Hasse, Karl
- Lebensdaten
- 1883 – 1960
- Geburtsort
- Dohna bei Dresden
- Sterbeort
- Köln
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Musikschriftsteller ; Musikwissenschaftler ; Kantor ; Organist ; Musikdirektor ; Arrangeur
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116514728 | OGND | VIAF: 29796901
- Namensvarianten
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- Hasse, Martin Karl Woldemar
- Hasse, Karl
- Hasse, Martin Karl Woldemar
- Hasse, Carl
- Hasse, Karl Martin Woldemar
- Hasse, Martin Carl Woldemar
- Hasse, Carl Martin Woldemar
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Hasse, Martin Karl
Woldemar, Komponist, Musikschriftsteller, * 20.3.1883 Dohna bei Dresden, † 31.7.1960 Köln. (lutherisch)
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Genealogie
V Martin (1852–1915), Pfarrer, S d. Hermann (s. Gen. 1);
M Cora Wittich († 1922);
Ov →Ernst (s. 1);
– ⚭ Heidelberg 1910 Aline (1881–1936), T d. →Adolf Schmitthenner (1854–1907), Pfarrer u. Schriftsteller (s. Kosch, Lit.-Lex.), u. d. Aline Wagner; Schwager →Paul Sch. (* 1884), Oberstlt. a. D., Prof. f. Wehrgesch. in Heidelberg, bad. Kultusmin. 1940–45;
3 T, u. a. Ruth (* 1913, ⚭ →Wilh. Stross, 1907–66, Prof. a. d. Musikhochschule München, Geiger), Musikerin. -
Biographie
Die erste musikalische Unterweisung empfing H. als Thomaner-Alumnus in Leipzig. Praktisch-musikalisch wurde er am Leipziger Konservatorium von St. Krehl, A. Ruthardt, K. Straube und A. Nikisch ausgebildet. In München setzte er seine Studien bei M. Reger und F. Mottl fort. An der Universität hörte er Musikwissenschaft bei H. Kretzschmar und H. Riemann, ferner Vorlesungen über Geschichte, Philosophie und Germanistik. Nach vorübergehender Tätigkeit in Heidelberg als Assistent Ph. Wolfrums und in Chemnitz als Kantor wurde H. 1910 Städtischer Musikdirektor in Bielefeld. Die Eröffnung des dortigen Konservatoriums nach dem 1. Weltkrieg ging auf seine Initiative zurück. 1919 wurde er als Universitäts-Musikdirektor und außerordentlicher Professor nach Tübingen berufen, wo er das Musikinstitut und musikwissenschaftliche Seminar gründete. 1923 wurde er zum Dr. phil. promoviert. 1935 übernahm er die Direktion der Kölner Hochschule für Musik. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Pensionierung 1945 inne. Anschließend widmete er sich fast nur noch seinem kompositorischem Schaffen. – H. gehört zu jenen vielseitigen Musikerpersönlichkeiten, die dank ihrer gründlichen Erziehung in der Tradition des späten 19. Jahrhunderts dem deutschen Musikleben der ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts starke Impulse verliehen und sich als Forscher, mehr aber noch als Praktiker große Verdienste erwarben. H. wurde als Komponist, Dirigent, Pädagoge, Organisator und Musikschriftsteller bekannt. Er trat mit zahlreichen symphonischen Kompositionen, Suiten, Konzerten, Chorwerken, Kantaten, Liedern und Klavier- und Orgelwerken an die Öffentlichkeit, in denen er den starken Einfluß Regers nie verleugnet hat. Gleich seinem Lehrer strebte er fast immer nach einem streng polyphonen Aufbau der Komposition. Wichtiger als die Sucht nach Originalität um jeden Preis war ihm „das in sich geschlossene, einheitliche Kunstwerk“. Als Dirigent setzte sich H. tatkräftig für die Wiederbelebung von Werken der Barockzeit ein, unter anderem auch für die Chorkompositionen J. H. Scheins, die er im Rahmen der Gesamtausgabe zum Teil revidierte. Er war auch maßgeblich an der in den 20er Jahren einsetzenden deutschen Orgelbewegung beteiligt, die zu der Rekonstruktion zahlreicher alter Instrumente führte. Als Musikschriftsteller schrieb er Bücher über J. S. Bach und M. Reger und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze über Stilfragen und musikkulturelle Tagesprobleme.
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Werke
Verz. d. Komp. u. Schr. s. MGG.
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Literatur
O. Schreiber, Mittler zw. Forschung und Praxis, Zum Tode K. H.s, in: Die Musikforschung 14, 1961, S. 12-14;
K. Laux, in: MGG V, Sp. 1788–90. -
Autor/in
Lothar Hoffmann-Erbrecht -
Zitierweise
Hoffmann-Erbrecht, Lothar, "Hasse, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 40-41 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116514728.html#ndbcontent