Gildemeister, Martin
- Lebensdaten
- 1876 – 1943
- Geburtsort
- Wangerin (Westpreußen)
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Physiologe
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 12641081X | OGND | VIAF: 35447537
- Namensvarianten
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- Gildemeister, Georg Eduard Martin
- Gildemeister, Martin
- Gildemeister, Georg Eduard Martin
- Gildemeister, M.
- Gildemeisther, Martin
- Gildemeisther, Georg Eduard Martin
- Gildemeisther, M.
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Professorenkatalog der Universität Leipzig [2000-2009]
- * Sächsische Biografie [1999-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1964] Autor/in: Katner, Wilhelm (1964)
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Genealogie
V Gg. Eduard (1838–1921), Gutsbes. in W., Stadtrat in Zoppot, S d. Gg. Eduard (s. Gen. 3);
M Marie (1846–1902), T d. Gutsbes. Gg. Borchmann u. d. Juliana Aug. Keck;
Ov →Martin Hermann (s. 3), →Joh. Matthias (s. 2);
Vt →Eduard (s. 1);
⚭ Zoppot 1908 Marie (1877–1952), T d. Ernst Bauck (1836–93), Geh. Admiralitätsrat, Marine-Maschinenbau-Dir., u. d. Emilie Stolterfoht;
1 S, 2 T, u. a. Hermann (* 1910), Prof. d. Med., Marie Anna (⚭ Horst Frunder, * 1919, Prot. d. Chem. Physiol.). -
Biographie
G. studierte Naturwissenschaften und Medizin in Würzburg, München und Berlin (hier Staatsexamen und Promotion 1898) und ging 1899 als Assistent der Physiologie an die Universität Königsberg. 1904 habilitierte er sich dort als Physiologe mit der Arbeit „Über die verdauende Tätigkeit des Magens“ und habilitierte sich 1907 für das gleiche Fach nach Straßburg um. 1910 zum Titularprofessor ernannt, übernahm er 1917 als Extraordinarius die Physikalische und Sinnesphysiologische Abteilung des Berliner Physiologischen Instituts und bekleidete von 1924 an das Ordinariat in Leipzig. – G. war mathematisch und technisch außerordentlich begabt und ging daher in erster Linie quantitativ meßbare und mathematisch faßbare physiologische Probleme an. Ziel seiner vielen, die Beziehungen zwischen Reiz und Erregung untersuchenden Arbeiten war eine allgemeine Theorie der Erregung. Im besonderen beschäftigte er sich mit den Hörschwellen und -grenzen und ihrer Altersabhängigkeit, mit der Wirkung von Induktionsreizen und mit der auftretenden Interferenz bei zwei Elektroreizen. Die physiologische Technik verdankt ihm viele sinnvolle Apparate, zum Beispiel ein Hammer-Reothom zur bequemen Applikation abgestufter kurzer Zeitreize und ein ballistisches Elastometer zur Messung der Muskelresistenz. Eines seiner Lieblingsgebiete war die Elektrophysiologie der Haut, die aufzuhellen er Jahre hindurch mit großem Erfolg methodisch und experimentell tätig war.
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Literatur
A. Bethe, in: Pflügers Archiv f. Physiol. 247, 1944, S. 618-22 (W);
K. Thomas, in: Ber. d. Math.-Nat.wiss. Kl. d. Sächs. Ak. d. Wiss. zu Leipzig 46, 1944, S. 61-66;
M. Monjé, in: Ergebnisse d. Physiol. 46, 1950, S. 22-30 (W, P);
Pogg. VI (ausführl. W-Verz.), VII a. -
Autor/in
Wilhelm Katner -
Zitierweise
Katner, Wilhelm, "Gildemeister, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 394-395 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12641081X.html#ndbcontent