Löcker, Hermann
- Lebensdaten
- 1871 – 1961
- Geburtsort
- Linz
- Sterbeort
- Gmunden (Oberösterreich)
- Beruf/Funktion
- Bergbauindustrieller ; Unternehmer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 13784929X | OGND | VIAF: 86024091
- Namensvarianten
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- Löcker, Hermann
- Löcker, Hermann
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Löcker, Hermann
Bergbauindustrieller, * 15.5.1871 Linz, † 17.7.1961 Gmunden (Oberösterreich). (katholisch)
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Genealogie
V →Alois (1836–77), Fabrikbes. in L., S d. Chirurgen u. Bgm. →Alois (1795–1868) in Hallstatt u. d. Klara Atzmannsdorfer;
M Franziska (1830–1923), T d. Georg Treberer v. Trebersdorf (1786–1846) in Schallemersdorf u. d. Rosalia Jahl;
Ov Dr. →Julius Löcker (1850–1930), Hofrat, Sanitätsreferent f. Oberösterreich;
- ⚭ 1) Zeltweg (Steiermark) 1896 Maria (1873–1929), T d. Dipl.-Ing. →Karl Jungwirth (* 1846), Werksdir. in Zeltweg, u. d. Marie Anna geb. Jungwirth, 2) Teplitz-Schönau 1936 Emilie Wenzel (1896–1961) aus Kreibitz (Nordostböhmen);
1 S, 2 T aus 1), u. a. →Herbert (* 1901), Dr.-Ing., Chemiker, Abteilungsleiter bei d. Stickstoffwerken in L., →Maria Anna (* 1898), Stadtverordnete in Wiesbaden, Landesfrauenreferentin d. Sudetendt. Landsmannschaft;
N Dr. →Julius Löcker (1860–1945), Abgeordneter v. Linz im österr. Reichsrat (s. L). -
Biographie
Nach dem frühen Tode des Vaters, dessen wenige Jahre zuvor gegründetes Unternehmen (Baumwollspinnerei und Wattefabrik) in der Gründerkrise untergegangen war, wuchs L. mit 6 unmündigen Geschwistern in drückenden finanziellen Verhältnissen auf. Nach dem Abschluß der Realschule ermöglichten es ihm Stipendien, seit 1881 die Bergakademie in Leoben zu besuchen. Er legte dort die Prüfungen für Bergbau und Hüttenwesen ab und trat dann im Herbst 1893 als Dipl.-Ing. in die Dienste des Erzhzgl. Albrechtschen Steinkohlenbergbaus in Ostrau-Karwin und Anfang 1894 in die der damals nur wenige Schächte umfassenden Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft. 1896 wurde er dort Betriebsleiter. Schon bald machte sich L. einen Namen als Spezialist für die Bekämpfung von Wassereinbrüchen, die vor allem im Osseger Revier häufig auftraten. Die von ihm ergriffenen Maßnahmen dienten nicht nur der Trockenlegung der Gruben, sondern verbesserten auch die Ergiebigkeit der Quellen des nahegelegenen Thermalbades Teplitz. Nach kurzer Zeit wurde L. Leiter der technischen Abteilung und erhielt damit die Oberaufsicht über sämtliche Gruben der Brüxer Gesellschaft. Als Gutachter war er in allen Bergbaurevieren der Monarchie tätig. 1907 unternahm er eine Studienreise in die USA. 1913 gehörte er als Sachverständiger der Kommission zum Schutze der Karlsbader Heilquellen an, deren Ergiebigkeit nachzulassen begann. Durch die Eindämmung eines Wassereinbruchs in einer Grube in Königswerth konnte er den Ausstoß der Quellen wieder normalisieren. Unter L.s Leitung wurde die Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft zum weitaus größten Braunkohlenerzeuger der Monarchie. Auch nach der Eingliederung Nordwestböhmens in die Tschechoslowakei konnte L. seine Stellung im Unternehmen behaupten. Er wurde Vizepräsident des „Verbandes der Bergbaubesitzer in der Tschechoslowak. Republik“ und nahm als Sachverständiger der tschechoslowak. Regierung an den Beratungen der „Commission internationale du travail“ beim Völkerbund in Genf teil. Er war seit 1926 Zentraldirektor und seit 1930 Generaldirektor des Brüxer Unternehmens sowie der Nordböhm. Kohlenwerke-Gesellschaft, die 1938 in der Sudetenländischen Bergbau AG zusammengefaßt wurden. In den 47 Jahren seines Wirkens wurde er zu einem der angesehensten Bergbau-Sachverständigen Europas. 1940 trat er in den Ruhestand. – Nach der Vertreibung 1945 kehrte L. nach Gmunden in seine oberösterr. Heimat zurück. Er war 1946/47 für die Kohlebeschaffung und -verteilung in der amerikan. Zone Österreichs zuständig. 1947-52 war er technischer Direktor der Salzach Kohlenbergbau GmbH, die in Trimmelkam (Oberösterreich) aufgrund L.scher Gutachten zwei Schächte abteufte und erfolgreich die Förderung aufnahm.|
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Auszeichnungen
Dr. mont. h. c. (Leoben);
Ehrenbürger v. Brüx. -
Werke
Zahlr. Aufsätze zu Fragen d. Bergbaus u. d. Quellenschutzes.
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Literatur
Salzkammergut-Ztg. v. 26.1.1961 (P);
Sudetendt. Ztg. v. 25.2.1961;
Brüxer Heimat-Ztg. Jg. 5, Folge 2, Febr. 1961 (P);
Die Aula, 11. Jg., April 1961, S. 36-38 (P). - Zu N Julius: H. Slapnicka, Oberösterreich, Die pol. Führungsschicht, 1983. -
Porträts
Ölgem. v. Gaigher, 1929 (in Privatbes.).
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Autor/in
Herta Buschmann -
Zitierweise
Buschmann, Herta, "Löcker, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 26-27 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13784929X.html#ndbcontent