Hartmann, Ernst
- Lebensdaten
- 1844 – 1911
- Geburtsort
- Hamburg
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Schauspieler ; Regisseur
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 116491736 | OGND | VIAF: 17975249
- Namensvarianten
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- Hartmann, Ernst
- Hartmann, Ernst Carl Gottfried
- Hartmann, Ernst Karl Gottfried
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Hartmann, Ernst
Schauspieler, Regisseur, * 8.1.1844 Hamburg, † 10.10.1911 Wien. (reformiert)
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Genealogie
V Martin (1797–1857), Gastwirt in H., S d. Johann in Jenatz/Graubünden u. d. Dorothea Wanger;
M Anna Sophia Dor. (1804–62), T d. Heinr. Prätz in Dörverden b. Verden u. d. Margarethe Grefen;
⚭ Wien 1868 Helene (1843–98), Schauspielerin in Mannheim, seit 1867 am Burgtheater Wien (s. ADB 50; Kosch, Theater-Lex.), T d. Georg Peter Schneeberger u. d. Elisabeth Christine Deckert;
T Emilie (⚭ Max v. Gutmann, † 1930, Berg- u. Hüttenmann (s. NDB VII). -
Biographie
H. trat mit 16 Jahren in eine Maschinenfabrik in Chemnitz als Volontär ein. Ein Gastspiel Bogumil Dawisons bewog ihn, gegen den Willen seiner Mutter und seines Vormundes, Schauspielunterricht zu nehmen und auf Liebhaberbühnen aufzutreten. In Reval fand H. sein erstes Engagement als Chorist und Chargendarsteller (Debut: Jean in „Die schöne Müllerin“). 1862 schloß er sich einer reisenden Schauspielergesellschaft an (Debut: Graf Paul in „Der Majoratserbe“), bei der er das erste Charakterfach innehatte. 1863 legte der Vormund ein Veto gegen den Schauspielerberuf des jungen H. ein. Heinrich Marr hatte H. aber inzwischen schon an den Direktor des Wiener Burgtheaters, →Heinrich Laube, empfohlen, der nach einem Probespiel H.s gesagt haben soll: „Sie sind der geborene Liebhaber. Organ, Gesicht, Gestalt – alles Liebhaber.“ H. debutierte am Burgtheater, an dem er bis an sein Lebensende, größtenteils als Darsteller des soignierten Charakterfaches in Konversationsstücken und Lustspielen, und als Regisseur tätig sein sollte, 1864 als Benedikt in „Viel Lärm um Nichts“, als Clavigo in „Clavigo“ und als Prinz in „Emilia Galotti“. H. war neben Adolf von Sonnenthal einer der glänzendsten Burgtheaterdarsteller großer Herren und grandseigneurialen Gehabens. Die Rollenschöpfungen seiner späteren Zeit strahlten tiefe Menschlichkeit und überlegene liebenswürdige Ironie aus.
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Rollen
Burgtheaterrollen Abenteurer in „Der Abenteurer u. d. Sängerin“; Adolf in „Die beiden Klingsberg“; Leopold in „Ein Bruderzwist in Habsburg“; Odysseus in „Der Kyklops“; Brackenburg in „Egmont“; Bolingbroke in „Ein Glas Wasser“; Ferdinand in „Kabale u. Liebe“; Graziano in „Der Kaufmann v. Venedig“; Wrangel in „Wallensteins Tod“; Vockerat in „Einsame Menschen“.
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Literatur
R. Lothar, Das Wiener Burgtheater, 1899, 1934;
J. Bab u. W. Handl, Dt. Schauspieler, 1908;
A. v. Weilen, in: Wiener Ztg. v. 10.10.1911;
P. Schlenther, in: Berliner Tagbl., Nr. 518, 1911;
A. Frhr. v. Berger, in: Neue Freie Presse v. 10.10.1911;
H. Bettelheim Gabillon, in: Bühne u. Welt, 1911;
J. Minor, in: Österr. Rdsch. 29, 1911;
H. Richter, in: Jb. d. Dt. Shakespeare-Ges. 48, 1911, S. 163-68;
O. M. Fontana, in: Wiener Schauspieler, 1948;
O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. d. dt. Theater, 1892;
BJ 16 (Tl. 1911, L);
Eisenberg;
Kosch, Theater-Lex. -
Porträts
u. Szenenbilder: Wien, Nat.bibl., P -Slg.;
Archiv d. Burgtheaters, Theater-Slg. -
Autor/in
Konrad Schrögendorfer -
Zitierweise
Schrögendorfer, Konrad, "Hartmann, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 740 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116491736.html#ndbcontent