Franke, Victor
- Lebensdaten
- 1866 – 1936
- Geburtsort
- Zuckmantel (Österreichisch Schlesien)
- Sterbeort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- Kolonialoffizier ; Offizier
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 124436595 | OGND | VIAF: 77248129
- Namensvarianten
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- Franke, Erich Victor Carl August
- Franke, Victor
- Franke, Erich Victor Carl August
- Franke, Viktor
- Franke, Erich Victor Karl August
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Franke, Erich Victor Carl August
Kolonialoffizier, * 21.7.1866 Zuckmantel (Österreichisch Schlesien), † 7.9.1936 Hamburg. (evangelisch)
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Genealogie
V Gutsbes. in Schlesien, zuletzt Rentier in Breslau;
M Maria Bischoff (1843–1932);
⚭ Breslau 1921 Marie (* 1875), T d. Großkaufm. Wilh. Dieckmann in H. u. d. Molly Kraefft; kinderlos.| -
Biographie
Der 1896 zur Schutztruppe nach Südwestafrika versetzte Pionierleutnant F. war wie wenige dorthin geschickte Offiziere befähigt, das freizügige und harte Leben in dem noch weitgehend unerschlossenen Lande zu bestehen. Als soldatischer Führer, der auf wechselnden Posten zugleich die Aufgaben eines Distriktschefs oder Bezirksamtmanns zu versehen hatte, bewährte er eine wirksam zugreifende praktische Begabung von großer Vielseitigkeit. Durch kriegerische Taten bei Ausbruch des Hereroaufstandes Anfang 1904 wurde sein Name berühmt. In einem Gewaltritt vom Süden des Schutzgebietes her überwand Hauptmann F. mit seiner Kompanie 380 km in 4½ Tagen, befreite die Hauptstadt Windhuk und drang in kühnen, erfolgreichen Kämpfen (Gefecht bei Omaruru am 4.2.1904) weiter vor, den ersten Ansturm des Feindes zurückwerfend. Im Weltkrieg leitete er zunächst die Strafexpedition gegen das portugiesische Fort Naulila (Südangola), das er am 18.12.1914 erstürmte. Im Januar 1915 zum Oberstleutnant und Kommandeur der Schutztruppe ernannt, stand er vor der unlösbaren Aufgabe, das ganz auf sich selbst angewiesene Südwestafrika gegen die mit zehnfacher Übermacht und überlegener Ausrüstung unter Louis Botha eingedrungenen Truppen der Südafrikanischen Union zu verteidigen. Es gelang ihm, die Masse der deutschen Streitkräfte durch rechtzeitigen Rückzug vor der Vernichtung zu bewahren und ihnen mit der Kapitulation von Khorab am 9.7.1915 die unvermeidliche Waffenstreckung unter ehrenvollen Bedingungen zu sichern. Nach der Rückkehr wurde er 1920 mit dem Charakter als Generalmajor verabschiedet. 1927-30 betätigte er sich als selbständiger Landwirt auf Groß Schwaß bei Rostock und lebte dann bis unmittelbar vor seinem Tode in Brasilien.
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Literatur
Th. Leutwein, Elf J. Gouverneur in Dt.-Südwestafrika, 1906, S. 484 ff. (P);
Die Kämpfe d. dt. Truppen in Südwestafrika 1904–07, hrsg. v. Gr. Gen.stab, 1906/07;
H. v. Oelhafen, Der Feldzug in Südwest 1914/15, 1923;
A. Fischer, Südwester Offiziere, 1939, S. 73-118;
O. Hintrager, Südwestafrika in d. dt. Zeit, 1956 (P). -
Quellen
Qu.: Hs. Tagebücher 1896-1919 (Koblenz, Bundesarchiv).
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Autor/in
Wilhelm Rohr -
Zitierweise
Rohr, Wilhelm, "Franke, Victor" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 347-348 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124436595.html#ndbcontent