Dressler, Johann Gottlieb

Lebensdaten
1799 – 1867
Geburtsort
Neukirch (Oberlausitz)
Sterbeort
Bautzen
Beruf/Funktion
Psychologe ; Pädagoge ; Schulmann ; Philosoph ; Pädagoge ; Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116218576 | OGND | VIAF: 66683062
Namensvarianten

  • Dreßler, Johann Gottlieb
  • Dressler, Johann Gottlieb
  • Dreßler, Johann Gottlieb
  • Dressler, J. G.
  • Dressler, J.G.

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Zitierweise

Dressler, Johann Gottlieb, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116218576.html [21.02.2025].

CC0

  • Dressler, Johann Gottlieb

    Psychologe und Pädagoge, * 4.10.1799 Neukirch (Oberlausitz), 18.5.1867 Bautzen. (evangelisch)

  • Genealogie

    V Joh. Christian, Hausbesitzer u. Krämer;
    M Anna Dorothea Steglich;
    B Christian Ehregott (1800–50), Gymnasiallehrer u. Schulschriftsteller in Bautzen (s. NND 28);
    1837 Charl. Luise Friedlein;
    S Dr. med. Otto, Arzt u. Pädagoge, T Fanny (⚭ Frdr. Dittes, 1896, Pädagoge, s. NDB IV).

  • Biographie

    D. kam nach ungenügender dörflicher Schulbildung und (seit 1815) nach Tätigkeit als Schulgehilfe erst 1817 auf das Gymnasium Bautzen, studierte 1823-26 in Leipzig Theologie, war dann 2 Jahre an K. S. Bornemanns Institut in Bautzen tätig, seit 1828 Prediger, 1831 Direktor am evangelischen Landständischen Seminar, trat 1858 nach dauernden Anfeindungen wegen seiner liberalen religiösen Auffassungen in den Ruhestand. 1848 unterzeichnete er den Aufruf des Allgemeinen Deutschen Lehrervereins, besuchte auch regelmäßig dessen Versammlungen, verfaßte 1849 ein viel beachtetes, bedeutsames Gutachten über Lehrerbildung (4 Jahre Allgemeinbildung, 3 Jahre spezielle Fachausbildung). D. verfocht, unterstützt von A. Diesterweg, in unmittelbarer Anhängerschaft an F. Beneke, dessen Lehre von der Psychologie als alleiniger Grundlage aller Geisteswissenschaften, damit auch der Pädagogik und hat von 1835-65 in der Lehrerbildung diese empirische Lehre heimisch gemacht, bevor der Herbartianismus und mit ihm die philosophische, auf Ethik, Metaphysik und Psychologie beruhende Pädagogik zur Wirkung kam. D.s Schwiegersohn F. Dittes hat bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Beneke-Dresslerischen Ideen wachgehalten.

  • Werke

    Beneke od. d. Seelenlehre als Naturwiss., 1840-46; Prakt. Denklehre, 1852;
    Die Grundlehren d. Psychol. u. Logik, 1867, ²1870 (v. F. Dittes u. O. Dressler);
    Hrsg.: F. Beneke, Lehrb. d. Psychol. als Naturwiss., ³1861;
    ders., Erziehungs- u. Unterrichtslehre, 2 Bde., ³1864;
    viele grundlegende Aufss. in Diesterwegs Päd. Jb., 1856-65;
    Autobiogr. in: Biogr. od. Selbst- u. Lebensschilderungen achtungswerther Päd., hrsg. v. K. G. Hergang, 1848, S. 128-46.

  • Literatur

    ADB V;
    A. Weber, J. G. D., in: Allg. Dt. Lehrerztg. 19, 1867, S. 373-76, 381-84;
    B. Dressler, J. G. D. u. s. Bedeutung f. d. Gesch. d. Päd., in: Zs. f. Gesch. d. Erziehung u. d. Unterrichts, 16. Jg., 1926, S. 124-72. – Qu: Briefwechsel Beneke-D. (Oberschule Auerbach/Vogtl.);
    Briefwechsel D.-Dittes (im Bes. d. Fam. Dittes).

  • Autor/in

    Herbert Schönebaum
  • Zitierweise

    Schönebaum, Herbert, "Dressler, Johann Gottlieb" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 114 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116218576.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Dreßler, Christian Ehregott

  • Biographie

    Dreßler: Christian Ehregott D., tüchtiger Schulmann, geb. am 25. Oct. 1800 zu Neukirch bei Baichen, am 30. Sept. 1850 als Lehrer am Gymnasium zu Bautzen. D., der sich früher zum Lehrer einer Volksschule ausbilden wollte, kam spät zum Studiren, indem er erst im November 1818 das Lyceum in Kamenz besuchte, wo er es durch unermüdeten Fleiß dahin brachte, daß er schon um Ostern 1822 mit dem Zeugniß der Reife auf die Universität zu Leipzig übertreten konnte. Hier widmete er sich dem Studium der Theologie und bestand 1825 mit Ehren das theologische Candidatenexamen zu Dresden. Als er 1826 eine Hauslehrerstelle bei dem Grafen zur Lippe auf Baruth übernommen hatte, hatte er einen Zögling auf das Gymnasium in Bautzen zu begleiten und benutzte daselbst die Gelegenheit, seine Kenntnisse in den alten Sprachen und besonders im Französischen, das er mit großer Vorliebe betrieb, zu erweitern. So wurde er mit den Vorständen des Gymnasiums bekannt und erhielt zuerst eine Verwendung als Hülfslehrer, 1833 wurde er zum sechsten wirklichen Collegen ernannt; er ward Classenlehrer in Quinta und übernahm den Unterricht im Französischen in den höheren Classen. Als praktischer Schulmann erwarb sich D. allgemeine Anerkennung; der im September 1850 in Bautzen ausgebrochene Typhus entraffte ihn zu früh einer segensreichen Wirksamkeit Von seinen Schriften sind zu nennen: „Die Lehre von der heiligen Taufe als der Weihe zum christlichen Leben“, 1830. „Französische Grammatik für Schulen“, 1836 und 1844. „Phaedri fabulae“, 1838, welcher kritischen Ausgabe eine Textausgabe in der Bibliotheca Teubneriana 1850 folgte; besonders hervorzuheben ist das 1850 erschienene Programm: „De auctoritate Academiae Francogallicae in grammaticis caute sequenda“, in welcher gründlichen Abhandlung bei aller Anerkennung der Verdienste der Akademie Zahlreiche Irrthümer des damals noch als erste Autorität geltenden „Dictionnaire de l'Académie franç.“ nachgewiesen sind.

    Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrg. 1850, Thl. I, S. 634—643.

  • Autor/in

    H.
  • Zitierweise

    Alberti, Eduard, "Dressler, Johann Gottlieb" in: Allgemeine Deutsche Biographie (), S. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116218576.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA