Hahn, Oskar
- Lebensdaten
- 1860 – 1907
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Großindustrieller ; Unternehmer
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 136510167 | OGND | VIAF: 80842267
- Namensvarianten
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- Hahn, Oskar
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Hahn, Oskar
Großindustrieller, * 1.5.1860 Berlin, † 28.10.1907 Berlin.
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Genealogie
V →Albert (s. 1);
B →Martin (1865–1934), Prof. d. Hygiene, →Georg (1864–1953), seit H.s Tod Seniorchef d. Hahnschen Werke b. z. deren Übernahme durch d. Fa. Mannesmann 1938;
Schw Martha (⚭ →Ernst Jul. Remak, 1849–1911, Prof. d. Neurol. in B., s. BJ 16, Tl. 1911, W, L), Gertrud (⚭ →Kurt Hensel, 1861–1941, Prof. d. Math.);
⚭ Berlin 1884 Charlotte Landau (1865–1934);
4 S, u. a. Kurt (* 1886), Pädagoge, →Rudolf (1897–1964), Teilhaber d. Hahnschen Röhrenwerke. -
Biographie
H. trat als kaufmännischer Lehrling in das Unternehmen seines Vaters ein. Im Anschluß an seine Lehrzeit ging er nach England zur weiteren Ausbildung und war dort in einem bedeutenden Exportgeschäft tätig. Nach Rückkehr in die Heimat wurde er 1883 Teilhaber des väterlichen Betriebes und übte in der Folge einen bestimmenden Einfluß auf die weitere Entwicklung beider Firmen, insbesondere aber des Röhrengeschäfts, aus. Das Oderberger Werk baute H. 1898 durch Stahlwerke und ausgedehnte Walzwerksanlagen aus. Ebenso betrieb er die Erweiterung des Werkes in Jekaterinoslaw (Dnjepropetrowsk, Ukraine) durch den Bau eines Siemens-Martin-Stahlwerks. Nicht weniger als den Gründungen im Ausland galt H.s Interesse aber den deutschen Werken. Zur Versorgung des bestehenden Röhrenwalzwerks Düsseldorf-Oberbilk entstand in den Jahren 1889-90 in Duisburg-Großenbaum ein Puddel -und Stahlwerk; es wurde in der Folge durch ein großes Siemens-Martin-Stahlwerk und neue Walzwerksanlagen erheblich ausgebaut. Nach 1900 wurde auch das Rohrschweißwerk von Düsseldorf-Oberbilk nach Großenbaum verlegt, wo inzwischen moderne Anlagen zur Fertigung von Gas- und Siederohren errichtet worden waren.
An dem maßgeblichen Einfluß, den H. auf die Geschäftsführung des Unternehmens ausübte, änderte sich nichts, als die deutschen Gründungen 1896 unter der Firma Hahnsche Werke in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurden, da sämtliche Anteile in den Händen der Familie Hahn und der übrigen bisherigen Teilhaber blieben.
Schon in jungen Jahren befaßte sich H. auch intensiv mit Syndikats- und Verbandsfragen, soweit sie in Deutschland oder auch in Österreich und Rußland das Erzeugungsprogramm der Hahnschen Werke betrafen. Besonderen Anteil nahm er am Zustandekommen des deutschen Röhrensyndikats und setzte sich auch sonst für die gemeinsamen Bestrebungen der Industrie ein. Dank seiner großen Sachkenntnis und Gewandtheit in Fremdsprachen vermochte H. wiederholt die Verhandlungen mit den Vertretern anderer Länder zu einem guten Ende zu führen und zur Bildung marktregelnder Verbände auf internationaler Ebene beizutragen.
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Literatur
Stahl u. Eisen 27, 1907, S. 1715 (P);
B. Nothmann, Das Rohr, Eine Chronik d. Stahlrohrindustrie, 1932 (als Ms. gedr.). -
Literatur
zum Gesamtartikel: Albert Hahn zum 100. Geb.-tag (1824–1924), 1924;
50 J. →Albert Hahn, Röhrenwalzwerk, Neu-Oderberg, 1885–1935, 1935 (als Ms. gedr). -
Autor/in
Heinrich Koch -
Zitierweise
Koch, Heinrich, "Hahn, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 501 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136510167.html#ndbcontent