Jasper Linde
- Lebensdaten
- erwähnt 1491, gestorben 1524
- Geburtsort
- Kamen
- Sterbeort
- Ronneburg (Livland)
- Beruf/Funktion
- Erzbischof von Riga ; Geistlicher Fürst ; Erzbischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136270557 | OGND | VIAF: 80644305
- Namensvarianten
-
- Jaspar Linde
- Caspar Linde
- Jasper
- Jaspar
- Caspar
- Linde, Jasper
- Linde, Jaspar
- Linde, Caspar
- Jasper Linde
- Jaspar Linde
- Caspar Linde
- Jasper
- Jaspar
- Caspar
- Linde, Jasper
- Linde, Jaspar
- Linde, Caspar
- Caspar Linde, Riga, Erzbischof
- Caspar, Riga, Erzbischof
- Jaspar Linde, Riga, Erzbischof
- Jaspar, Riga, Erzbischof
- Jasper, Riga, Erzbischof
- Kaspar Linde
- Kaspar
- Linde, Kaspar
- Caspar Linde, Riga, Erzbischoph
- Caspar, Riga, Erzbischoph
- Jaspar Linde, Riga, Erzbischoph
- Jaspar, Riga, Erzbischoph
- Jasper, Riga, Erzbischoph
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Jasper (Jaspar, Caspar) Linde
Erzbischof von Riga, * Kamen (Westfalen), † 29.6.1524 Ronneburg (Livland), ⚰ Riga, Dom.
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Genealogie
Wahrsch. aus Kamener Ratsgeschl.;
B Gert Linde, erzstift. Vasall, 1497 Stiftsvogt zu Kokenhusen. -
Biographie
J. besuchte vermutlich eine Schule der Brüder vom gemeinsamen Leben. An einer Universität erwarb er den Magistergrad. Spätestens seit 1491 war er Glied des dem Deutschen Orden inkorporierten Domkapitels und Pfarrer zu St. Petri in Riga, 1496 Vizepropst und seit 1497 Dekan. Nach dem Tode des EB Michael Hildebrand wählte ihn das Domkapitel am 18.2.1509 zum Nachfolger. Am 25.5. erhielt er persönlich in Rom die Bestätigung des Papstes. Das im allgemeinen gute Verhältnis seines Vorgängers zum Ordensmeister Wolter v. Plettenberg konnte er bewahren. Livland hatte damals mit seinen Nachbarn Frieden, der jedoch oft bedroht schien. J. ließ daher Kokenhusen und Ronneburg, die beiden Hauptburgen des Erzstifts, ausbauen und nahe der russ. Grenze an Stelle einer hölzernen Befestigung die Burg Marienhausen errichten. Er erstrebte eine geschlossene livländ. Landeskirche und hoffte, dieses Ziel durch Visitationen, regelmäßige Prälatentage und Synoden zu erreichen. 1521 erlangte er in Worms mit seinen 3 livländ. Suffraganen die Regalien. Wiederholt setzte er sich auf Landtagen für Reformen ein, besonders für die Errichtung einer höheren Schule zur Ausbildung von Geistlichen. Weil die Stände die Kosten scheuten, kam es nicht dazu. J. ließ das Rigaer Brevier revidieren, in Zwolle 1513 drucken und an seinen Klerus verteilen. 1522 regelte er die Aufteilung der Kapitelgüter unter die Domherren und bestätigte die Privilegien der erzstiftischen Ritterschaft. Die Lehren Luthers lehnte er ab, konnte aber ihre Ausbreitung in Riga nicht verhindern. Da er alt und kränklich war, wählte das Domkapitel 1523 mit seinem Einverständnis Johann Blankenfeld zu seinem Nachfolger.
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Literatur
L. Arbusow, Livlands Geistlichkeit vom Ende d. 12. bis ins 16. Jh., in: Jb. f. Geneal., Heraldik und Sphragistik, Jg. 1901, 1902, 1911/13;
Aktenu. Rezesse d. livländ. Ständetago III, 1910;
L. Arbusow jr., Die Einführung d. Ref. in Liv-, Est- u. Kurland, 1921. -
Autor/in
Wilhelm Lenz -
Zitierweise
Lenz, Wilhelm, "Jasper Linde" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 360-361 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136270557.html#ndbcontent