Höveln, Gotthard von
- Lebensdaten
- 1544 – 1609
- Geburtsort
- Lübeck
- Sterbeort
- Lübeck
- Beruf/Funktion
- Bürgermeister von Lübeck ; Bürgermeister
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 137594860 | OGND | VIAF: 81766107
- Namensvarianten
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- Hövel, Gotthard von
- Höveln, Gotthard von
- Hövel, Gotthard von
- Höveln, Gotthard von
- Hoeveln, Gotthard von
- Houelen, Gottardus a
- Hovelen, Gottardus a
- Hövel, Gotthard von
- Hövelen, Godhard von
- Hövelen, Godthardus ab
- Hövelen, Godthardus von
- Höveln, Gotthardt von
- Höveln, Gotthart von, V.
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Höveln, Gotthard von
Bürgermeister von Lübeck, * 1544 Lübeck, † 16.3.1609 Lübeck. (evangelisch)
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Genealogie
V Gotthardt († 1571), Ratsherr, S d. →Gotthard († 1555), Bgm. v. L.;
M Margarete († 1571), T d. →Nicolaus Brömse († 1543), Bgm. v. L. (s. NDB II);
⚭ Cath. Anna († 1612), T d. Albert Schilling;
1 T;
N →Gotthard (s. 2). -
Biographie
Der Lübecker Rat berief H. 1578 in seine Mitte und wählte ihn 1589 zum Bürgermeister. In seine Amtszeit fällt der immer aussichtslosere Kampf der politisch im Niedergang begriffenen Hansestadt mit den erstarkenden Nachbarstaaten an Nord- und Ostsee um ihre Handelsprivilegien. H.s eigene diplomatische Aktivität konnte an der allgemeinen Entwicklung nichts ändern. Als Schweden 1599 die Handelsbeziehungen mit Lübeck abbrach, trat die von den Großhändlerkorporationen angeführte Bürgerschaft in offene Opposition zum Rat (sogenannte Reisersche Unruhen 1598-1605). In diesen inneren Kämpfen erwies sich H. als schärfster Gegner aller Mitentscheidungsrechte der Bürgerschaft. Sein unrealistischer verfassungsrechtlicher Standpunkt von einer unumschränkten, „absoluten“ Ratsgewalt orientierte sich am aufkommenden Absolutismus des Fürstenstaats. Beim Höhepunkt des Konflikts, bei den turbulenten Auseinandersetzungen um die Form des Bürgereides 1600, mußte sich H. schließlich doch dem Willen der Bürgerdeputierten unter dem Druck der Menge beugen. H. war das Haupt einer durch Verwandtschaften eng verbundenen Clique patrizischer Familien, die bis 1601 den Rat beherrschte und deren Interessen er energisch verfocht. 1601 gelang es einer Gruppe meist junger unternehmender Kaufleute, durch eine erzwungene Ratsnachwahl den Einfluß H.s und seiner Anhänger auf die Ratspolitik zurückzudrängen. Starr in seinen Auffassungen, wenig diplomatisch in seinem Auftreten, leidenschaftlich in seinem Haß, aber von persönlichem Mut und fester Überzeugung seines Rechts, hat er vor allem in seiner Chronik, die gegen Ende in eine polemische Parteischrift ausartet, seinen Standpunkt dargelegt.
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Werke
Chronik 1550-99 („Memorial“);
Notwendige … hintertreibung eines … schandgetichts, 1606, beide gedr. in: A. Fahne, III, 1856, s. L. -
Porträts
Ölgem. (Lübeck, Rathaus), Abb. b. Asch, S. 80, s. L.
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Autor/in
Jürgen Asch -
Zitierweise
Asch, Jürgen, "Höveln, Gotthard von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 373 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137594860.html#ndbcontent