Handovsky, Hans
- Lebensdaten
- 1888 – 1959
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Remscheid-Lüttringhausen
- Beruf/Funktion
- Pharmakologe ; Toxikologe ; Arzt
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 117494445 | OGND | VIAF: 791496
- Namensvarianten
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- Handovsky, Hans
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Handovsky, Hans
Pharmakologe, Toxikologe, * 18.5.1888 Wien, † 11.11.1959 Remscheid-Lüttringhausen. (israelitisch)
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Genealogie
V Leopold (1852–1923), Beamter;
M Karoline Sinaiberger (1864–1938);
⚭ 1) Göttingen 1932 Hermine Käthe Sagebiel, 2) London 1951 Grit Preußler;
1 S, 1 T. -
Biographie
H. studierte 1906-12 an der Universität Wien (Promotion 1912 bei →H. L. Meyer). 1908-10 war er Assistent am biokolloidchemischen Institut der Universität Wien unter W. Pauli. 1912/13 ging er nach Heidelberg zu R. Gottlieb. Anschließend arbeitete er bei W. Wiechowski in Prag, zu dem er nach einer Unterbrechung durch den 1. Weltkrieg (Sanitätsoffizier an der Front) 1918 zurückkehrte. Nach einem kurzen Aufenthalt bei E. Abderhalden in Halle kam er 1920 an das pharmakologische Institut in Göttingen. Von dort aus unternahm er Studienreisen nach England und nach Innsbruck zu E. von Brücke. Auch bei R. Magnus hat er gearbeitet. Er habilitierte sich in Göttingen 1924 unter W. Heubner und wurde 1926 zum außerordentlichen Professor für Pharmakologie und Toxikologie ernannt. Ende 1933 mußte er (trotz Auszeichnungen aus dem 1. Weltkrieg und österreichischer Staatsangehörigkeit) aus rassischen Gründen Göttingen und Deutschland verlassen. Nach kurzem Aufenthalt an der Sorbonne bei Tieffeneau mußte er als Assistent am Institut für Pharmakologie und Toxikologie unter Heymans in Gent, in einem anderssprachigen Land seine Laufbahn neu beginnen. Später führte er ein eigenes Laboratorium für Krebsforschung an der Frauenklinik in Gent. Nach seiner Pensionierung 1957 kehrte er nach Göttingen zurück. – Wesentliche Anregungen für seine wissenschaftliche Laufbahn hat H. am Institut für Kolloidchemie unter der Leitung von R. Zsigmondy erhalten. Er war außerordentlich stark an physikalisch-chemischen Problemen der Pharmakologie interessiert. Besonders bekannt wurde hier sein Handbuchartikel über physikalische Chemie des Blutes in H. Hirschfelds Handbuch der Hämatologie (1932). Später wandten sich seine Interessen der Krebsforschung zu, und hier haben ihn zunächst Fragen der Beziehungen zwischen der Dosierung von Vitamin E und der Geschwindigkeit der Cancerisierung beschäftigt, wobei er Erfahrungen, die er an der Frauenklinik in Gent gesammelt hatte, verarbeitete. Nach seiner Pensionierung konnte er nicht mehr experimentell arbeiten.
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Werke
Weitere W u. a. Fortschritte in d. Kolloidchemie d. Eiweißkörper, 1911;
Leitfaden d. Kolloidchemie f. Biologen u. Mediziner, 1922, ²1926;
Allg. Chemie d. Proteine, in: Hdb. d. Biochemie d. Menschen u. d. Tiere, hrsg. v. C. Oppenheimer, I, 1924;
Kolloider Zustand, ebd.;
Oberflächenerscheinungen, ebd.;
Methoden z. Unters, intravitaler kolloidchem. Veränderungen v. Zellen u. Geweben, in: Hdb. d. biolog. Arbeitsmethoden, hrsg. v. E. Abderhalden, Abt. 5, T. 2, 1928;
Bestimmung v. Teilchengrößen, ebd., Abt. 3, T. B, 1929;
Pharmacotherapie, Leiden 1952. - Hrsg.:
Cellula 1-4, Den Haag 1939–51. -
Literatur
P. Marquardt, in: Arzneimittelforschung 10, 1900, S. 62 (P);
Pogg. VI, VII a;
Fischer. -
Autor/in
Peter Marquardt -
Zitierweise
Marquardt, Peter, "Handovsky, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 610 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117494445.html#ndbcontent