Eger, Otto
- Lebensdaten
- 1877 – 1949
- Geburtsort
- Darmstadt
- Sterbeort
- Gießen
- Beruf/Funktion
- Rechtshistoriker ; Jurist
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116365455 | OGND | VIAF: 47511586
- Namensvarianten
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- Eger, Otto
- Eger, Ernst Ludwig Theodor Otto
- Eger, O.
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Eger, Otto
Rechtshistoriker, * 19.10.1877 Darmstadt, † 11.4.1949 Gießen. (evangelisch)
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Genealogie
B →Karl s. (1);
⚭ 1905 Margarethe (* 1880), T des →Karl Zoeppritz (1838–85), Prof. der Geographie in Königsberg u. Gießen (s. ADB 45);
3 K, u. a. Sophie (⚭ →Rudolf Stadelmann, 1902–49, Prof. der Gesch. in Tübingen). -
Biographie
E. wurde von dem Gießener Romanisten →G. A. Leist, bei dem er 1899 promovierte, in die rechtshistorische Forschung, insbesondere in die damals aufblühende juristische Papyrologie eingeführt. Eine seltene Verbindung juristischen Könnens und epigraphischer Ausbildung befähigte ihn zu vorbildlichen Editionen juristischer Papyri, vornehmlich aus der wertvollen Gießener Sammlung. Aus diesen Studien erwuchs sein auch heute noch grundlegendes Werk über das „Ägyptische Grundbuchwesen in römischer Zeit“, mit dem er sich 1909 bei L. Mitteis in Leipzig habilitierte. Schon 1910 wurde er als Ordinarius für römisches Recht nach Basel berufen, 1918 nach Gießen. Die weiteren Veröffentlichungen bringen auf rechtsgeschichtlichem Gebiet einige sorgfältige, in der Auswertung vorsichtige Analysen interessanter Rechtsurkunden und wenden sich im Bereich des geltenden Rechts der aktuellen Problematik des Verhältnisses von Recht und Wirtschaftsmacht zu. Die Arbeit des Gelehrten tritt in dieser Zeit hinter die tatkräftige und erfolgreiche Bewältigung der Nachkriegsprobleme der Hochschule zurück, zu deren Rektor er zweimal (1923/24 und 1930/31) gewählt wurde. Er schuf damals insbesondere für die Studentenschaft seiner Universität soziale Einrichtungen, die in Deutschland vorbildlich wurden, vor allem das Studentenhaus (1930), das heute seinen Namen trägt. Der medizinischen Forschung hat er (seit 1933) mit der sicheren und kundigen Führung der William G. Kerckhoff-Stiftung wertvolle Dienste erwiesen.
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Werke
Weitere W Rechtsgeschichtliches zum NT, 1918;
Das Recht d. dt. Kartelle, 1932. -
Literatur
Kaser, in: Nachrr. d. Gießener Hochschulges. 18, 1949, S. 94-103;
F. Weber, in: ZSRGR 67, 1950, S. 623 ff. – Zu Schwieger-S R. Stadelmann: E. Spranger, Gedenkrede, = Tübinger Univ.-Reden 2, 1950 (W, P);
H. Heimpel, R. Stadelmann u. d. dt. Gesch.wiss., in: HZ 172, 1951, S. 285-307. -
Porträts
Phot. in: Festschr. z. 350-Jahrfeier d. Univ. Gießen, 1957.
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Autor/in
Friedrich Weber -
Zitierweise
Weber, Friedrich, "Eger, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 327 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116365455.html#ndbcontent