Schlabrendorff, Freiherren und Grafen von
- Lebensdaten
- unbekannt
- Beruf/Funktion
- preußische Adelsfamilie
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 13980515X | OGND | VIAF: 102650299
- Namensvarianten
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- Schlabrendorf, Freiherren und Grafen von
- Schlabrendorff, Freiherren und Grafen von
- Schlabrendorf, Freiherren und Grafen von
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Personen im NDB Artikel
- Schlabrendorf, Otto Freiherr von
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- Schlabrendorff, Ernst
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- Schlabrendorff, Fabian von
- Schlabrendorff, Georg Graf von
- Schlabrendorff, Gustav Graf von
- Schlabrendorff, Joachim von
- Schlabrendorff, Johannes von
- Schlabrendorff, Leopold Graf von
- Schlabrendorff, Ludwig Graf von
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Schlabrendorff (Schlabrendorf), von
(1697 preußische Freiherren, 1772 beziehungsweise 1786 preußische Grafen). (evangelisch)
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Biographie
Die Stammreihe der märk. Familie mit gleichnamigem Sitz (Slabirndorf) bei Luckau (Niederlausitz), die mit Dieprand (Diprandus de Zlaberndorf) 1234 erstmals urkundlich erscheint, beginnt mit Joachim 1380. →Johannes († 1512, s. Gatz III), der in Rostock, Leipzig und Bologna Theologie und Jura studierte (Dr. iur. utr. ) und dem Prämonstratenserorden beitrat, wurde 1501 Bischof von Havelberg. Während seines Pontifikats wurden das prämonstratensische Domkapitel in ein weltliches Stift umgewandelt und die Hofhaltung in Wittstock ausgebaut; das Havelberger Missale (1505) und das Havelberger Brevier (1511) erschienen im Druck. Ernsts († 1605), auf Drewitz und Beuthen, Söhne →Joachim († 1611), auf Groß- und Klein-Beuthen, Drewitz etc., und →Ernst († 1609), auf Gröben und Beuthen, begründeten die beiden Linien. Joachims Urenkel →Otto (1650–1721, s. Priesdorff I, S. 56, Nr. 93), preuß. General der Infanterie, der auf Kriegsschauplätzen zwischen Ungarn und den Niederlanden kämpfte, wurde 1697 in den Freiherrenstand erhoben, starb jedoch kinderlos. Auch die Brüder →Georg (1852–1913) und →Carl (1854–1923) standen in preuß. Militärdienst. Carls Sohn →Fabian (1907–80), Mitglied des Widerstands, war zuletzt Bundesverfassungsrichter (s. u.).
Ernsts Nachfahre →Ernst Wilhelm (1719–69), preuß. Etatsminister und Präsident der beiden schles. Kammern, förderte das schles. Volksschulwesen und die Tuchfabrikation (s. L). Seine Söhne →Ludwig (1743–1803), →Leopold (1748–1808) und →Gustav (1750–1824) wurden 1772 bzw. 1786 in den preuß. Grafenstand erhoben. Während die beiden ersteren das Amt eines Oberlandesdirektors von Schlesien innehatten, lebte Gustav seit 1790 als philanthropischer Sonderling in Paris, wo er anonvm seinen „Anti-Napoleon“ publizierte (1804 u. ö., zuletzt 1992) (s. L).
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Literatur
ADB 31 (zu Otto, Ernst Wilhelm u. Gustav);
Constantin Gf. Schlabrendorff, Geneal.-hist. Uebersicht d. churmärk. Fam. d. Herren v. S., 1842;
Gotha. Geneal. Tb. 1918;
GHdA 81 (Adelige Häuser 17), 1983, 101 (Gfl. Häuser 13), 1991, 125 (Adelslex. XII), 2001;
– zu Ernst Wilhelm:
Schles. Lb. II, 1926, S. 1-14 (L, P);
Breslau-Lex.;
– zu Gustav:
Th. Heuss, Der Diogenes v. Paris, in: Schattenbeschwörung, 1947;
M. Gregor-Dellin, S. oder Die Rep., 1982;
Killy. -
Autor/in
Franz Menges -
Familienmitglieder
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Zitierweise
Menges, Franz, "Schlabrendorff, Freiherren und Grafen von" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 16 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13980515X.html#ndbcontent