Gaap, Johann Adolf
- Lebensdaten
- 1667 – 1724
- Geburtsort
- Augsburg
- Sterbeort
- Padua
- Beruf/Funktion
- Silber- und Kupferschmied ; Stecher ; Medailleur ; Silberschmied ; Kupferschmied
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 136325866 | OGND | VIAF: 80689912
- Namensvarianten
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- Gaab, Johann Adolf
- Gapp, Johann Adolf
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Genealogie
Namhafte Augsburger Goldschmiedefam. (s. ThB);
V →Adolf († 1695);
M Sibylla Kupp;
Ov Gg. →Lorenz I (1626–1707), →Hans Gg. († 1690);
B →Gg. Lorenz II (1669–1745), war zeitweise mit G. in Rom;
⚭ Angela Giorno;
3 S;
N →Gg. Lorenz III († 1764); Verwandter Joh. Sylvester (Silvan), wirkte ca. 1700-28 in Regensburg. -
Biographie
Möglicherweise genoß G. seine Ausbildung in Augsburg, worauf der Stil der silbernen Wallfahrtsmedaille für Einsiedeln (um 1690) und des vergoldeten Kupferreliefs in München (Bayerisches Nationalmuseum, um 1695) deutet. Daneben sind italienische Einflüsse wirksam, die durch Kenntnis italienischer Plaketten oder Tätigkeit in einer italienischen Werkstatt (in den frühen 90er Jahren bei Soldani in Florenz?) erklärt werden könnten. 1696/99 ist G.s Mitarbeit an der Ausstattung der Ignatiuskapelle von Il Gesù in Rom bezeugt. Mindestens bis 1701 wohnte er in Rom (Beitragszahlung an das Consortio degli Orefici). 1699/1701 wurde ihm – wohl auf Empfehlung Andrea Pozzos – die Oberleitung über die Silberdekorationen am Thron der Feliciano-Statue im Dom zu Foligno übertragen. Die Eisenplakette Carlo Marattis (um 1703) zeigt G. als bedeutenden Medailleur. Vermutlich um 1705/10 entstand der Kelch im Besitz der Dominikaner in Rom, der durch zum Teil identische Reliefs mit dem 1707 (nach Zocca: 1701) gestifteten Kelch in Assisi für G. in Anspruch genommen werden kann. Spätestens 1714 verließ G. Rom. 1714/15 scheint er in Venedig gewesen zu sein und 1714 eine Reise von dort nach Wien gemacht zu haben. Seit 1715 arbeitete er bis zu seinem Tod an den Schranktüren der Schatzkammer des Santo in Padua, mit einer Unterbrechung 1717/21, in der 1718 ein (verschollenes) Kupferrelief (Allegorie auf die Herrschaft Karls VI.) und vermutlich Arbeiten in Wien entstanden sind (Aufenthalt 1721 bezeugt). – G. hat als Wanderkünstler, wohl ohne Zunftbindung, meist mit Namen oder Monogramm signiert. Er machte sich die italienische Formensprache zu eigen, ohne jedoch deren Eleganz, die Geschlossenheit der Komposition und die Betonung des Figürlichen zu übernehmen. Seine Geräte nehmen Formprobleme des Rokoko vorweg.
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Literatur
A. Werner, Augsburger Goldschmiede, Verz. d. Augsburger Goldschmiede, Silberarbeiter, Juweliere u. Steinschneider v. 1346-1803, 1913, S. 76;
|M. Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, 3. Aufl., 1928, IV, Nr. 7419 u. 7423;
E. Zocca, Catalogo delle Cose d'Arte e di Antichità d'Italia: Assisi, Rom 1936, S. 143;
R. Berliner, J. A. G., Fragmente z. Biogr. e. dt.-ital. Metallkünstlers, in: Münchner Jb. d. Bild. Kunst, 3. F., Bd. 3/4, 1952/53, S. 233-52 (L);
H. R. Weihrauch, Die Bildwerke in Bronze u. in anderen Metallen, in: Bayer. Nat.mus. München Kataloge XIII, 5, 1956, S. 186 f.;
ThB. -
Autor/in
Sylvia Köhl -
Zitierweise
Köhl, Sylvia, "Gaap, Johann Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 1-2 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136325866.html#ndbcontent