Dehio, Georg
- Lebensdaten
- 1850 – 1932
- Geburtsort
- Reval
- Sterbeort
- Tübingen
- Beruf/Funktion
- Kunsthistoriker ; Hochschullehrer ; Historiker ; Maler ; Zeichner
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 11852433X | OGND | VIAF: 68945150
- Namensvarianten
-
- Dehio, Georg Gottfried Julius
- Dehio, Georg
- Dehio, Georg Gottfried Julius
- Dehio
- Dehio, G.
- Dehio, G. G.
- Dehio, G.G.
- Dehio, Georg Gottfried
- Dehio-Gall
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Dictionary of art historians [2018-]
- Nouvelle Dictionnaire de Biographie Alsacienne [2012]
- * BBLD - Baltisches biografisches Lexikon digital [2012-]
- Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste [1975-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1957] Autor/in: Gall, Ernst (1957)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
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- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- Briefwechsel zwischen Eduard Spranger und Käthe Hadlich
- * Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW)
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
- * Forschungsdatenbank so:fie Personen
- * Katalog des Deutschen Kunstarchivs (DKA) im Germanischen Nationalmuseum
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- * Regesta Imperii
- Sächsische Bibliographie
- Deutsches Textarchiv (Autoren)
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
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Dehio, Georg Gottfried Julius
Kunsthistoriker, * 22.11.1850 Reval, † 19.3.1932 Tübingen. (lutherisch)
-
Genealogie
Ursprünglich holländische Fam., die mit Christophe de Hio (1669–1728) aus Schleswig nach Reval kam;
V Julius Woldemar (1817–93, russsischer Dienstadel), Dr. med., Arzt, russischer Wirklicher Staatsrat, S des Gottfried Erhard (1782–1857), Silberschmied in Reval, u. der Helene Maria, T des Joh. Gottfr. Möring, Gold- u. Silberarbeiter in Reval;
M Dor. Helene (1831–1908), T des Gg. Eggers (1791–1851), Buchhändler u. Papierfabrikant, aus 1720 von Lübeck in Reval eingewanderter Kaufm.-Fam., u. der Clementine Haller (T des Propstes u. Schulinhabers Gustav Albr. Haller [1774–1850] in Moskau, aus vogtländischer Fam.);
Vt →Karl (1851–1927), Prof. der inneren Medizin, letzter dt. Rektor in Dorpat;
⚭ 1884 Charlotte (1859–1932), T des →Ludwig Friedländer (1824–1909), Prof. der klassischen Philologie in Königsberg u. Straßburg, bekannt durch seine in viele Sprachen übersetzten Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms (4 Bde., 101921-23), u. der Laura Gutzeit;
2 S, 2 T, u. a. Ludw. (1888-1963), Historiker, Katharina (* 1886, Dr. rer. pol., ⚭ 1915 →August Frickenhaus [† 1925], Prof. der Archäologie in Straßburg u. Kiel). -
Biographie
D. studierte zunächst während eines Semesters in Dorpat, ging dann aber für sein weiteres Studium, das der Geschichtswissenschaft galt, nach Göttingen. Als Schüler von Georg Waitz promovierte er 1872 mit einer Dissertation über den Hamburg-Bremer Erzbischof Hartwich von Stade und habilitierte sich dann 1877 in München mit einer Geschichte des Erzbistums Hamburg-Bremen (2 Bände). Hier widmete er sich bald vornehmlich kunstgeschichtlichen Vorlesungen und wurde daraufhin 1883 als außerordentlicher Professor für Kunstgeschichte nach Königsberg berufen, wo er 1884 das Ordinariat erhielt. Noch in München hatte er mit seinem Freunde Gustav von Bezold ein gewaltiges weitausgreifendes Unternehmen begonnen: „Die kirchliche Baukunst des Abendlandes“ (2 Bände Text, 8 Tafelmappen), dessen 1. Lieferung 1884 erschien (vollendet 1901) und das noch heute als grundlegend für jeden Forscher gelten kann. Es wurde zwar nur für das Mittelalter durchgeführt, beruht aber auf eingehenden örtlichen Untersuchungen und vortrefflichen zeichnerischen Aufnahmen gleichen Maßstabes, so daß es auch vielfach im Ausland als Quellenwerk benutzt worden ist. Schon 1892 war D. an die Straßburger Universität berufen worden, wo er bis zum Schicksalsjahr 1918 verblieb und dann nach Tübingen übersiedeln mußte, wo er den Rest seines fruchtbaren Lebens verbrachte. Seine wissenschaftlich-literarische Tätigkeit war jetzt vornehmlich der deutschen Kunst gewidmet, wobei er auch der Denkmalpflege wichtige Anregungen gab. 1899 hatte er bereits das „Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler“ (5 Bände) geplant, das er 1912 vollenden konnte und mit dem er allen Forschern, aber auch allen an den Werken deutscher Kunst interessierten Reisenden einen unvergleichlich wertvollen Dienst geleistet hat. Grundlage für das „Handbuch“ bildeten die amtlichen Inventare, doch hat D. hier vielfach mit anschaulichster Kraft des sprachlichen Ausdrucks alle bedeutenderen Denkmäler der Kunst trotz gedrängter Form höchst lebendig erläutert. Die erste einheitlich zusammenfassende „Geschichte der deutschen Kunst“ (3 Bände, 1919-25) wird ebenfalls D. verdankt, wobei es ihm vor allem darauf ankam, die Wechselwirkungen zwischen der allgemeinen Geschichte und den künstlerischen Äußerungen in richtiges Licht zu setzen. Danach gab es Zeiten, vor allem im Mittelalter und bis zur Barockperiode, in denen das geistige Leben des gesamten Volkes regsten Anteil an den Äußerungen der bildenden Kunst nahm und diese mit allen Mitteln förderte; später aber, etwa seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, hat die seelische Haltung des deutschen Volkes sich so verändert, daß die bildende Kunst nicht mehr viel über den inneren Zustand der Nation auszusagen vermag. Einige Einzelforschungen haben der Wissenschaft auch neue Wege gewiesen, so vor allem seine Untersuchungen über die Proportionen in der Baukunst des Altertums und des Mittelalters, die freilich nach neueren Ergebnissen nur für einen Teil der Monumente gelten. - D. theol. (Jena), Dr. rer. pol. honoris causa (Tübingen), Dr. med. honoris causa (Frankfurt), Dr.-Ingenieur Ehren halber (Darmstadt), Friedensklasse des Ordens Pour le mérite, Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst, Mitglied der Akademien der Wissenschaften Berlin, München, Göttingen.
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Werke
Weitere W Unterss. üb. d. gleichseitige Dreieck als Norm got. Bauproportionen, 1894;
Proportionsgesetz d. antiken Baukunst. 1895;
Kunstgesch. in Bildern, 1898-1901;
Denkmale dt. Bildhauerkunst, 1905-10;
Kunsthist. Aufsätze, 1914;
Das Straßburger Münster, 1922;
Der Bamberger Dom, 1924;
Aus Skizzenbüchern u. Briefen, hrsg. v. Gertrude D., 1947. -
Literatur
W. Pinder, G. D. z. s. 70. Geburtstag, in: Kunstchronik u. Kunstmarkt, 1920, Nr. 7, S. 121 bis 129;
ders., in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1931/32, S. 61-64;
G. Gf. Vitzthum, in: Nachrr. d. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Geschäftl. Mitt., 1931/32, S. 1-5;
E. Gall, G. D., in: Zs. f. Kunstgesch. 1, 1932, S. 2-4;
P. Clemen, Zum Gedächtnis an G. D., in: Die Denkmalpflege, 1932, S. 76-78;
- Zu Vt Karl D.:
R. v. Engelhardt, Die dt. Univ. Dorpat, Reval 1933; zu Schwieger-S August Frickenhaus:
Bursian-BJ XLVI, 1926, S. 28 f. -
Porträts
Bronzebüste v. M. Lange, 1929 (Elsaß-Lothr.-Inst. Frankfurt a. M.), Abb. in: Gr. Deutsche im Bild, 1936, S. 432.
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Autor/in
Ernst Gall -
Zitierweise
Gall, Ernst, "Dehio, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 563-564 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11852433X.html#ndbcontent