Arnold von St. Emmeram
- Lebensdaten
- wohl um 1000 – vermutlich vor 1050
- Beruf/Funktion
- geistlicher Schriftsteller ; Benediktiner ; Prior von St. Emmeram in Regensburg ; Historiker ; Theologe ; Mönch ; Schriftsteller
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 11952158X | OGND | VIAF: 52501114
- Namensvarianten
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- Arnold von Sankt Emmeram
- Arnold von St. Emmeram
- Arnold von Sankt Emmeram
- Arnoldus, Emmeramensis
- Arnold, de Ratisbonne
- Arnold, de Saint-Emmeram
- Arnold, de Vohburg
- Arnold, von Sankt Emmeram
- Arnold, von Sankt Emmeran
- Arnold, zu Sankt Emmeram
- Arnoldus, Emmerammensis
- Arnoldus, Praepositus
- Arnoldus, Ratisbonensis
- Arnoldus, Sancti Emmerammi
- Arnoldus, Vohburgensis
- Arnoldus, de Cham et Vochburg
- Arnoldus, von Cham und Vohburg
- Arnulfus, Emmeramensis
- Arnulfus, Vohburgensis
- Arnulfus, von Cham
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Arnold von Sankt Emmeram
(Regensburg), Benediktiner und geistlicher Schriftsteller, * wohl um 1000, † wahrscheinlich vor 1050.
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Genealogie
Aus einem bayerischen edelfreien Geschlecht;
Gvm Markgraf Berchtold aus dem bayerischen Nordgau. -
Biographie
Wahrscheinlich früh in das Reformkloster St. Emmeram¶ eingetreten und gründlich gebildet, wandte sich A. bald von der Antike ab und religiösen Fragen zu. Als er im Auftrag seines Abtes die Emmeram-Vita des Arbeo überarbeiten wollte, mußte er das Kloster 1024 verlassen und begab sich nach Magdeburg. Der dortige Domscholaster Meginfred übernahm auf seine Bitten die Neubearbeitung und übersandte sie erst 1030, nachdem A. nach Regensburg zurückgekehrt war; A. ergänzte sie besonders durch seine Wunderberichte (1036/37) und gab hier und vor allem in einem weiteren Werke (Dialogus, 1037) eine Geschichte der Verehrung des Heiligen, in der er eine Fülle von Nachrichten zur Regensburger Geschichte – allerdings sehr unkritisch, aber von kulturhistorischem Wert – sammelte. Auf einer Reise nach Ungarn (nach seinem dreijährigen Aufenthalt in Magdeburg) dichtete er ein Festoffizium des heiligen Emmeram und wurde ca. 1030/31 Propst seines Klosters (Güterverzeichnis des Klosters, 1031).
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Werke
De miraculis S. Emmerami, Dialogus de memoria S. Emmerami et cultorum eius, Homilia de octo beatitudinibus et S. Emmeramo, in: Migne PL 141, Sp. 971-1074, Auszüge in: MGH SS IV, S. 543-74; Officium S. Emmerami, in: AA SS Sept. VI, S. 512-15.
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Literatur
ADB I;
W. v. Giesebrecht, Btrr. z. Geneal. d. bayer. Adels, in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1870, 1, S. 579 Anm.;
F. Janner, Gesch. d. Bischöfe v. Regensburg I, 1883, S. 471 ff.;
Manitius II, S. 306 bis 313;
M. Heuwieser, Die Entwicklung d. Stadt Regensburg im Früh-MA, in: Verhh. d. hist. Ver. v. Oberpfalz u. Regensburg 76, 1925, S. 137, 150 ff., 173 ff.;
B. Bischoff, Literar. u. künstler. Leben in St. Emmeram (Regensburg) während d. frühen u. hohen MA, in: StMBO 51, 1933, S. 110-14;
Wattenbach-Holtzmann I, S. 269;
R. Bauerreiß, Kirchengesch. Bayerns II, 1951, S. 61 f.;
LThK;
Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques IV, 1930, Sp. 579;
K. Langosch, in: Vf.-Lex. d. MA I, 1933, Sp. 133-38. -
Autor/in
Jürgen Sydow -
Zitierweise
Sydow, Jürgen, "Arnold von St. Emmeram" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 380-381 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11952158X.html#ndbcontent
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Arnold
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Biographie
Arnold, in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts Prior des Stifts St. Emmeram in Regensburg¶. Historiker und Theologe, stammte aus dem Hause der Grafen von Vohburg. Seine Lebensgeschichte bietet einen interessanten Beitrag zur Kenntniß des classischen Studiums in den mittelalterlichen Mönchsinstituten. Er war als Jüngling ein eifriger Freund der Lectüre der altrömischen Schriftsteller, wandte sich aber davon ab. weil er von den heidnischen Grundsätzen angesteckt zu werden fürchtete. Sein Geschmack war aber doch bereits so geläutert, daß ihm der Stil der alten von Aribo verfaßten „Vita St Emmerami“ nicht mehr zusagte und er deshalb an eine Ueberarbeitung dachte. Sein Plan fand jedoch ernstlichen Widerstand bei den Mönchen seines Stifts, ja er mußte sogar flüchten und begab sich nach Magdeburg, wo der Vorsteher der Domschule, Meginfrid, an seinem Vorhaben Gefallen fand und selbst eine neue Bearbeitung jener Legende schrieb. Auch A. schrieb zwei Bücher „De miraculis et memoria cultorum St. Emmerami“. Nach St. Emmeram zurückgekehrt, verfaßte er um das Jahr 1035 noch ein anderes Werk in dialogischer Form über den Stiftsheiligen (M. G. SS. IV. p. 543), das einige wichtige Mittheilungen über die älteste Geschichte des berühmten Stifts enthält. Das Todesjahr ist unbekannt.
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Literatur
Vgl. Wattenbach, D. Geschichtsquellen im Mittelalter, 3. Aufl. S. 49.
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Autor/in
Heigel. -
Zitierweise
Heigel, Karl Theodor von, "Arnold von St. Emmeram" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 582 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11952158X.html#adbcontent