Esmarch, Friedrich von (seit 1887)
- Lebensdaten
- 1823 – 1908
- Geburtsort
- Tönning (Schleswig-Holstein)
- Sterbeort
- Kiel
- Beruf/Funktion
- Chirurg ; Professor für Chirurgie und Augenheilkunde in Kiel ; Arzt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118531131 | OGND | VIAF: 69721203
- Namensvarianten
-
- Esmarch, Johannes Friedrich August von
- Esmarch, Friedrich (bis 1887)
- Esmarch, Friedrich von (seit 1887)
- esmarch, friedrich von
- Esmarch, Johannes Friedrich August von
- Esmarch, Friedrich (bis 1887)
- esmarch, friedrich
- Esmarch, F.
- Esmarch, Fr. von
- Esmarch, Frédéric
- Esmarch, Fridericus
- Esmarch, Friedrich Johann August von
- Esmarch, J. F.
- Esmarch, Johann F. von
- Esmarch, Johann Friedrich August
- Esmarch, Johann Friedrich August von
- Esmarch, Johannes Friedrich von
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Esmarch, Johannes Friedrich August von (seit 1887)
Chirurg, * 9.1.1823 Tönning (Schleswig-Holstein), † 23.2.1908 Kiel. (evangelisch)
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Genealogie
V Theophil Christian (1798–1865), JR u. Arzt in Flensburg, S des Aug. Dietr., Apotheker u. Senator in Husum, u. der Frieder. Kamphövener;
M Friederike (1802–55), T des Weinhändlers Frdr. Homann in Husum u. der Pastorentochter Christiane Meyer;
⚭ 1) Kiel 1854 Anna (1832–70), T des →Louis Stromeyer († 1876), Prof. der Chirurgie in Kiel (s. ADB 36), u. der Luise Bartels, 2) Schloß Primkenau 1872 Henriette (1833–1917), T des Hzg. →Christian Aug. v. Schleswig-Holstein Sonderburg-Augustenburg († 1869) u. der Louise Gfn. Danneskiold;
2 S, 1 T aus 1), u. a. →Erwin (1855–1915), Prof. der Hygiene in Königsberg u. Göttingen (s. DBJ I, Tl. 1915, L), 3 S aus 2). -
Biographie
Vom Elternhause her früh mit ärztlichem Denken und Handeln vertraut, studierte E. seit 1843 Medizin in Kiel, Göttingen und wieder in Kiel. Hier legte er 1847, schon Assistent Bernhard von Langenbecks, das Staatsexamen ab, promovierte 1848 und habilitierte sich bereits 1849 als Assistent von L. Stromeyer für Chirurgie. 1854 wurde er dessen Nachfolger am Friedrichshospital, 1857 ordentlicher Professor für Chirurgie und Augenheilkunde. Ganz im politischen und kulturellen Geschehen seiner Zeit stehend, war E. als gewandter Sportler und Gesellschafter ebenso bekannt, wie er als Arzt und Lehrer von Patienten und Schülern geachtet, geliebt und verehrt wurde. Er galt als einer der populärsten Ärzte seiner Zeit. Die Schleswig-Holsteinschen Kriege machte er als Leutnant und Oberarzt, den Krieg 1870/71 als Generalarzt der Reserve mit. Die hier gesammelten ärztlichen Erfahrungen fanden ihren Niederschlag in Beiträgen zur Unfall- und Kriegschirurgie sowie in der Anleitung zur ersten Hilfe und Einrichtung des Samariterwesens in Deutschland. Seine bedeutendste wissenschaftliche Leistung besteht in der Ausarbeitung des Verfahrens zur künstlichen Blutleere bei Operationen (mitgeteilt 1873 auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, veröffentlicht in: Volkmanns Sammlung klinischer Vorträge, 1873, Nummer 58). E. lehnte aus Verbundenheit mit seiner Heimat mehrere Berufungen ab. Sein bedeutendster Schüler war A. Bier. – Mitglied der Leopoldina, WGR.
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Werke
Weitere W u. a. Der erste Verband auf d. Schlachtfelde, 1870; Hdb. d. Kriegschirurg. Technik, 1877;
Die erste Hilfe b. plötzl. Unglücksfällen, 1882;
Jugenderinnerungen, hrsg. v. Harry Schmidt, 1938 (bibliogr. Hinweise im Vorwort, P); Verz. s. Kukula, 1892 f. -
Literatur
H. Rohlfs, Gesch. d. dt. Medizin IV, 1885, S. 353 f. (W);
A.Bier, in: Berliner klin. Wschr. 1908, S. 578 (P);
ders., in: Der Chirurg 7, 1935, S. 287 (P);
W. Anschütz, Gedächtnisrede, in: Kieler Univ. Reden 1909;
K. Ritter, in: Archiv f. Orthopädie 7, 1909, S. 1-6;
Horst Schmidt, F. v. E. u. s. Einfluß auf d. Heeressanitätswesen, phil. Diss. Berlin 1944;
A. Pazzini, Bio-Bibliografia di Storia della Chirurgia, Rom 1948, S. 303 (P);
H. Killian u. G. Krämer, Meister d. Chirurgie u. d. Chirurgenschulen im dt. Raum, 1951;
H. Eufinger, Die Chirurgie, ihre Kliniken u. Lehrer an d. Christian-Albrechts-Univ. zu Kiel, 1954 (W, L, P);
F. Volbehr u. R. Weyl, Professoren u. Dozenten d. Christian-Albrechts-Univ. zu Kiel, 1956, S. 79;
E. Alberti, Lex. d. Schleswig-Holst.-Lauenbg. u. Eutin. Schriftst. I, 1885, S. 160-65 (W);
Fischer;
BLÄ;
BJ XIII (Tl. 1908, L). -
Porträts
Ölgem. v. F. v. Lenbach (E. als 80jähriger) (Chirurg. Univ.-Klinik Kiel);
Zeichnung v. I. Gentz, 1892 (Schlesw.-Holst. Landesbibl. Kiel);
Denkmal in Tönning. -
Autor/in
Herbert Böttger -
Zitierweise
Böttger, Herbert, "Esmarch, Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 654 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118531131.html#ndbcontent