Berger, Carl
- Lebensdaten
- 1794 – 1871
- Geburtsort
- Bommern bei Witten/Ruhr
- Sterbeort
- Witten
- Beruf/Funktion
- Industrieller ; Unternehmer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 136816606 | OGND | VIAF: 81098524
- Namensvarianten
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- Berger, Carl Ludwig
- Berger, Carl
- Berger, Carl Ludwig
- Berger, Karl
- Berger, Karl Ludwig
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Berger, Carl Ludwig
Industrieller, * 22.9.1794 Bommern bei Witten/Ruhr, † 21.3.1871 Witten. (evangelisch)
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Genealogie
Das Geschlecht ist seit dem 17. Jahrhundert in Remscheid nachgewiesen, seit dem 18. Jahrhundert in Wichlinghausen bei Barmen und Bommern ansässig;
V Peter Engelbr. (1752–1808), Gutsbesitzer und Mitbesitzer mehrerer Steinkohlenzechen, S des Peter Johannes, Kaufhändler und Handelsherr in Witten;
M Helene Hundeycker, genannt Reese (1761–1852);
⚭ 1824 Wilhelmine (1799–1878), T des Johann Wilhelm Klingholz, Vorsteherin der von ihr gegründeten Kleinkinderbewahranstalt und der Näh- und Strickschule in Witten; Schwager →Friedrich Lohmann (1783–1837), Stahlindustrieller;
S →Louis s. (2). -
Biographie
B. (das siebte unter zwölf Kindern) wandte sich nach kaufmännischer Lehre in Amsterdam in Witten durch den Verkehr mit seinem Schwager →Friedrich Lohmann dem Problem der Stahlerzeugung zu. Nach einem mißglückten Versuch, sich an der Gründung eines Hochofenwerkes zu beteiligen, betrieb er vorübergehend ein Puddel- und Walzwerk. Durch Friedrich Harkorts Hinweise wurde er angeregt, sich mit der Herstellung eines dem berühmten Sheffielder Gußstahl gleichwertigen Stahls zu befassen. Nach vielen Mühen gelangte er 1853 zu einem Verfahren, das sich von denjenigen seiner Zeitgenossen →F. Lohmann in Herbede, →Alfred Krupp in Essen und →Jacob Mayer in Bochum insofern unterschied, als er Schweißeisen mit einem kleinen Prozentsatz Köln-Müsener Spiegeleisen einschmolz. Dieser Erfolg ermöglichte ihm 1854 die Errichtung einer größeren Gußstahlfabrik in Witten unter der Firma „C. B. & Co.“ -Wie viele bedeutende Industrielle seiner Zeit war B. politisch stark interessiert und rege tätig. 1848 gründete er den Konstitutionellen Verein in Witten mit der Forderung einer konstitutionellen Monarchie auf breitester demokratischer Basis. Als märkischer Gewerke (B. galt bei der Regierung in Berlin als Autorität in Bergwerksfragen) war er einer der Hauptverfechter des seit 1843 in Westfalen lebhaft erörterten Gewerkenkammer-Gedankens (Errichtung von bergmännischen Fachkammern). 1855-58 vertrat er seine Heimatstadt Witten im Preußischen Abgeordnetenhaus. Wie Harkort war auch B. ein eifriger Verfechter des Eisenbahngedankens; der Ausbau mehrerer Strecken im Ruhrgebiet geht vornehmlich auf seine Initiative zurück.
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Literatur
150 J. Frdr. Lohmann GmbH, 1790–1940, 1940;
P. H. Mertes, Das Werden d. Dortmunder Wirtschaft, 1942. -
Autor/in
Albert Mühl -
Zitierweise
Mühl, Albert, "Berger, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 81-82 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136816606.html#ndbcontent