Feminis, Johann Paul
- Lebensdaten
- zwischen 1660 und 1665 – 1736
- Geburtsort
- Crana Gemeinde Santa Maria Maggiore (nördlich Mailand)
- Sterbeort
- Köln
- Beruf/Funktion
- Kölnischwasserfabrikant ; Unternehmer ; Destillateur
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 135964075 | OGND | VIAF: 11660709
- Namensvarianten
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- Feminis, Johann Paul
- Féminis, Johann Paul
- Feminis, Giovanni Paolo
- Feminis, Paolo
- Feminis, Paul
- Femminis, Paolo
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Feminis, Johann Paul
Kölnischwasser-Fabrikant, * zwischen 1660/65 Crana Gemeinde Santa Maria Maggiore (nördlich Mailand), † 28.11.1736 Köln. (katholisch)
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Genealogie
⚭ Rheinberg 23.8.1687 Anna Sophia (* 1660), T d. Odordi Ryfart;
3 S, 6 T. -
Biographie
F. gehört zu der großen Zahl von Italienern, die sich gegen Ende des 17. und zu Anfang des 18. Jahrhunderts in Deutschland niederließen und als Händler mit Waren des gehobenen Bedarfes vielfach Schlüsselstellungen im Wirtschaftsleben der Gastheimat erlangten. 1685 wurde ihm in Mainz das Bürgerrecht verliehen. 1695 wurde er in Köln „zur Gaffel qualifiziert“ und damit geschäftsfähig; wahrscheinlich übernahm F. den Handelsbetrieb einer dort ansässigen Verwandten. Es scheint, daß er von diesem Zeitpunkt an ein Allheilmittel unter der seit dem Mittelalter verbreiteten Sammelbezeichnung aqua mirabilis hergestellt hat. Wahrscheinlich hat F. ein in seiner Geburtsheimat verwandtes Verfahren benutzt, ätherische Öle der Zitrusgruppe in hochprozentigem Alkohol zu lösen. Dies Verfahren war gegenüber den bei den älteren Wunderwässern üblichen Methoden einfach und hat dazu beigetragen, daß der Hersteller der aqua mirabilis de Colonia bald zu großem Wohlstand gelangte. Angeblich hat F. vor seinem Tode die Rezeptur Johann Maria († 1766) und Johann Anton Farina († 1787) weitergegeben. Die Priorität des F. an der Herstellung des später als Eau de Cologne bezeichneten Erzeugnisses wurde im 19. und 20. Jahrhundert vielfach angefochten. Mehrere umfangreiche Wettbewerbs-Prozesse haben dazu beigetragen, das Wissen um einen Mann zu vertiefen, der unter Verzicht auf alchemistische Methoden mit seinem Wunderwasser den Grund zu einem bedeutungsvollen Gewerbezweig legte und entscheidende Verdienste um die Weltbedeutung der Stadt Köln erworben hat.
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Literatur
E. Rosenbohm, Köln. Wasser, 1951 (L, P);
E. A. Utescher, Der Mailand-Prozeß, 1951. -
Porträts
Ölbild v. G. Borgnis (Santa Maria Maggiore, Pfarrkirche), 3 Kopien ebd., Abb. b. E. Rosenbohm, s. L.
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Autor/in
Dietrich Taubert -
Zitierweise
Taubert, Dietrich, "Feminis, Johann Paul" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 76 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135964075.html#ndbcontent