Loßberg, Friedrich von
- Lebensdaten
- 1868 – 1942
- Geburtsort
- Homburg vor der Höhe
- Sterbeort
- Lübeck
- Beruf/Funktion
- General
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 128549734 | OGND | VIAF: 50282716
- Namensvarianten
-
- Loßberg, Fritz von
- Loßberg, Friedrich von
- Loßberg, Fritz von
- Lossberg, Fritz von
- Lossberg, Friedrich von
- Loßberg, Friedrich Karl von
- Loßberg, Friedrich Carl von
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Loßberg, Friedrich von
General, * 30.4.1868 Homburg vor der Höhe, † 14.5.1942 Lübeck. (evangelisch)
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Genealogie
V →Victor (1835–1903), preuß. Gen.-Major (s. Priesdorff IX, S. 375 f., P), S d. kurhess. Gen.-Lt. →Bernhard (1802–69) u. d. Cordelie Freiin v. Haynau;
M Melly (1836–1926), T d. Otto Toussaint u. d. Caroline v. Zipf;
⚭ Berlin 1898 Clémence (1876–1941), T d. preuß. Majors Louis Herwarth v. Bittenfeld u. d. Charlotte v. d. Horst;
1 S, 3 T, u. a. →Bernhard (* 1899), Gen.-Major, Erika (⚭ Ulrich Grauert, ⚔ 1941, Gen.-Oberst). -
Biographie
Seit 1888 preuß. Gardeoffizier, war L. hauptsächlich in der Kriegsakademie und im Generalstab tätig, bevor er 1911 Bataillonskommandeur und 1913 Chef des Generalstabes des XIII. württ. Armeekorps wurde, mit dem er ins Feld ging. Von Falkenhayn 1915 als Oberst und Abteilungschef in die Oberste Heeresleitung berufen, hat er zeitweilig den Chef der Operationsabteilung Tappen vertreten. In den zermürbenden Materialschlachten des Stellungskrieges gelang es L. dank seiner operativen wie taktischen Wendigkeit, dem an Zahl, Waffen und Hilfsmitteln weit überlegenen Gegner die Initiative zu entreißen. Besonders in der Sommeschlacht vermochte er die Gefahr eines operativen Durchbruchs abzuwenden und die Erfolge der pausenlos anstürmenden Engländer und Franzosen wesentlich einzuschränken. Falkenhayn ließ den Generalstabschef der 2. Armee durch L. ablösen. Seine Standhaftigkeit hat ihm den Ehrennamen „Abwehrlöwe an der Somme“ eingetragen. Stets dahin entsandt, wo es Einbrüche abzuriegeln galt, war L. vom Sommer bis zum Herbst 1918 Chef des Generalstabes der Heeresgrupe v. Boehn, danach bis Dezember der Heeresgruppe Hzg. Albrecht von Württemberg. Nach dem Zusammenbruch|mit Seeckt die Seele der Verteidigung der deutschen Ostgrenze, war er Chef des Generalstabes des Oberkommandos Süd des Grenzschutzes Ost, während Seeckt die gleiche Verwendung im Oberkommando Nord fand. Unter der Oberleitung von Seeckt am Aufbau der Reichswehr im Rahmen des Versailler Vertrages hervorragend beteiligt, wurde L. 1920 Generalstabschef des Gruppenkommandos 2 in Kassel, war 1921-24 Kommandeur der 6. Division in Münster und stieg als Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 1 in Berlin zur zweithöchsten Dienststellung im neuen deutschen Reichsheer auf. Als General d. Inf. nahm er 1927 den Abschied. Neben Ludendorff und Seeckt der bedeutendste deutsche Generalstabschef im 1. Weltkrieg, gehörte L. zu den wenigen Militärs, die die Kriegführung Ludendorffs bemängelt und sich vorbehaltlos zu der politisch-militärischen Konzeption des Generalstabschefs Falkenhayn bekannt haben.|
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Auszeichnungen
Pour le mérite mit Eichenlaub.
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Werke
Meine Tätigkeit im Weltkriege 1914–18, 1939.
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Literatur
Reichsarchiv, Der Weltkrieg 1914-18;
S. A. Kaehler, Zur Beurteilung Ludendorffs im Sommer 1918, in: ders., Stud. z. dt. Gesch. d. 19. u. 20. Jh., 1961, S. 241 ff.;
P. Gf. Kielmansegg, Dtld. u. d. 1. Weltkrieg, 1968;
H. Kraft, Staatsräson u. Kriegführung im kaiserl. Dtld. 1914–16, 1980. -
Autor/in
Heinz Kraft -
Zitierweise
Kraft, Heinz, "Loßberg, Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 198-199 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128549734.html#ndbcontent