Bohner, Heinrich
- Lebensdaten
- 1842 – 1915
- Geburtsort
- Feil (Rheinpfalz)
- Sterbeort
- Speyer
- Beruf/Funktion
- evangelischer Missionar ; Missionar
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 101156138 | OGND | VIAF: 2828293
- Namensvarianten
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- Bohner, Heinrich
- Bohner, H.
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Bohner, Heinrich
Missionar, * 24.11.1842 Feil (Rheinpfalz), † 21.3.1915 Speyer. (evangelisch)
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Genealogie
V Philipp Heinrich, Ackerer und Schuhmacher in Feil, S eines kurpfälzischen Jägers und Försters in Kalkofen: M Barb. Blätz aus Feil;
⚭ 1) Feil 1872 Frieda († 1875 Abokobi), 2) 1876 Hanna, Töchter des Kaufmanns Simon Krieg in Mannheim und der Luise Lipps;
2 T aus 1), 13 K aus 2), u. a. →Theodor (* 1882, Pseudonym Paul Hirner), Schuldirektor in Rom und Magdeburg, Erzähler und Biograph. -
Biographie
B., dessen rechtes Bein gelähmt war, erlernte ab 1856 das Schuhmacherhandwerk. Beeindruckt durch einen Reiseprediger, bewarb er sich 1863 bei der Basler Mission, wurde als Missionshandwerker angenommen und nach einem Vierteljahr Ausbildung zur Goldküste entsandt, um die getauften Eingeborenen, die durch den Übertritt zum Christentum in der Regel aus der Stammesgemeinschaft ausschieden, handwerklich zu unterrichten. Daneben zog er zur Straßenmissionspredigt aus. Beim Erlernen der Eingeborenensprachen half ihm Gottlieb Christaller, der ihn schon früh zu seinen Arbeiten mit heranzog. - B. veröffentlichte eine Sammlung von Gesprächen zu Christallers Grammatik des Ga, einer Eingeborenensprache. Nach kurzer Zeit sprach er Englisch, Holländisch, eine Reihe von Negersprachen und hatte Latein und Griechisch im Selbststudium erlernt. - Neben der Sprache erforschte B. das Volkstum. Für eine Negerfibel erzählte er aus dem afrikanischen Dorfleben, im Auftrag der Basler Mission schuf er den Dorfroman „Im Lande des Fetisches“, der noch heute als eine der besten Darstellungen aus dem Negerleben Westafrikas gilt. Seine kleine Schrift „Die Erziehung des Kamerun-Negers zur Kultur“ (1898) wurde in jenen Jahren den ausziehenden Kolonialbeamten von Amts wegen vorgelegt. 1890 wurde B. als Präses der Basler Mission nach Kamerun berufen; Gouverneur Seitz schildert ihn als „Feuerkopf im weißen Haar“, den man mit Recht den „ersten Bischof von Deutsch-Kamerun“ genannt habe. B. unterstützte fast 12 Jahre die deutsche Kolonialverwaltung und stellte sich bis zu seinem Lebensende als Wanderredner der Basler Mission und der deutschen Kolonialgesellschaft zur Verfügung.
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Werke
Weitere W Die Hauptaufgaben einer westafrikan. Kolonialregierung, 1889;
Sklaverei u. Sklavenhandel in Kamerun, 1893. -
Literatur
Th. Seitz, Vom Aufstieg u. Niederbruch dt. Kolonialmacht, 1927, Bd. 1: Aus dem alten Kamerun: Th. Bohner, Der Schuhmacher Gottes, Ein dt. Leben in Afrika, 1935 (P);
P. Hirner, Der Afrikamissionar H. B. u. seine Fam., in: Jb. f. auslandsdt. Sippenkde., 1936, S. 107-10. -
Autor/in
Ernst Gerhard Jacob -
Zitierweise
Jacob, Ernst Gerhard, "Bohner, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 422 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101156138.html#ndbcontent