Fürst, Johann
- Lebensdaten
- 1825 – 1882
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Volkssänger ; Schauspieler ; Theaterdirektor ; Sänger ; Volkssänger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136011853 | OGND | VIAF: 80428401
- Namensvarianten
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- Fürst, Johann
- Fürst, Johann
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Fürst, Johann
Volkssänger, Schauspieler und Theaterdirektor, * 17.4.1825 Wien, † 19.10.1882 Wien. (katholisch)
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Genealogie
V N. N.;
M Katharina Fürst;
⚭ Wien 1849 Josefa (* 1827), T d. Tagelöhners Jos. Eberl. -
Biographie
Im Wiener Findelhaus aufgezogen, kam F. zuerst zu einem Fleischhauer, dann einem Knopfdrechsler in die Lehre. Er entlief ihr aber und ging mit 16 Jahren unter die Harfenisten und Volkssänger der Wiener Vorstädte. Als Haupt einer eigenen Volkssängergruppe kaufte er 1862 das Schreyersche Affentheater im Prater und eröffnete es als eine Singspielhalle. Aber sein Ehrgeiz reichte höher. 1873 baute er seine Singspielhalle in ein regelrechtes Theater um, nachdem er 1865/66 bereits zum erstenmal Direktor des Josefstädtertheaters gewesen. In dem derben, witzigen Manne lebte noch etwas von Stranitzkyschem Geiste fort; er räumte in den von ihm selbst verfaßten Possen und Lebensbildern der Hanswurstimprovisation einen breiten Raum ein. 1871-77 war er Leiter des Theaters in der Josefstadt und bereitete dem Wiener Volksstück dort eine Heimstätte. Seine Hauptautoren waren Berla, Elmar, Langer, Findeisen, Gottsleben, Karl Bayer und vor allem er selbst. An psychologischem Aufbau der Handlung ist diesen Autoren nichts gelegen, wohl aber an der grotesken Herausarbeitung von Wiener Typen und witzigen Wendungen des Dialogs. Der „Deus ex machina“ in Gestalt des Volkskaisers Joseph oder des beliebten Generals Radetzky ist jenen Autoren eine gewohnte Erscheinung. F. mußte wegen seiner Schuldenlast von 60 000 Gulden seine Direktion niederlegen.
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Werke
W u. a. Ein Volkssänger, Uraufführung 1859;
Eine alte Bekanntschaft, Schwank mit Gesang;
Die schöne Helena, Posse mit Gesang;
Ein Mord in d. Tiroler Bergen, Volksstück mit Gesang;
Student u. Wäschermädl, komisches Singspiel (alle o. J.). -
Literatur
F. Schlögl, Wiener Blut, ³1874;
L. Rosner, 50 J. Carltheater, 1897;
M. Blau, Das alte Fürsttheater im Prater, 1930;
J. Koller, Das Wiener Volkssängertum, 1931;
R. Holzer, Wiener Volkshumor, 1951;
Eisenberg;
Kosch, Theater-Lex. -
Porträts
Lith. v. L. Schilling;
Lith. v. F. Berndt mit Ansicht d. F.-Theaters u. Szenendarst., Widmung z. 24.6.1863;
Holzschn. v. Leop. Müller, 1862 (als Geigerfranzl), v. Butz (mit Theaterdir. Strampfer), v. F. Weibler, 1882 (alle Wien, Nat.-bibl.);
Die heurigen Freiheitskämpfer im Prater, Karikatur, Kol. Lith. v. V. Katzler, 1877. -
Autor/in
Gertrud Doublier -
Zitierweise
Doublier, Gertrud, "Fürst, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 693 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136011853.html#ndbcontent