Gerald
- Lebensdaten
- gestorben 1. Hälfte 10. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Mönch von St. Gallen ; Mönch
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136624413 | OGND | VIAF: 80936907
- Namensvarianten
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- Gerolt
- Kerhold
- Kerold
- Gerald
- Gerolt
- Kerhold
- Kerold
- Gerald, von St. Gallen
- St. Gallen, Gerald von
- Cerhold
- Cerold
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Gerald (Gerolt)
Mönch von Sankt Gallen, (Todestag 10.5.) 1. Hälfte 10. Jahrhundert
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Biographie
G. war der letzte Jünger des Sequenzendichters Notker (Balbulus, † 912). Nach Ekkeharts IV. „Casus s. Galli“ ist er von Anfang seines Subdiakonats an ununterbrochen in der Schule tätig gewesen; nachdem er Priester geworden, übertrug man ihm die Pfarrei Sankt Othmar, mit der die Sendgerichtsbarkeit verbunden war. G. wird als guter Prediger gerühmt, vor allem aber muß er einer der hervorragendsten Lehrer gewesen sein, die Sankt Gallen in seiner Blütezeit im 10. Jahrhundert hervorgebracht hat. Zu seinen Schülern zählte Ekkehart I.
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Literatur
ADB VIII;
W. v. d. Steinen, Notker der Dichter, Darst.bd., 1949 (Index). -
Autor/in
Franz Brunhölzl -
Zitierweise
Brunhölzl, Franz, "Gerald" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 248 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136624413.html#ndbcontent
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Gerald von St. Gallen
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Biographie
Gerald von St. Gallen, im alamannischen Dialect Kerold, Kerhold genannt, wird in der von Ekkehart IV. verfaßten Klosterchronik als einer der hervorragendsten Lehrer während der Blüthezeit der Klosterschule im 10. Jahrhundert gefeiert. Ein Schüler Notkers des Stammlers, der 912 gestorben ist, soll er von Anfang seines Subdiaconates an ununterbrochen der Schule vorgestanden haben, bis er noch zur Zeit Ottos I. in hohem Alter starb. Er war aber auch als Priester ein gewaltiger Prediger und verwaltete als Pfarrer an der Stiftskirche die Sendgerichtsbarkeit. Außer einer Erwähnung im Todtenbuch zum 10. Mai, wo er als Mönch, Priester und Arzt bezeichnet wird, kommt er nur noch vor in der Widmung des Gedichtes von Waltharius an den Bischof Erchambold, aller Wahrscheinlichkeit nach den Bischof von Straßburg von 965—91. Als Lehrer hatte er dem jungen Ekkehart I. diesen Stoff aus der altdeutschen Heldensage zur Bearbeitung gegeben, welchen später Ekkehart IV. überarbeitet hat. Ist die Form und Sprache des unter seiner Aufsicht entstandenen Gedichts auch mangelhaft, so zeichnet es sich doch durch eine große Frische und Lebendigkeit der Darstellung aus, und legt von dem freien, der Ascetik abgeneigten Geiste der damaligen Klosterschule ein merkwürdiges Zeugniß ab.
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Literatur
Vgl. oben V, 790 u. 792 die Art. Ekkehart I. u. Ekkehart IV.
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Autor/in
W. Wattenbach. -
Zitierweise
Wattenbach, Wilhelm, "Gerald" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 715 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136624413.html#adbcontent