Fikentscher, Wolfgang Caspar
- Lebensdaten
- 1770 – 1837
- Geburtsort
- Marktredwitz
- Sterbeort
- Marktredwitz
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Fabrikant ; Unternehmer ; Politiker ; Abgeordneter
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 131910043 | OGND | VIAF: 33144784
- Namensvarianten
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- Fikentscher, Wolfgang Caspar
- Fikentscher, Kaspar
- Fikentscher, Wolfgang Kaspar
- Fikentscher, Caspar
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Fikentscher, Wolfgang Caspar
Chemiker und Fabrikant, * 3.5.1770 Marktredwitz, † 7.3.1837 Marktredwitz,. (evangelisch)
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Genealogie
V Peter (1733–95), Bäckermeister, S d. Bäckermeisters Heinr.;
M Katharina (1741–93), T d. Lohgerbers u. Bgm. Johs. Miedel in M.;
⚭ Marktredwitz 1797 Maria (1778–1825), T d. Andreas Grüner, Bäckermeister in Wunsiedel;
4 S, 5 T, u. a. →Gg. Aug. (1798–1864), Dr. med., Kreisphysikus in Wunsiedel, Badearzt in Alexandersbad, führte hier d. Prießnitzsche Therapie ein (s. BLÄ), Frdr. (s. 1), →Matthäus Wilh. († 1882), Leiter d. Fa., Christiane (⚭ →Emil Max. Dingler, † 1874, ehem. Industrieller, s. NDB IV*), Johanne (⚭ →Joh. Gg. Huscher, 1811–80, Spinnereibes. in Asch, Reichsrats- u. Landtagsabg., Präs. d. Handels- u. Gewerbekammer in Eger);
E →Ludw. (1826–94), Dr. med., Bezirksarzt, Numismatiker (s. ADB 48);
Ur-E Georg (1854–1916), bayer. Generaloberarzt;
Urur-E Alfred (* 1888), Flottenarzt. -
Biographie
F. verbrachte seine Lehrzeit bei dem Apotheker Georg Christoph Merkel in Nürnberg und bestand 1788 das Examen als Apothekergehilfe. In einem Raum begann er (1. Geschäftsbrief von 1788) mit der Herstellung von Chemikalien in guter und stets gleichbleibender Qualität. Dadurch stieg der Absatz seiner Produkte so an, daß er sein Laboratorium innerhalb von 6 Jahren zu einer ansehnlichen Fabrik ausbauen konnte, die zu den ältesten chemischen Fabriken Deutschlands zählt. Mit mehreren Teilhabern gründete F. eine Glashütte, in der durch den Sohn das Verfahren von →A. F. Gehlen angewandt wurde. Er setzte sich für die Verbreitung dieses Verfahrens ein, um seinen Absatz an Glaubersalz zu erhöhen. Zwischen 1825 und 1836 errichtete F. 4 Bleikammern zur Herstellung von Schwefelsäure, die bisher großenteils vom Ausland bezogen werden mußte. 1825 erhielt er die Regierungsgenehmigung zum Bezug von billigerem Kochsalz, so daß für ihn die Herstellung von Glaubersalz und Chlorkalk rentabler wurde. Als bayerischer Landtagsabgeordneter – seit 1828 – setzte er seinen Antrag durch, daß diese Genehmigung auf alle chemischen Produzenten ausgedehnt wurde. F. überzeugte viele Papiermüller von der Güte der Methode, Chlorkalk zum Bleichen von Lumpen zu verwenden, und steigerte auf diese Weise den Verbrauch von Chlorkalk erheblich. Die Produkte seiner Fabrik, die in für damalige Zeiten sehr großer Menge hergestellt wurden, gingen ins In- und Ausland, bis nach Rußland und in die Türkei. – Die Firma wurde nach dem Tode des Sohnes Matthäus Wilhelm von den Erben verkauft. – Bürgermeister von Marktredwitz seit 1809.
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Literatur
L z. Gesamtartikel: W. v. Biedermann, Goethe u. d. Fikentscher, 1878;
Goethe im ehem. Laboratorium zu Marktredwitz, Festschr. z. 150jähr. Bestehen d. Fa., 1938 (P);
Dt.GB 92. -
Autor/in
Marianne Leber -
Zitierweise
Leber, Marianne, "Fikentscher, Wolfgang Caspar" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 145 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131910043.html#ndbcontent