Küster, William
- Lebensdaten
- 1863 – 1929
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Stuttgart
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Pharmazeut ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116592761 | OGND | VIAF: 13062516
- Namensvarianten
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- Küster, William
- Küster, William
- Kuester, William
- Küster, W.
- Küsther, William
- Cüster, William
- Cuester, William
- Cüster, W.
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1982] Autor/in: Wankmüller, Armin (1982)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Nomination Database - Nobelprize.org [2014-]
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Küster, William
Chemiker, * 22.9.1863 Leipzig, † 5.3.1929 Stuttgart. (evangelisch)
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Genealogie
V Richard (* 1823), Kaufm. in Schöneberg b. Berlin, S d. Kaufm. Gustav Gottlob in L. u. d. Friederica Charlotte Winckler;
M Ottilie Wigand; Vorfahre →Otto Wigand (1795–1870), Verlagsbuchhändler (s. ADB 42);
- ⚭ Rödichen 1906 Rosa (1882–1965), T d. Kaufm. Johannes Albers in Basel u. d. Karoline Zintl;
1 S, 2 T. -
Biographie
K. studierte zunächst Mathematik und Naturwissenschaften in Tübingen, seit 1882 wandte er sich in Berlin und Leipzig ganz der Chemie zu. 1889 wurde er bei J. Wislicenus in Leipzig mit der Arbeit „Beitrag zur Kenntnis der Chinolylacrylsäure“ zum Dr. phil. promoviert und war dort im WS 1889/90 als Hilfsassistent tätig. 1890 trat er bei G. v. Hüfner als Assistent in das Physiolog.-Chemische Institut der Univ. Tübingen ein. Die durch Hüfners Blutfarbstoff-Forschungen geprägte Arbeitsrichtung wurde auch für K.s wissenschaftliche Laufbahn entscheidend. Er habilitierte sich 1896 in Tübingen in Physiologischer Chemie mit einer Arbeit über Hämatin und wurde 1900 zum ao. Professor ernannt. 1903 ging er als o. Professor für Chemie an die Tierärztliche Hochschule Stuttgart; wegen der mitübernommenen Lehraufträge in Pharmazeutischer Chemie und Pharmakognosie mußte er sich auch mit dem Lehrstoff für Apotheker vertraut machen. Im kleinen, mangelhaft eingerichteten Laboratorium konnte K. nur in bescheidenem Umfang arbeiten, bis man ihn 1913, nach Aufhebung der Tierärztlichen Hochschule, auf einen eigens für ihn geschaffenen ao. Lehrstuhl für Chemie an die TH Stuttgart berief. Dort erhielt er 1914 den bei C. v. Hells Rücktritt freigewordenen o. Lehrstuhl für Organische und Pharmazeutische Chemie; 1919-26 wurde er in seiner Lehrtätigkeit von K. H. Bauer unterstützt.
K. befaßte sich bis zuletzt mit dem Blutfarbstoff, dessen Bausteinen und Metaboliten, insbesondere den Porphyrinen und Gallenfarbstoffen. Mit seinen Forschungen über die Blutfarbstoffkomponente Hämatin lieferte er neue Erkenntnisse über Natur und Funktion dieser Stoffklasse: 1906 wies er die Richtigkeit seiner Strukturformel für Hämatinsäure nach, 1914 synthetisierte er letztere, und 1912 stellte er auch für das Hämin eine bis heute gültige Formel (in: Hoppe-Seylers Zs. f. Physiolog. Chemie 82, 1912, S. 463-83) auf; Hans Fischer konnte diese angesichts des komplizierten Häminmoleküls großartige Leistung K.s 1928 weitgehend bestätigen. Zahlreiche Schüler setzten K.s Forschungen fort, darunter viele Chemiker und Apotheker, die mit Arbeiten über Blut- und Gallenfarbstoffe bei ihm promoviert wurden.
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Werke
Btrr. z. Kenntnis d. Hämatins, 1896 (Habilschr.);
Übersichtsreferate üb. Physiolog. Chemie, in: Meyers Jber. d. Chemie 1902–06, üb. Biochemie, in: Jber. d. ges. Physiol. 1920-24;
Mitarb.: Abderhaldens Hdb. d. biolog. Arbeitsmethoden, 1910-23;
Biochem. Handlex. X, 1923;
Thoms, Hdb. d. Pharmazie IV, 1925;
Vom chem. Wesen u. d. biolog. Bedeutung d. Eiweiß, 1924;
Über d. Blutfarbstoff, 1926;
Unsere organ. Nahrungsmittel im Wandel d. Zeiten, 1929;
100 J. Chemie in Stuttgart u. anderswo, Festschr. 100 J. TH Stuttgart, 1929;
üb. 125 wiss. Arbb., u. a. in: Liebigs Ann. d. Chemie, Berr. d. Dt. Chem. Ges., Hoppe-Seylers Zs. f. Physiolog. Chem. -
Menschliches u. Chemisches aus meinem Leben (Autobiogr.), in: Süddt. Apotheker-Ztg. 69, 1929. -
Literatur
P. Pfeiffer, in: Zs. f. Angew. Chemie 42, 1929, S. 785-87;
H. Thoms, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 62, 1929, S. A 59;
P. Brigl, ebd. 64, 1931, S. A 15-32 (P);
K. H. Bauer, in: J.-Hh. d. Ver. f. vaterländ. Naturkde. Württembergs 85, 1929, S. XLV f.;
Dt. Apotheker-Ztg. 1960, S. 417 f.;
A. Treibs, Leben u. Werk v. H. Fischer, 1971;
Pogg. IV-VI. -
Autor/in
Armin Wankmüller -
Zitierweise
Wankmüller, Armin, "Küster, William" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 237-238 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116592761.html#ndbcontent