Horch, August
- Lebensdaten
- 1868 – 1951
- Geburtsort
- Winningen/Mosel
- Sterbeort
- Münchberg (Oberfranken)
- Beruf/Funktion
- Automobilbauer ; Rennfahrer ; Ingenieur
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118553577 | OGND | VIAF: 47553996
- Namensvarianten
-
- Horch, August
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Horch, August
Automobilbauer und Rennfahrer, * 12.10.1868 Winningen/Mosel, † 3.2.1951 Münchberg (Oberfranken). (evangelisch)
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Genealogie
Aus Schmiede- u. Winzerfam.;
V Karl (1841–1922), Schmied;
M Helene Michel (1846–73);
⚭ 1) Leipzig 1897 Anna Elisabeth Schulz († 1946), 2) Münchberg 1948 Else Kolmar geb. Moll; 2 Adoptiv-K. -
Biographie
Nach einer Schmiedelehre im Geburtsort wanderte H. als Geselle in Deutschland, Österreich-Ungarn, Serbien und Bulgarien. Da er körperlich für den Beruf des Schmieds zu leicht, für den des Mechanikers aber geeigneter war, absolvierte er 1888-90 ein Ingenieurstudium in Mittweida (Motoren- und Maschinenbau). 1896 bestimmte ihn →Carl Benz zum Betriebsleiter des Motorwagenbaues der Firma Benz & Co. in Mannheim. Schon 1899 begann H. in Köln-Ehrenfeld mit einer eigenen Firma, die sich mit der Reparatur und bald auch dem Bau von Motorwagen (erste Ausfahrt im eigenen Wagen Januar 1901) befaßte, für die er einen „stoßfreien Motor“ konstruierte und erstmals den Kardanantrieb für die Kraftübertragung übernahm. Weitere Verbesserungen, beispielsweise eines Wechselgetriebes mit in Eingriff bleibenden Zahnrädern, konnte H. wirtschaftlich nicht mehr auswerten, als sich 1901 die Konjunktur verschlechterte. Mit neuen Teilhabern (unter anderem Paul Fikentscher) verlagerte er 1902 seinen Betrieb nach Reichenbach/Vogtl. und – nunmehr festen Fuß fassend und den Betrieb zur AG umwandelnd – 1904 nach Zwickau. Verbesserungen an immer neuen Modellen im Zusammenspiel mit sächsischen und schlesischen Fabrikanten (Getriebezahnräder aus Chromnickelstahl, hängende Ventile mit Schwinghebeln) sowie die Beteiligung an großen Wettfahrten (zum Beispiel Herkomer-Fahrt 1906, Prinz-Heinrich-Fahrt 1908, Alpen-Fahrt 1914) füllten H. voll aus. 1907 baute er seinen ersten Sechszylinder. Seine kaufmännischen Teilhaber zufriedenzustellen, gelang ihm jedoch nicht. 1909 mußte er aus der Firma ausscheiden, die seinen Namen und die gleichnamige Automarke beibehielt. H. gründete, nachdem er vergeblich um den Firmennamen prozessiert hatte, kurz darauf, wiederum in Zwickau, als Konkurrenzunternehmen das Audi-Werk (audi = horch). Hier|führte er 1923 die Linkssteuerung der Wagen ein, die sich später in Europa (außer in Großbritannien und bis 1967 Schweden) durchsetzte. 1917 wurde H. in den Vorstand des Vereins Deutscher Motorfahrzeugindustrieller gewählt und nahm mit anderen Automobilfabrikanten an Konstruktionsversuchen überschwerer deutscher Panzerwagen teil. 1920 trat er in den Aufsichtsrat der Audi-Werke über. Er wurde vom Reichsverkehrsministerium zum Leiter des Ausschusses der „Außenhandelsstelle für Fahrzeuge“ bestellt (1921-24). Infolge der Weltwirtschaftskrise und der durch die Technisierung hervorgerufenen Konzentration gingen 1932 die Audi- und Horch-Werke in der „Auto-Union“ sächsisch Motorfahrzeugfabriken auf. H., 1933 deren Aufsichtsrat zugewählt, hatte seit 1925 hauptsächlich als Automobilsachverständiger (bei Prozessen und der Abwicklung von Unglücksfällen) sowie als Berater von Automobilfabriken und -ausstellungen gewirkt. Die letzten Jahre verlebte er in Oberfranken. Hier hat er unter anderem Fried. Krupps Südwerke in Kulmbach beraten und an der westdeutschen Neugründung der Auto-Union in Ingolstadt teilgenommen.– Dr.-Ingenieur Ehren halber (Braunschweig 1922), Ehrenbürger von Zwickau (1939) und Winningen (1949).
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Werke
Ich baute Autos, 1936, ²1949 (P).
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Literatur
. Rob. Schmitt, in: Heimatkal. d. Landkreises Koblenz, 1961;
P. Koeßler, in: VDI-Zs. 93, 1951, S. 903. -
Porträts
Gem. v. B. May (Frankfurt/M., Haus d. Automobilindustrie).
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Autor/in
Walther Herrmann -
Zitierweise
Herrmann, Walther, "Horch, August" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 622-623 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118553577.html#ndbcontent