Heinzelmann, Johannes
- Lebensdaten
- 1873 – 1946
- Geburtsort
- Halberstadt
- Sterbeort
- Linz/Donau
- Beruf/Funktion
- lutherischer Theologe ; Evangelischer Theologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 137863594 | OGND | VIAF: 86036647
- Namensvarianten
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- Heinzelmann, Siegfried Ernst Johannes
- Heinzelmann, Johannes
- Heinzelmann, Siegfried Ernst Johannes
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Heinzelmann, Siegfried Ernst Johannes
lutherischer Theologe, * 15.4.1873 Halberstadt, † 14.1.1946 Linz/Donau.
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Genealogie
V →Wilhelm (1840–1905), D. Dr., Schulmann u. Historiker, Sekr. d. Ak. gemeinnütziger Wiss. in Erfurt (s. BJ X, Tl. 1905);
M Anna (1847–75), T d. Pfarrers Zimmermann; Vorfahre →Johannes (1628–87), Sup. u. Schulinsp. in Salzwedel;
- ⚭ Villach 1900 Frieder. Dorothea (1878–1962), T d. Pfarrers Lic. Dr. Julius Kolatschek (1829–1900) u. d. Auguste Hubmer (Ur-E d. „Raxkönigs“ →Gg. Huebmer, 1755–1833, Schwemmeister, s. ÖBL);
1 S, 2 T, u. a. →Fritz († 1954), Sup. in Baden b. Wien. -
Biographie
Dem Gymnasium in Erfurt verdankte H. die gründliche humanistische Bildung. Er studierte 1892-96 Theologie und Philosophie in Tübingen, Halle, Berlin und empfing bestimmende Eindrücke von Martin Kahler, Harnack und Treitschke. Nach 2jähriger Hauslehrertätigkeit wurde er 1899 Vikar in Görz, 1900 in Villach, 1902-46 hier Pfarrer, 1928 Superintendent der Wiener lutherischen Diözese, die damals zwei Drittel der österreichischen Kirche, Niederösterreich, Kärnten, Steiermark und Wien, umfaßte. 1934 zum Vertrauensmann der Superintendenten gewählt, übte er die Funktion eines „Notbischofs“, eines geistlichen Leiters der Gesamtkirche, neben dem juristischen Präsidenten des staatlichen Oberkirchenrates aus. Er verteidigte geschickt die Kirche ebenso gegen die Bedrohungen der Gleichberechtigung und Unabhängigkeit durch den „Christlichen Ständestaat“ wie gegen die Gefahr innerer Überfremdung durch den illegalen Nationalsozialismus. Seine Hirtenbriefe sind die wichtigsten kirchlichen Dokumente eines lutherischen Geistlichen aus der Dollfuß- und Schuschnigg-Zeit. 1938 trat er von der geistlichen Leitung der Gesamtkirche zurück, blieb aber Superintendent. Er protestierte gegen nationalsozialistische Übergriffe und gegen die Judenverfolgungen. Als Prediger und Vortragender, als kirchlicher Führer und Seelsorger prägte er nachhaltig die evangelische Kirche Österreichs. Beachtlich ist seine religiöse Lyrik.|
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Auszeichnungen
D. theol. (Halle 1936).
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Werke
Rückblick auf m. Leben, in: Die ev. Diaspora, 1941, H. 1 u. 2;
Gedichte u. Aufsätze in: Die Christl. Welt;
Aufsätze u. Predigten in: Der Säemann. -
Literatur
Die ev. Kirche in Österreich, hrsg. v. G. May, 1962 (P);
ÖBL. -
Autor/in
Gerhard May -
Zitierweise
May, Gerhard, "Heinzelmann, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 451 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137863594.html#ndbcontent