Riedel, Bernhard
- Lebensdaten
- 1846 – 1916
- Geburtsort
- Laage (Mecklenburg)
- Sterbeort
- Jena
- Beruf/Funktion
- Chirurg ; Professor der Chirurgie in Jena ; Arzt ; Hochschullehrer
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 117532495 | OGND | VIAF: 30315889
- Namensvarianten
-
- Riedel, Bernhard
- Riedel, B.
- Riedel, Bernhard Carl Ludwig Moritz
- Riedel, Bernhard Moritz Carl Ludwig
- Riedel, Bernhard Karl Ludwig Moritz
- Riedel, Bernhard Moritz Karl Ludwig
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Riedel, Bernhard Carl Ludwig Moritz
Chirurg, * 18.9.1846 Laage (Mecklenburg), † 12.9.1916 Jena.
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Genealogie
V Johann Carl, Konrektor, ev. Pfarrer;
M Mariana Dorothea Krause;
⚭ 1883 Emma Heräus (* 1859);
2 S, 2 T. -
Biographie
R. studierte in Jena und Rostock Medizin, wo er 1872 die ärztliche Staatsprüfung ablegte und promoviert wurde. 1873-75 arbeitete er als Assistent und Prosektor am Rostocker Anatomischen Institut, dann bis 1882 an der Chirurgischen Klinik Göttingen unter →Franz König. R. habilitierte sich 1877, wurde Privatdozent und 1880 ao. Professor. 1881 übernahm er die Leitung der Chirurgischen Abteilung des Mariahilfhospitals Aachen. 1888 erfolgte die Berufung zum Ordinarius für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Klinik an der Univ. Jena (1910 em.).
R.s wissenschaftliche Arbeiten umfassen histologische und embryologische Fragestellungen ebenso wie experimentell-chirurgische Forschungen zu Narbenbildungen an ligierten Gefäßen und zur Fettembolie. Er entdeckte u. a., daß Kiemengangsfisteln am Hals mit dem Mittelohr kommunizieren können. Wichtige Untersuchungen lieferte er zu Erkrankungen des Magens, der Gallenblase und des Pankreas. Die akute Pankreatitis wurde als „Riedel’scher Tumor“ bezeichnet, eine zungenförmige Ausziehung der Leber vor der Gallenblase bei Cholelithiasis als „Riedel-Lappen“. Von großer Bedeutung waren R.s Arbeiten zur Appendizitis und die daraus resultierende Forderung nach einer Frühappendektomie mittels Wechselschnitt. Bis heute ist die Bezeichnung „Riedel-Struma“ für eisenharte Struma geläufig. Als erstem dt. Chirurgen gelang R. 1882 die blutige Reposition des spontan und 1884 des traumatisch luxierten Hüftgelenkes.|
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Auszeichnungen
Vors. d. Dt. Ges. f. Chirurgie (1907);
Geh. Med.rat. -
Werke
Die Pathogenese, Diagnose u. Behandlung d. Gallensteinleidens, 1903;
Erfahrungen über d. Gallensteinkrankheit mit u. ohne Icterus, 1892;
Anleitung z. Operieren an d. Leiche u. am Lebenden mit Rücksicht auf d. ärztl. Praxis, 1896. -
Literatur
Pschyrembel, Klin. Wb., 2571994, S. 1336;
M. Neuburger u. J. Paget, Hdb. d. Gesch. d. Med., III, 1905, S. 76, 123, 223;
E. Giese u. B. v. Hagen, Gesch. d. Med. Fak. d. Friedrich-Schiller-Univ. Jena, 1958, S. 580 f.;
B. Wilhelmi, Jenaer Hochschullehrer d. Med., 1988;
Wi. 1914;
DBJ I, Tl.;
BLÄ;
Fischer;
Pagel (P);
– eigene Archivstudien. -
Autor/in
Susanne Zimmermann -
Zitierweise
Zimmermann, Susanne, "Riedel, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 566-567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117532495.html#ndbcontent