Höpflinger, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1853 – 1928
- Geburtsort
- Langewiesen (Thüringen)
- Sterbeort
- Schweinfurt
- Beruf/Funktion
- Kugellagerfabrikant ; Unternehmer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 133890341 | OGND | VIAF: 3676247
- Namensvarianten
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- Höpflinger, Wilhelm
- Höpflinger, Wilhelm
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Höpflinger, Wilhelm
Kugellagerfabrikant, * 30.9.1853 Langewiesen (Thüringen), † 17.1.1928 Schweinfurt. (katholisch)
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Genealogie
Unehel;
M Joh. Elisabetha Völker; Vaterschaft hat anerkannt Joh. Georg Höpflinger, Handarbeiter aus Haunsheim b. Lauingen;
⚭ 1881 Dorothea, T d. Zimmermeisters Johs. Geiß u. d. Evamarie Rauter;
4 K, u. a. Barbara (⚭ Ernst Sachs, † 1932, Begr. u. Inh. d. Fa. Fichtel u. Sachs in Sch.). -
Biographie
Nach Volksschulbesuch und Schlosser- und Dreherlehre wanderte H. und kam 1873 nach Schweinfurt. Dort arbeitete er zuerst bei einem Schlossermeister, dann in einer Eisengießerei, seit 1888 bei der Firma Fischer und Osterloh (heute Kugelfischer →Georg Schäfer & Co.), die Fahrradteile herstellte, mit Fahrrädern und Nähmaschinen handelte und seit mehreren Jahren vergeblich versuchte, roh vorgearbeitete Kugeln auf Kugelmühlen rund zu mahlen. Ende 1888 gelang es, mit einer von H. konstruierten Fräsmaschine die ersten sphärisch runden Kugeln zu drehen. H. lernte den bei der gleichen Firma als Reisenden tätigen →Engelbert Fries kennen. Beide machten sich wegen Differenzen mit Friedrich Fischer 1890 selbständig und gründeten eine Fabrik, die Kugellager für Fahrräder herstellte und bereits 1892 nach England und Frankreich exportierte. Im gleichen Jahr begann der Bau eines eigenen großen Fabrikgebäudes. Fries und H. wandelten 1896 ihre Firma um in die Deutsche Gußstahlkugelfabrik AG vormals Fries & H. Schweinfurt; ein zweites Werk in Schweinfurt führten sie als Tochtergesellschaft unter dem Namen Deutsche Rohkugelwerke AG. H. erfand eine Reihe weiterer Kugellager, die patentiert wurden, für den Einbau in Fahrzeuge und Maschinen. Die Krisenzeit um die Jahrhundertwende konnte die Firma überwinden, indem sie Maschinen und Apparate verschiedenster Art fabrizierte. 1901 wurden Haupt- und Zweigwerk zur Firma Deutsche Gußstahlkugel- und Maschinenfabrik AG vereinigt. 1903 trat Ernst Sachs, H.s Schwiegersohn, in den Aufsichtsrat ein. 1927 änderte man den Firmennamen in Fries & Höpflinger AG. Dieses Unternehmen ging 1929 durch Zusammenschluß mehrerer Kugellagerwerke in der SKF-Kugellagerfabriken GmbH Schweinfurt auf. H.s bleibendes Verdienst ist es, die weltbekannte Schweinfurter Kugellagerindustrie entscheidend mitaufgebaut und gefördert zu haben.|
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Auszeichnungen
KR (1912), GKR (1923).
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Literatur
A. Oeller, Aus d. Leben Schweinfurter Männer u. Frauen, 1968 ff. -
Mitt. d. Fa. SKF-Kugellagerfabriken GmbH Schweinfurt. -
Autor/in
Erich Saffert -
Zitierweise
Saffert, Erich, "Höpflinger, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 347-348 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133890341.html#ndbcontent