Lüer, Kurt
- Lebensdaten
- 1863 – 1946
- Geburtsort
- Bruchhausen bei Hoya (Hannover)
- Sterbeort
- Hannover
- Beruf/Funktion
- Teerchemiker ; Chemiker
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 126749280 | OGND | VIAF: 20684297
- Namensvarianten
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- Lüer, Kurt
- Lüer, Kurt
- Lüer, Curt
- Lüer, Curt
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Lüer, Kurt
Teerchemiker, Straßenbauer, * 1.4.1863 Bruchhausen bei Hoya (Hannover), † 12.3.1946 Hannover. (evangelisch)
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Genealogie
V Georg Christian Ludwig, Aktuar in B.;
M Sophie Caroline Marie Jansen;
⚭ Vilsen 1889 Helene, T d. Rentmeisters Gustav Friedrich Otto Sievers in Vilsen u. d. Anna Wilhelmine Eleonore Herbst;
S →Hans (s. 2). -
Biographie
Als Apotheker (in Wittingen b. Gifhorn) kannte L. das Bitumen und daraus gewonnene Teerpräparate (z. B. Ichtyol) als Heilmittel. Er hatte von dem Schweizer Arzt Dr. →Ernest Guglielminetti gehört, der zur Entstaubung der Straßen 1902 in Monte Carlo die ersten 40 Meter Straßenteer verlegt hatte. Diese Idee griff L. auf. Bereits 1906-14 legte er Straßendecken mit Rohteer nach dem Verfahren des Schweizers Heinrich Aeberli an verschiedenen Orten im Deutschen Reich an. Dabei sah er, daß es noch einiger Forschung bedurfte, um Rohteer, Teerpech aus Steinkohle und hochsiedendes Teeröl besser als Straßenteer verwendbar zu machen. Nach dem 1. Weltkrieg versuchte L. den Vorsprung des Auslandes aufzuholen und dazu preisgünstige Straßenbauweisen zu entwickeln, die die rückständigen Verkehrsverhältnisse auf den deutschen Landstraßen überwinden sollten. Er konnte 1918 die Gesellschaft für Teerverwertung in Duisburg-Meiderich für sein Vorhaben gewinnen, gründete zusammen mit →Adolf Spilker (1863–1954) die „Gesellschaft für Teerstraßenbau mbH Hannover“ und übernahm deren Geschäftsführung. L. entwickelte nun mit bescheidenen Mitteln einen geeigneten Teer sowie die Maschinen zu dessen Verlegung. Er erfand die Verschleißschicht aus Teersand, nachdem er das Verhältnis von Bindemittelmenge und Hohlräumen im Gesteinsgerüst als wichtig für Güte und Lebensdauer hohlraumarmer Bitumen-Deckschichten erkannt hatte. Den Bindemittelzusatz und den Kornaufbau des Mineralgemischs stimmte er so aufeinander ab, daß in der Decke auch unter Belastung noch genügend viele Hohlräume verblieben. L. gehörte der Studiengesellschaft für Automobilstraßenbau seit ihrer Gründung 1924 an und bildete 1925 in ihr die Arbeitsausschüsse Teerstraßen und Straßenmaschinen. Er war der Initiator des Teer- und Asphalt-Straßenbaues auf den deutschen Landstraßen.|
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Auszeichnungen
Ehrensenator d. TH Breslau (1935).
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Werke
Zur Entwicklungsgesch. d. Teerstraßenbaues in Dtld., 1931;
DRP 601 947 v. 1932 (Maschine z. Herstellen e. Masse f. Straßenbauzwecke). -
Literatur
Bau-Markt 62, 1963, S. 777 f. (P);
Straßen- u. Tiefbau 17, 1963, S. 498 (P);
Straßenbau-Technik 16, 1963, S. 415 (P). -
Autor/in
Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß -
Zitierweise
Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Lüer, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 459 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126749280.html#ndbcontent