Urbahns, Hugo
- Dates of Life
- 1890 – 1946
- Place of birth
- Lieth (Kreis Süder-Dithmarschen)
- Place of death
- bei Stockholm
- Occupation
- kommunistischer Funktionär ; Politiker ; Lehrer
- Religious Denomination
- konfessionslos
- Authority Data
- GND: 126324743 | OGND | VIAF: 37907427
- Alternate Names
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- Urbahns, Johann Peter Hugo
- Urbahns, Hugo
- Urbahns, Johann Peter Hugo
- Urbahns, H.
- Urbahns, Johann Pether Hugo
Linked Services
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2016] Autor/in: Herbst, Andreas (2016)
- Verbannte und Verbrannte. Die Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Publikationen und Autoren. [2013]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
Relations
Life description (NDB)
Places
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Urbahns, Johann Peter Hugo
|kommunistischer Funktionär, * 18.2.1890 Lieth (Kreis Süder-Dithmarschen), † 16.11.1946 bei Stockholm. (konfessionslos)
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Genealogy
V Johann (um 1863–1901), aus Lohe b. Hamburg, Müller, Bäcker, S d. Johann (1823–1911), aus Tensbüttel (Dithmarschen), Hausmann;
M Wiebke Margaretha Maria von Levern (um 1858–1900), aus Wesseln (Dithmarschen);
⚭ (?) Emilie Spielberg (?); Verwandter Rüdiger (s. L). -
Biography
U. besuchte die Mittelschule, eine Präparandenanstalt und das Lehrerseminar in Segeberg und Tondern und arbeitete seit 1910 als Volksschullehrer im Kreis Hadersleben, in Wesselburen und in Hamburg. 1914 Kriegsfreiwilliger, wurde er als Tbc-Kranker noch vor Kriegsende entlassen und lebte als Oberlehrer in Hamburg. Seit 1912 hatte er Verbindung zu sozialistischen Kreisen und trat nach der Novemberrevolution dem Spartakusbund und bei Gründung der KPD bei. Anfang 1920 in die KPD-Bezirksleitung Wasserkante aufgenommen, nahm er als Hamburger Delegierter Ende 1920 am Vereinigungsparteitag mit der USPD in Berlin teil. Er war gemeinsam mit →Ernst Thälmann (1886–1944) Führer der KPD an der Wasserkante, wurde 1921 Parteisekretär und blieb bis 1923 Polleiter dieses wichtigen Bezirks. 1921–24 war U. zusammen mit Thälmann Vertreter des Bezirks im Zentralausschuß der KPD und gehörte 1921–27 der Hamburger Bürgerschaft an (1922 Schriftführer). Am Hamburger Aufstand vom Okt. 1923 war U. als Parteisekretär führend beteiligt. Am 13. 1. 1924 wurde er verhaftet und trotz seiner Wahl in den Reichstag im Mai 1924 bis Okt. 1924 als Leiter des Aufstands festgehalten. Er übernahm als Hauptangeklagter im Prozeß wegen des Aufstands vor dem Reichsgericht im Jan. 1925 die Verantwortung und wurde zu zehn Jahren Festungshaft verurteilt. Aufgrund seiner Immunität als Reichstagsabgeordneter kam er im Okt. 1925 frei. 1925 in Abwesenheit in das ZK der KPD gewählt, zählte U. neben →Ruth Fischer (1895–1961) und Arkadi Maslow (1891– 1941) zu den profiliertesten Sprechern der linken Opposition. Er nahm im März 1926 am erweiterten Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale in Moskau teil, stimmte im August 1926 gegen den Ausschluß von Fischer und Maslow aus der KPD und unterschrieb im September desselben Jahres den „Brief der 700“, worin prominente KPD-Mitglieder öffentlich Stellung für die russ. Vereinigte Opposition bezogen und die Theorie des „Sozialismus in einem Land“ zurückwiesen. Am 5. 11. 1926 aus der KPD ausgeschlossen, war U. fortan die treibende Kraft bei der Organisierung der linken Opposition und wurde 1928 Führer und Mitbegründer des „Leninbundes“, den er auch nach dem Ausscheiden von Fischer, Maslow und Werner Scholem als politischer Kopf bis 1933 weiterführte. Nach der ultralinken Wendung 1928 setzte er sich besonders für eine Einheitsfront gegen den Faschismus ein und emigrierte 1933 zuerst in die Tschechoslowakei, dann nach Schweden, wo er in ärmlichen Verhältnissen lebte. 1936–38 versuchte die sowjet. Regierung vergeblich, seine Ausweisung aus Schweden zu erreichen. Nach Kriegsende lehnte U. die Rückkehr nach Deutschland ab.
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Works
W Wie d. chines. Rev. zugrunde gerichtet wurde, Brief aus Schanghai, gerichtet an d. Exekutiv-Komitee d. Kommunist. Internationale, v. Stalin unterschlagen, 1928 (Nachdr. 1967);
Entwurf e. Plattform d. leninist. Bolschewiki (Opposition), 1928;
Die Fälschung d. Gesch. d. russ. Rev., 1928 (mit L. Trotzki);
– Hg.: Der Kampf um d. kommunist. Partei, Plattform d. linken Opposition d. K.P.D., o. J. [1928]. -
Literature
L R. Zimmermann, Der Leninbund, Linke Kommunisten in d. Weimarer Rep., 1978;
Rüdiger Urbahns, H. U., Kommunist u. „Revolutionär“ in Hamburg u. seine Vorfahren, in: Zs. f. Niederdt. Fam.kde. 74, 1999, S. 207–10;
Biogr. Hdb. Kommunisten (P); – Qu BA Berlin -
Author
Andreas Herbst -
Citation
Herbst, Andreas, "Urbahns, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 661 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126324743.html#ndbcontent