Findeisen, Walter
- Lebensdaten
- 1909 – 1945
- Geburtsort
- Hamburg
- Sterbeort
- Prag (vermißt)
- Beruf/Funktion
- Meteorologe
- Konfession
- konfessionslos
- Normdaten
- GND: 102600546 | OGND | VIAF: 37309069
- Namensvarianten
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- Findeisen, Theodor Robert Walter
- Findeisen, Walter
- Findeisen, Theodor Robert Walter
- Findeisen, Walther
- Findeisen, Theodor Robert Walther
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Findeisen, Theodor Robert Walter
Meteorologe, * 23.7.1909 Hamburg, † vermutl. 9.5.1945 Prag (vermißt). (bekenntnisfrei)
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Genealogie
V Robert († 1947), Postinsp. in H.;
M Lina Hödrich;
⚭ 1) 1937 (?) (⚮) Hedwig Schnitzlein, 2) Prag 1942 Dr. Ella (* 1913), T d. Thomas Steppan, Prof. d. Math.;
1 T aus 2). -
Biographie
F. studierte in Karlsruhe und Hamburg Meteorologie. A. Wegener, A. und W. Peppler und A. Wigand wiesen ihm die Richtung: die Verarbeitung experimenteller, im Laboratorium gewonnener Erkenntnisse und der Erfahrungen des fliegenden Meteorologen zu einer Theorie der Wolken- und Niederschlagsbildung, eine Kombination, die schon seine Dissertation (Hamburg 1931) zeigt. 1933 wurde F. Leiter der Wetterflugstelle München und habilitierte sich 1936 mit einer Arbeit über meteorologische Feuchtigkeitsmeßmethoden. Später wandte er sich, zunächst als Mitarbeiter von W. Peppler in Friedrichshafen, seit Herbst 1940 als Leiter der Wolkenforschungsstelle Prag des Reichsamtes für Wetterdienst, ganz der Erforschung der Wolken- und Niederschlagsbildung zu. Angeregt durch T. Bergeron, analysierte er als erster die relative Wirksamkeit der zur Niederschlagsbildung führenden Prozesse. Seine Versuche zur Erfassung der Vorgänge bei der Bildung der Hydrometeore im Experiment sind für viele spätere Arbeiten auf diesem Felde richtungweisend und erschlossen zuerst die besonders in England und den USA gepflegte Mikrophysik der Wolken. Seine Überlegungen haben den Anstoß zu den erfolgreichen Versuchen zur Beeinflussung der Niederschlagsbildung gegeben, wenn es auch ihm selbst nicht mehr gelang, einwandfrei den Nachweis für eine solche Beeinflussung zu führen. Nicht alle seine Ansichten fanden später Bestätigung. Sein Lebenswerk konnte er infolge der Ungunst der Verhältnisse und der Kürze der ihm vergönnten Zeit nicht abschließen, aber die von ihm gefundenen Arbeitsmethoden und die von ihm aufgezeigten Probleme werden der beobachtenden und experimentellen Meteorologie noch für lange Zeit Aufgaben stellen.
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Werke
Messungen d. Größe u. Anzahl d. Nebeltropfen z. Studium d. Koagulation inhomogenen Nebels (Diss.), in: Gerlands Btrr. z. Geophysik 35, 1931, S. 295-340;
Neue Wege d. meteorol. Feuchtigkeitsmessung, in: Wiss. Abhh. d. Reichsamts f. Wetterdienst, Nr. 11, 1937, S. 1-44;
Die kolloidmeteorol. Vorgänge b. d. Niederschlagsbildung, in: Meteorol. Zs. 55, 1938, S. 121-33;
Experimentelle Unterss. üb. d. atmosphär. Eisteilchenbildung (mit G. Schulz), in: F- u. Erfahrungsberr. d. Reichswetterdienstes, R.A, Nr. 27, 1944, S. 1-15;
– Weitere ca. 50 Arbb., insbes.
in Meteorol. Zs., Ann. d. Hydrogr. u. maritimen Meteorol., Gerlands Btrr. z. Geophysik. – Nachträgl. Ber. üb. d. Stand d. Arbb. b. Kriegsende b. G. Schulz, Die Arbb. u. F-ergebnisse d. Wolkenforschungsstelle Prag d. Reichsamts f. Wetterdienst, = Berr. d. Dt. Wetterdienstes in d. US-Zone 1, 1947;
Pogg. VII a (W-Verz.) -
Autor/in
Hans Gerhard Müller -
Zitierweise
Müller, Hans Gerhard, "Findeisen, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 156 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102600546.html#ndbcontent