Knöfel, Robert
- Lebensdaten
- 1834 – 1884
- Geburtsort
- Wilsdruff bei Dresden
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Schuhmacher
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136098371 | OGND | VIAF: 80500608
- Namensvarianten
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- Knöfel, Robert
- Knöfel, Robert
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Knöfel, Robert
Schuhmacher, * 5.2.1834 Wilsdruff bei Dresden, † 14.6.1884 Wien. (lutherisch)
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Genealogie
V Gottlieb (* 1808), Schuhmachermeister, S d. Schuhmachers Joh. Gottlob u. d. Joh. Sophia Schubert;
M Christiane Amalie († 1866), T d. Schuldir. Schell in Zittau;
⚭ 1861 Emilie, T d. Sattlermeisters Stock;
2 S →Gottlieb Erdmann Reinhold (1869–1914), →Emil Robert (1871–1945), beide Schuhmacher-Fachlehrer u. -Fachschriftsteller. -
Biographie
Nach Schuhmacherlehre bei seinem Vater und Wanderschaft als Geselle fand K. Arbeit in Weimar, wo er 5 Jahre lang blieb, sich in Zeichnen, Geometrie und Anatomie ausbildete und dann Fachkollegen darin unterrichtete. 1860 legte er in Dresden die Meisterprüfung ab. Auch hier führte er seinen Unterricht, ergänzt um Buchführung, weiter; seit 1861 geschah dies in einem von ihm gegründeten Arbeiter-Bildungsverein zur Heranbildung junger Berufsgenossen. 1872 veröffentlichte K. sein 1. Lehrbuch, dessen Vertrieb er selbst in die Hand nahm. Außerdem reiste er nun kreuz und quer durch Deutschland und hielt Fachvorträge vor Meistern und Gesellen. Im September 1873 nahm er in Wien am „Kongreß der österreichisch-ungarischen Schuhmachermeister“ teil und hielt das Hauptreferat. Gemeinsam mit 2 Wiener Kollegen gründete er wenig später das Fachblatt „Wiener Schuhmacherzeitung“, an dessen Stelle am 1.1.1875 die allein von K. geleitete „Neue Wiener Schuhmacherzeitung“ trat. Eine gemeinsam mit der Wiener Schuhmacher-Genossenschaft betriebene „Lehranstalt für Fußbekleidungskunst“ mußte 1874, bald nach der Gründung, auf behördliche Weisung wieder geschlossen werden, doch 1876 eröffnete K. eine private „Wiener Schuhmacher-Lehranstalt“, die 1879 die behördliche Konzession erhielt und mit deren Hilfe er – wie auch durch weitere Lehr- und Fachbücher – auf die Entwicklung des Schuhmacherhandwerks in ganz Europa einwirken konnte. – K. war der erste, der ein System zur Anfertigung von Schnittmustern auf geometrischer Grundlage entwickelte. Alle späteren Systeme bauen auf dem von K. geschaffenen „Winkelsystem“ auf. Dieses ermöglichte es dem Schuhmacher, auf Grund einfacher geometrischer Regeln und Maßberechnungen Schnittmuster mit bestmöglicher Ausnutzung der Rohstoffe anzufertigen. K. lehrte auch, die individuelle Gestalt des jeweiligen Fußes bei der Herstellung der Fußbekleidung zu beachten, und war überdies der erste Schuhmacher-Fachlehrer in Materialkunde sowie Kalkulation.
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Werke
Weitere W Lehrb. d. Fußbekleidungskunst, 1872, ³1891;
Die zweckmäßigste Form d. Fußbekleidung, 1876;
Maßbuch f. Schuhmacher, Schuhfabrikanten u. Schuhhändler, 1877;
Der menschl. Fuß u. seine Bekleidung, 1/21878. -
Literatur
ÖBL (L).|
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Quellen
Qu.: Mitt. d. Bundeskammer d. gewerbl. Wirtsch., Wien. |
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Nachlass
Nachlaß im Bes. d. Gemeinde Wien.
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Autor/in
Hans Jaeger -
Zitierweise
Jaeger, Hans, "Knöfel, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 200 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136098371.html#ndbcontent