Sixt von Arnim, Friedrich (seit 1917)
- Lebensdaten
- 1851 – 1936
- Geburtsort
- Wetzlar
- Sterbeort
- Magdeburg
- Beruf/Funktion
- preußischer General ; General
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117633623 | OGND | VIAF: 77098410
- Namensvarianten
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- Sixt, Friedrich Bertram
- Sixt von Arnim, Friedrich (seit 1917)
- sixt von arnim, friedrich
- Sixt, Friedrich Bertram
- Sixt von Armin, Friedrich
- Armin, Friedrich Sixt von
- Sixt von Armin, Friedrich Bertram
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Sixt von Armin, Friedrich Bertram (preußischer Adel 1917)
preußischer General, * 27. 11. 1851 Wetzlar, † 30. 9. 1936 Magdeburg, ⚰ Magdeburg. (evangelisch)
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Genealogie
V Heinrich (1818–72), aus Bern, preuß. Oberstlt., S d. Wilhelm (eigtl. Six) (1786–1868), preuß. Hptm., u. d. Josepha Franziska Kalt (1791–1863);
M Amöne (1820–1901), T d. Heinrich Hiepe, Kaufm. in Wetzlar, u. d. Luise Schlich;
Ur-Gvv →Wilhelm Hieronymus Six (Sixt?) (1751–1828), Arzt in Erfurt, →Peter Kalt (1755–1815), kfl. hess. wirkl. Kanzler, Dir. d. nassau. Reg. in Ehrenbreitstein, preuß. GR (s. Kosch, Kath. Dtld.);
– ⚭ Koblenz 1882 Klara (1859–1937), T d. →Julius v. Voigts-Rhetz (1822–1904), preuß. Gen. d. Art., Orden Pour le mérite (s. BJ X, Tl.; Priesdorff VIII, Nr. 2621, S. 322–27), u. d. Elvira Wolff (1827–1906);
3 S (1 früh †) Friedrich Wilhelm (1889–1914 ⚔ an d. Marne), Gen.lt., →Hans-Heinrich (1889–1952, ⚭ Frieda, 1890–1969, T d. →Eduard Wilhelm v. Hegel, 1849–1925, preuß. Adel 1909, 1908–17 preuß. Oberpräs. d. Prov. Sachsen, WGR, s. Die preuß. Oberpräsidenten 1815–1945, hg. v. K. Schwabe, 1985, bes. S. 309; NDB VIII*), Gen., 2 T (1 früh †) Elvire (* 1885, ⚭ Werner Frhr. Spiegel v. u. z. Peckelsheim, * 1883, Oberstlt., Dir. d. Commerz- u. Privatbank Göttingen). -
Biographie
Nach dem Abitur in Wetzlar trat S. 1870 in das Berliner Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 ein. Als Fahnenjunker zog er im selben Jahr in den Dt.-Franz. Krieg und wurde bei Saint-Privat verwundet. Es folgte eine erfolgreiche Friedenslaufbahn. 1900 kommandierte er das Infanterie-Regiment Nr. 55 (Detmold), um ein Jahr später zum Chef des Stabes des Gardekorps ernannt zu werden. 1903 wechselte S. als Generalmajor an das preuß. Kriegsministerium, wo er das für die Heeresrüstung verantwortliche Allgemeine Kriegsdepartement übernahm. 1906 zum Generalleutnant befördert, übernahm S. das Kommando über die 13. Division (Münster). Als letzte Friedensverwendung folgte 1911 die Ernennung zum Kommandierenden General des IV. Armeekorps in Magdeburg (1913 Gen. d. Inf.) als Nachfolger Paul v. Hindenburgs (1847–1934).
Mit dem Magdeburger Korps zog S. im Aug. 1914 in den 1. Weltkrieg. Nach dem Einmarsch in Belgien und Frankreich nahm das IV. Armeekorps an der Schlacht an der Marne teil. Mit Beginn des Stellungskrieges kämpfte es im Raum La Bassée, in Flandern und an der Somme. 1915 wurde S. zum Oberbefehlshaber der 4. Armee ernannt, deren Einsatzraum sich von der Kanalküste bis nordöstlich von Armentières erstreckte. Nach dem Verlust des Wytschaete-Bogens am 7. Juni, der S.s Armeekommando angelastet wurde, stellte ihm die Heeresleitung den Abwehrspezialisten →Fritz v. Loßberg (1868–1942) als Chef des Stabes zur Seite. Die 4. Armee trug die Hauptlast der verlustreichen Flandernschlacht von 1917. Nach dem Waffenstillstand vom 11.11.1918 bat S. um den Abschied und verließ die Armee im Jan. 1919. Seinen Lebensabend verbrachte er in Magdeburg. Im Mai 1924 scheiterte ein Versuch radikaler Kräfte innerhalb des „Stahlhelm“, S. an die Stelle des amtierenden Bundesführers des Wehrverbandes, →Franz Seldte (1882–1947), zu setzen. S.s militärischer Lebensweg begann und endete mit dem Kaiserreich. S. hat sich weder innenpolitisch engagiert noch Memoiren hinterlassen. Als folgenschwerste militärische Fehlleistung wurde ihm durch die amtliche Kriegsgeschichtsschreibung vorgeworfen, die brit. Angriffsabsichten in Flandern im Juni 1917 verkannt zu haben. S. steht heute in der Erinnerung hinter anderen prominenten Armeeführern seiner Zeit, wie Hindenburg und Ludendorff, zurück.
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Auszeichnungen
EK 2. Kl. (1870);
Orden Pour le mérite (1915, mit Eichenlaub 1917);
Schwarzer Adlerorden (1917);
Großkreuz d. bayer. Militär-Max-Joseph-Ordens (1918), Ehrenbürger d. Stadt Wetzlar (1916);
– F.-A.-v.-S.-Kaserne, Magdeburg (n. 1930–45);
F.-A.v.-S.-Str. u. F.-A.-v.-S.-Kaserne, Wetzlar (1964–92). -
Literatur
H. Möller (Hg.), Gesch. d. Rr. d. Ordens „Pour le mérite“ im Weltkriege, Bd. 2, 1935, S. 340–42;
Kriegsgeschichtl. Forsch.anst. d. Heeres (Hg.), Der Weltkrieg 1914–1918, Bd. 12, 1939;
F. v. Loßberg, Meine Tätigkeit im Weltkriege 1914–1918, 1939, S. 294–351;
H. v. Benda, Gen. d. Inf. F. S. v. A., Zu seinem 50. Todestag, 1986;
Nassau. Biogr.;
Magdeburger Biogr. Lex. (P);
– Nachlaß:
BA Freiburg (Br.). -
Porträts
Ölgem. v. H. Vogel, 1920 (Magdeburg, Kunsthist. Mus.).
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Autor/in
Markus Pöhlmann -
Zitierweise
Pöhlmann, Markus, "Sixt von Arnim, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 481 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117633623.html#ndbcontent