Friedenthal, Rudolf
- Dates of Life
- 1827 – 1890
- Place of birth
- Breslau
- Place of death
- Giesmannsdorf bei Neiße
- Occupation
- preußischer Politiker ; Politiker ; Abgeordneter ; Jurist ; Gutsherr ; Unternehmer
- Religious Denomination
- mehrkonfessionell
- Authority Data
- GND: 116795468 | OGND | VIAF: 30296943
- Alternate Names
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- Friedenthal, Karl Rudolf
- Friedenthal, Rudolf
- Friedenthal, Karl Rudolf
- Friedenthal, Carl Rudolph von
- Friedenthal, Karl Rudolf von
- Friedenthal, Rudolph
- Friedenthal, Rudolphus
- Friedenthal-Gießmannsdorf, Rudolf
- Friedenthal, Karl Rudolph
- Friedenthal, Karl Rudolph von
- Friedenthal, Carl Rudolf von
- Friedenthal-Gießmannsdorf, Rudolph
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Friedenthal, Karl Rudolf
preußischer Politiker, * 15.9.1827 Breslau, † 7.3.1890 Giesmannsdorf bei Neiße. (israelitisch, seit 1832 evangelisch)
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Genealogy
V Naphtali Markus, dann Karl Wilh. (um 1799-1854, isr., seit 1832 ev.), Kaufm., Bankier u. Stadtrat in B., auf G., S d. →Markus Bär F. (1780–1859), Kaufm. in Glogau, seit 1812 in B., Vf. theol.-philos. Schrr., u. d. Mirel Levysohn;
M Amalie (1806-n. 1866, isr., seit 1832 ev.), T d. Kaufm. Samuel Löbel Landsberger in B.; |Om →Moritz Landsberger (1810–82), Bankier in B.;
B Paul Gaspard, Bankier in B.;
Cousine Klara (⚭ Karl Frdr. Anders, 1835–90, Geh. Reg.Rat im Zivilkab. Kaiser Wilh. I.);
⚭ 1861 Fanny (1829–1912), T d. Jak. Jos. v. Rosenberg (1786–1859), Kreisger.dir. in Trachenberg, u. d. Wilhelmine Carol. Siegert;
1 S (jung †), 2 T, u. a. Renata (⚭ →Oskar Frhr. v. d. Lancken-Wakenitz, 1867–1939, preuß. Gesandter, s. Wi. 1935);
N →Hans F. (1870–1942), Prof., Anthropol., Schriftst. (s. Pogg. VI, VII a; BLÄ), →Richard Abegg († 1910), Chemiker (s. NDB I), →Wilhelm Abegg (1876–1951), Dr. iur., preuß. Staatssekr. d. Innern, Polizeipräs. v. Berlin (s. Rhdb., P), Katharina (⚭ →Rud. Hegenscheidt, 1859–1908, Gen.-Dir. d. Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs-AG, Hildegard (⚭ Friedrich Rogge, Gen.-Dir. d. Elektrizitätswerke in Schleswig);
Groß-N →Richard (1896–1977), Schriftst., Bernh. Rogge (* 1899), Admiral. -
Biography
F. trat nach dem Studium der Rechte in Breslau, Heidelberg und Berlin (Dr. iur.) in den Staatsdienst ein, mußte aber nach dem Tode des Vaters 1854 wieder ausscheiden, um den vom Vater erworbenen Landbesitz im Kreise Neiße zu bewirtschaften. 1856 wurde er zum Kreisdeputierten gewählt, 1857 wurde er Landrat des benachbarten Grottkauer Kreises (bis 1864). Seit dem Studium nahm F. aktiv am politischen Leben teil, er betätigte sich in der altliberalen Partei. Während des Kampfes um die Reorganisation und Verstärkung der preußischen Armee trat er im Gegensatz zu seinen Parteifreunden für die Wehrpolitik der Regierung ein und begründete diese Haltung in der Flugschrift „salus publica suprema lex“ (1860). 1867 gehörte er zu den Begründern der freikonservativen Partei. 1867-71 war er Abgeordneter des Norddeutschen Reichstages und des Zollparlaments, 1870-79 des preußischen Abgeordnetenhauses (2. Vizepräsident 1873/74) und 1871-81 des Reichstags. Im Kriege 1870/71 gehörte er der Zentralstelle an, welche die freiwillige Krankenpflege organisierte und leitete. F. war ein sehr aktiver und produktiver Abgeordneter, der an den wichtigsten Gesetzen der Jahre 1867-74 als Antragsteller beteiligt war. Sein Hauptinteresse galt der Verwaltungsreform im Sinne liberaler Selbstverwaltungsideen: Die auf dem Grundsatz der Selbstverwaltung beruhende Kreisordnung von 1872 für die 5 östlichen Provinzen Preußens ist in den Grundzügen von F. gemeinsam mit H. von Bötticher und K. H. Bitter entworfen worden. Am 19.9.1874 wurde F. als Nachfolger H. von Achenbachs preußischer Landwirtschaftsminister. Unter seinem Einfluß wurde die Verwaltung der preußischen Forsten und Domänen vom Finanzministerium auf das Landwirtschaftsministerium übertragen. Als →Bismarck sich 1878/79 in der Wirtschaftspolitik und in der allgemeinen Innenpolitik von den Liberalen trennte, nahm F., der an seinen liberalen Grundsätzen festhielt, den Abschied (12.7.1879). Die angetragene Erhebung in den Adelsstand lehnte er ab. Im Oktober 1879 wurde er in das Herrenhaus berufen. 1881 zog er sich von der aktiven Politik zurück, um sich wieder der Verwaltung seiner landwirtschaftlichen und industriellen Besitzungen zu widmen.
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Works
Weiteres W Rede üb. d. Grundgedanken d. Kreisordnung, 1872.
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Literature
M. Busch, Tagebuchbll. I-III, 1899, passim;
M. v. Brauchitsch, Verwaltungsgesetze II, 191912, S. 3 ff.;
E. Kleinschmidt, in: Schles. Lb. I, 1922, S. 244-47 (L). – Zu Gvv Markus Bär: A. Heppner, Jüd. Persönlichkeiten in u. aus Breslau, 1931, S. 14. -
Author
Karl Erich Born -
Citation
Born, Karl Erich, "Friedenthal, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 447 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116795468.html#ndbcontent