Bauer, Melchior
- Dates of Life
- geboren 1733, erwähnt 1763
- Place of birth
- Lehnitzsch bei Altenburg
- Occupation
- Flugmaschinenkonstrukteur
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 130199087 | OGND | VIAF: 272618543
- Alternate Names
-
- Bauer, Melchior
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Relations
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Bauer, Melchior
Flugmaschinenkonstrukteur, * 19.10.1733 Lehnitzsch bei Altenburg, † unbekannt. (evangelisch)
-
Genealogy
V Hans Bauer (1702–75), Gärtner;
M Maria († 1767), T des Peter Linke;
Gvv Christoph Bauer. -
Biography
B. ist durch die sog. „Flugzeughandschrift“ bekannt geworden, ein 15seitiges, an den Grafen Heinrich XI. von Reuss gerichtetes Handschreiben, darin er ihn „einer geheimen Bauoffenbarung halber“ von der Erfindung eines Flugzeuges in Kenntnis setzt, das er aus Tannenholz, Messingdraht und gewirkter Seide, ja, selbst Papier für „kaum 10 Thaler“ - aus Furcht vor den Päpstlichen aber nur im Geheimen - bauen will. Einer ausführlichen Beschreibung sind 7 Konstruktionszeichnungen beigefügt. Das Erstaunlichste an dieser Erfindung ist, daß B. dabei wohl als erster das Drachen- mit dem Motorprinzip vereinigt, auf welchen Grundlagen noch heute fast alle Fliegerei beruht. Eine etwa 25 qm große, sehr leichte Tragfläche sollte an hölzernen Säulen auf einem Fahrgestell befestigt werden, auf dem er „von einem glatten Berge“ herabrollen wollte. Ein mit den Händen zu rüttelndes Gestänge voll flatternder Seidenspitzen, eine Art Wind-Motor also, sollte den Vortrieb erzeugen, um den „Himmelswagen“ durch die Lüfte mit sich fortzuziehen. Seine Konstruktionsidee macht B. zum genialsten Flugpionier vor O. Lilienthal. Er reiste mit seinen Plänen 1763 nach England, aber der Memorialschreiber König Georgs III. wollte nicht für 500 Pfund ein so närrisches Gesuch an den König aufsetzen. Auch Friedrich II. glaubte nicht an seine Erfindung und ließ ihm eine abschlägige Antwort erteilen. B. aber wollte mit seinem Himmelswagen „das reine Evangelium“ ausbreiten und „allen Menschen zu ihrem vollkommenen Heil und Rechte“ verhelfen.
-
Works
Die Flugzeughs. d. M. B. v. 1764, Faksimile Drucke d. Thür. Staatsarchivs, 1924, mit einer Einführung v. F. Schneider.
-
Literature
C. Gf. v. Klinkowstroem, Rousseau u. d. Luftfahrt, in: Oldenbourgs hist.-geograph. Wb., 1924;
F. M. Feldhaus, Ruhmesbll. d. Technik, 1924;
P. Supf, Das Buch d. dt. Flugesch., Bd. 1, 1935;
ders., Der Himmelswagen, Das Schicksal d. M. B., 1952;
H. Luedecke. Vom Zaubervogel z. Zeppelin, 1936;
F. Pachtner, Die ewige Sehnsucht, 1951. -
Author
Peter Supf -
Citation
Supf, Peter, "Bauer, Melchior" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 644 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130199087.html#ndbcontent