Knöbel, Johann Friedrich
- Lebensdaten
- 1724 – 1792
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Architekt
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136092446 | OGND | VIAF: 80495667
- Namensvarianten
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- Knöbel, Johann Friedrich
- Knöbel, Johann Friedrich
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Genealogie
V Sebastian, Pergamentenmacher in D., S d. Bierschröters Sebastian;
M Joh. Rosina, Wwe d. Seifensieders Joh. Christian Roßig;
⚭ um 1751 Christiane Charlotte Bär († 1804);
3 S, 2 T, u. a. →Julius Friedrich (1753–1818), Architekt, Hofkondukteur u. Hausmarschallamts-Kassierer in D. (s. ThB). -
Biographie
K. erhielt seine Ausbildung seit etwa 1739 durch den sächsischen Oberlandbaumeister Johann Christoph Knöffel. Er gehörte zu den Mitarbeitern, die Knöffel außerhalb des Oberbauamtes heranzog und als Hilfskräfte beschäftigte, bis er ihre Übernahme durch das Oberbauamt vermitteln konnte. K. wurde 1748 als Kondukteur im Oberbauamt eingestellt. 1753 wurde er zur Unterstützung des Baudirektors Joachim Daniel Jauch an das sächsische Bauamt in Warschau versetzt und gleichzeitig zum Landbaumeister ernannt. Nach dem Tode Jauchs trat er 1754 dessen Nachfolge als Baudirektor an. In dieser Eigenschaft war er vor allem für den Premierminister Graf Heinrich von Brühl beschäftigt. Neben einigen kleineren Schloß- und Palaisbauten in und um Warschau, die K. für den Minister durchführte, oblag ihm der Umbau des Brühlschen (ehemals Sanguszkoschen) Palais in Warschau (um 1757–61). Mit dem Ende des wettinischen Königtums in Polen wurde die Stelle des Baudirektors in Warschau 1763 aufgehoben, aber erst 1765 konnte K. als Landbaumeister an das Oberbauamt in Dresden zurückkehren, wo ihm die Aufsicht über die fiskalischen Wirtschafts- und die Brückenbauten in Kursachsen übertragen wurde. Für einen privaten Auftraggeber schuf er 1767 Schloß Reinhardtsgrimma bei Dippoldiswalde und im|Auftrage des Oberbauamtes und der Oberbaukommission überarbeitete er 1768 den Entwurf des Ratszimmermeisters Johann Georg Schmidt für das neue Gewandhaus in Dresden. K.s Beitrag zum sächsischen Spätbarock blieb auf diese beiden qualitätvollen Arbeiten beschränkt, da ihm der nach 1763 stark verminderte Umfang des höfischen Bauwesens keine weiteren seinem Können und seinen Fähigkeiten angemessenen Bauaufgaben mehr bot. – Seine Architektur erwächst durchgehend aus der Formensprache und den Gestaltungsmotiven Knöffels, wobei sie lediglich, der fortschreitenden künstlerischen Entwicklung entsprechend, zu einer etwas stärkeren Tektonisierung neigt.
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Literatur
H. E. Scholze, in: Sächs. Heimatbll. 11, 1965, S. 386-401;
W. Hentschel, Die sächs. Baukunst d. 18. Jh. in Polen, 1967;
ders. u. W. May, Joh. Christoph Knöffel, 1973;
ThB. | -
Quellen
Qu.: Dresden, Staatsarchiv.
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Autor/in
Walter May -
Zitierweise
May, Walter, "Knöbel, Johann Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 199-200 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136092446.html#ndbcontent