Meyer, Hans
- Lebensdaten
- 1871 – 1942
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Ghetto Theresienstadt (Böhmen)
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Professor der Chemie in Prag ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 129697028 | OGND | VIAF: 84073580
- Namensvarianten
-
- Meyer, Hans Leopold
- Meyer, Hans
- Meyer, Hans Leopold
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
- NDB 6 (1964), S. 612* (Goldschmidt, Victor Mordechai)
- NDB 7 (1966), S. 610 (Handovsky, Hans)
- NDB 8 (1969), S. 735* (Herzig, Josef)
- NDB 17 (1994), S. 321* (Meyer, Stefan)
- NDB 26 (2016), S. 343 in Artikel Tomaschek, Rudolf (Tomaschek, Rudolf Karl Anton)
- NDB 26 (2016), S. 453 in Artikel Tropsch, Hans (Tropsch, Hans (Johann Joseph)
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Meyer, Hans Leopold
Chemiker, * 31.3.1871 Wien, † 28.11.1942 Ghetto Theresienstadt (Böhmen). (evangelisch)
-
Genealogie
V →Gotthelf Karl (1844–1905, isr.), Dr. iur., Großhändler, Schriftst., Gen.konsul d. Republik Guatemala in W., ließ seine Kinder christl. erziehen, S d. →Isaak Lewin (ca. 1802–71) aus Stavenhagen (Mecklenburg), Kaufm. u. Konsul in W., u. d. Theresia Weikersheim (ca. 1814–52) aus W.;
M Clara Regina (1847–1924), T d. →Salomon Benedikt Goldschmidt (1818–1906), Kaufm. in Mainz, u. d. Josephine Porges v. Portheim (1821–69) aus Prag; Vorfahr →Josef Manes Oesterreicher (1756–1832), Dr. med., Arzt u. Sodafabr. in W. (s. Wurzbach 21);
Om →Victor Goldschmidt (1853–1933), Mineraloge (s. NDB VI);
B →Stefan (s. 2);
Schw Hertha (⚭ →Immanuel Friedlaender, 1871–1948, Vulkanforscher, s. Wi. 1935);
- ⚭ 1) Prag 1898 Ottilie (1876–1919), T d. Dr. iur. →Otto Pribram (1844–1917), 2) Prag 1921 Alice (1891–1981), Dr., T d. Josef Hofmann u. d. Paula Zechendorf;
3 S, 1 T aus 1). -
Biographie
Nach dem Schulbesuch in Wien und Horn (Niederösterreich) studierte M. seit 1888 in Wien, Heidelberg und Freiberg Chemie. Mit der Dissertation „Ueber einige Derivate der Picolinsäure und deren Überführung in α-Amidopyridin“ promovierte er 1894 an der Univ. Wien bei →Hugo Weidel. Es folgte eine dreijährige Assistententätigkeit an der Lehrkanzel für analytische Chemie der TH Wien. In diesen Jahren führte er gemeinsam mit Josef Herzig (Univ. Wien) Untersuchungen verschiedener Naturstoffe durch; dabei entwickelten die beiden eine Methode zur quantitativen Bestimmung von stickstoffgebundenem Alkyl, die ein wertvolles Hilfsmittel bei der Ermittlung von Alkaloidstrukturen wurde. 1897 wurde M. Adjunkt an der Deutschen Univ. Prag, 1898 zugleich Privatdozent, 1904 ao. Professor. 1908 wechselte er als o. Professor für allgemeine und analytische Chemie an die Deutsche TH Prag über, doch schon 1911 kehrte er als Ordinarius für Chemie und Leiter des Chemischen Instituts an die Deutsche Universität zurück. In dieser Stellung blieb er bis zu seinem 1936 aus Gesundheitsgründen erfolgten Übertritt in den Ruhestand.
Allein und mit zahlreichen Schülern, darunter Hans Tropsch und Hans Kautsky, bearbeitete M. vorwiegend Themen aus dem Gebiet der experimentellen organischen Chemie. Seine Bemühungen, das Thionylchlorid für präparative Zwecke und zur Entscheidung von Konstitutionsfragen einzusetzen, wurden besonders anerkannt. Bekannter machten ihn aber seine literarischen Arbeiten. Bereits 1897 hatte er eine „Anleitung zur quantitativen Bestimmung der organischen Atomgruppen“ veröffentlicht (²1904, engl. 1899, ³1908, ital. 1906). Aus diesem Buch entwickelte sich die „Analyse und Konstitutionsermittlung organischer Verbindungen“ (1903, ⁶1938, ⁴1925 franz.), die von der 4. Auflage an im Rahmen von M.s „Lehrbuch der organisch-chemischen Methodik“ erschien und dessen 1. Band bildete. Die Bände 2 und 3 des „Lehrbuchs“ beschäftigten sich mit „Nachweis und Bestimmung organischer Verbindungen“ (1933) und der „Synthese der Kohlenstoffverbindungen“ (1938-40). – Lieben-Preis d. Ak. d. Wiss. Wien (1905).
-
Werke
Weitere W u. a. Über d. Nachweis u. d. Bestimmung d. an Stickstoff gebundenen Alkyls, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 27, 1894, u. in: Mhh. f. Chemie 15, 1894 (beide mit J. Herzig);
Über e. allg. anwendbare Methode z. Darst. v. Chloriden d. organ. Säuren, ebd. 22, 1901;
Böhm. Porzellan u. Steingut, 1927. -
Literatur
F. Böck, in: Österr. Chemiker-Ztg. 48, 1947, S. 212;
Pogg. IV-VIIa;
ÖBL;
Biographisches Lexikon Böhmen. -
Porträts
Familienphot. (Bildarchiv d. Ges. Dt. Chemiker, Frankfurt/M.).
-
Autor/in
Bernd Wöbke -
Zitierweise
Wöbke, Bernd, "Meyer, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 320-321 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129697028.html#ndbcontent