanäle eintrat („wildliberale Fraktion B.“). In zahlreichen Aufsätzen war er publizistisch tätig.
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Werke
Der alte Harkort, 1895, ⁵1926.
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Literatur
Nat.-Ztg., März 1877;
Dortmunder Ztg., 10.8.1891;
In Memoriam L. B., in: Stahl u. Eisen, 1904. S. 1086–89;
F. W. Pott, Gesch. d. L.-B.-Denkmals, 1905;
P. Steller, Führende Männer d. rhein.-westfäl. Wirtschaftslebens, 1930. -
Literatur
zum Gesamtartikel: F. W. Pott, Gesch. d. Stadt Witten, 1924;
G. Haren, Gesch. d. Stadt Witten, 1924;
F. Blome, Witten u. seine Umgebung, 1926;
E. Winkhaus, Wir stammen aus Bauern- u. Schmiedegeschlecht, 1932;
Festschr. z. 100jähr. Bestehen d. Gußstahlwerks Witten AG, 1954. -
Autor/in
Albert Mühl -
Zitierweise
Mühl, Albert, "Berger, Louis" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 82 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117587370.html#ndbcontent