Ferdinand
- Lebensdaten
- 1655 – 1737
- Sterbeort
- Danzig
- Beruf/Funktion
- Herzog von Kurland und Semgallen
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 123619122 | OGND | VIAF: 69839963
- Namensvarianten
-
- Ferdinand Kettler
- Ferdinand Ketteler
- Kettler, Ferdinand
- Ketteler, Ferdinand
- Ferdinand
- Ferdinand Kettler
- Ferdinand Ketteler
- Kettler, Ferdinand
- Ketteler, Ferdinand
- Ferdinand, Semgallen, Herzog
- Ferdinand Cettler
- Ferdinand Cetteler
- Cettler, Ferdinand
- Cetteler, Ferdinand
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Ferdinand Kettler
Herzog von Kurland und Semgallen, * 1.11.1655, † 4.5.1737 Danzig. (evangelisch)
-
Genealogie
V Hzg. Jakob v. K. u. S. (1610–82), S d. Hzg. Wilh. (1574–1640) u. d. Sophie Prn. in Preußen;
M Luise|Charl. (1617–76), T d. Kf. Gg. Wilh. v. Brandenburg († 1640);
B Frdr. Kasimir († 1698, s. NDB V);
⚭ 1730 Joh. Magdalene (1708–60), T d. Hzg. →Georg v. Sachsen-Weißenfels (1677–1712); kinderlos;
N Frdr. Wilh. (1692–1711). -
Biographie
Dieser letzte Herzog aus dem Hause Kettler hat nur eine Scheinregierung ausgeübt. Als Generalleutnant in polnischen Diensten nahm F. an den ersten Gefechten des Nordischen Krieges teil und verließ 1700 das Land, als die Schweden es zu besetzen drohten. Von Danzig aus kämpfte er verbissen, aber mit wenig diplomatischem Geschick um seine Rechte mit der kurländischen Ritterschaft, der Vormundschaftsregierung für seinen Neffen Friedrich Wilhelm 1698–1709, der ehrgeizigen Mutter des Thronerben und dem Lehnsherrn Polen. Die Mündigkeitserklärung seines Neffen erkannte er nicht an, während das durch Krieg und Pest verheerte Land den jungen liebenswürdigen Prinzen, der viele Hoffnungen erweckte, mit Jubel empfing. Da F. sich auch nach dessen Tode weigerte, ins Land zurückzukehren, seine spät geschlossene Ehe kinderlos blieb, wurde bereits zu seinen Lebzeiten um die Nachfolge verhandelt, wobei zum letzten Male in der Geschichte des ehemaligen Ordenslandes auch der Hoch- und Deutschmeister seine Stimme erhob. Als Prätendenten traten unter anderem der Fürst Menschikow, Peters ehemaliger Günstling, und Moritz von Sachsen auf. Als Sieger ging schließlich nach F.s Tode der Kurländer Ernst Johann Biron hervor, den die mittlerweile auf den Zarenthron berufene Herzogin-Witwe Anna, aber auch August III. von Sachsen und Polen protegierten.
-
Literatur
ADB XV (unter Kettler);
K. W. Cruse, Kurland unter d. Herzögen I, Mitau 1833;
Th. Schiemann, Hzg. Frdr. Wilh., in: Balt. Mschr. 22, 1873;
A. Seraphin. Gesch. d. Hzgt. Kurland, Reval 1904;
L. Arbusow, Grundriß d. Gesch. Liv-, Est- u. Kurlands, Riga ⁴1918;
W. Eckert, Kurland unter d. Einfluß d. Merkantilismus, ebd. 1927;
R. Wittram, Balt. Gesch., 1954. -
Autor/in
Irene Neander -
Zitierweise
Neander, Irene, "Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 90-91 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123619122.html#ndbcontent