Ruthner, Anton Edler von
- Lebensdaten
- 1817 – 1897
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Salzburg
- Beruf/Funktion
- Alpenforscher ; Geograph ; Jurist ; Geograf
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 117599352 | OGND | VIAF: 79209887
- Namensvarianten
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- Ruthner, Anton Edler von
- Ruthner, Anton von
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Ruthner, Anton Edler von
Alpenforscher, Geograph, * 21.9.1817 Wien, † 16.12.1897 Salzburg. (katholisch)
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Genealogie
V →Cajetan (1789–1859, österr. Edler 1853), k. k. niederösterr. Reg.rat b. d. Statthalterei in W.;
M Therese Mirus (1795–1832), aus Regensburg;
Stief-M Vincentia Padewith, aus Mähren;
Schw Franziska (* 1828, ⚭ →Eduard Rr. Verida v. Wellenbann, 1821–91, HR im k. k. Handelsmin.); – vermutl. ledig. -
Biographie
R. besuchte das Gymnasium in Linz und Kremsmünster, studierte 1835-39 Jura an der Univ. Wien und war anschließend im Staatsdienst in Verona und Salzburg tätig. Nach seiner Promotion 1841 wurde er Rechtsanwalt in Wien (1849–70), Steyr (1874) und Salzburg (seit 1875, 1878-97 auch Notar). 1835 bestieg er seinen ersten Schneegipfel, den Brennkogel im Fuschertal und nahm 1841 an der von ihm initiierten Erstbesteigung des Großvenedigers (3674 m) teil, des dritten erreichten Hochgipfels der Ostalpen. 1852 begann R., systematisch die Berggruppen der noch unerforschten Ostalpen aufzusuchen, ihre bedeutenden Gipfel zu besteigen und diese Gebirge zu beschreiben. Von 330 Hochgipfeln und Gletscherpässen erreichte er viele als erster oder zweiter Alpinist. Einige Gebiete, wie die Adamellogruppe, wurden von ihm für den Alpinismus entdeckt. Er war der erste „städtische“, zum gebildeten Bürgertum zählende Hochtourist der Ostalpen. Bei seinen Touren bediente er sich gerne einheimischer Führer, die zwar über gewisse Ortskenntnisse verfügten, denen es aber häufig an den entspechenden alpinistischen Fähigkeiten mangelte. R., der seine Bergfahrten als geographische Forschungsreisen begriff, stellte den Großteil der ostalpinen Hochgebirgsgruppen erstmals in Zeitschriftenbeiträgen und Büchern vor. Mit der topographischen Erforschung und|bergsteigerischen Erschließung der noch weitgehend unbekannten Ostalpen gab er dem aufkommenden Alpinismus wie der Alpingeographie Mitte des 19. Jh. entscheidende Anstöße. R. zählte zusammen mit →Paul Grohmann (1838–1908), →Edmund v. Mojsisovics (1839–1907) und →Guido v. Sommaruga (* 1842) zu den Gründern des 1862 entstandenen Österr. Alpenvereins, dem er 1863, 1865-67 und 1869/70 vorstand.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. k. k. geogr. Ges., Wien (1856, 1897 Ehrenmitgl.), d. Ges. f. Erdkunde, Berlin;
Ehrenmitgl. d. Gde. Neukirchen am Großvenediger (Ober-Pinzgau);
zahlr. weitere Ehrungen u. Auszeichnungen. -
Werke
Die Alpenländer Österr.s u. d. Schweiz, Eine Parallele, 1843;
Berg- u. Gletscher-Reisen in d. österr. Hochalpen, 1864;
Alpenlandschaften v. Obersteiermark, in: Mitt. d. Österr. Alpenver. (ÖAV) 1864, H. 2, S. 429-40;
Stoder u. d. Gr. Priel, in: Jb. d. ÖAV 1, 1865, S. 323-29;
Die Zugspitze, ebd. 3, 1867, S. 163-98;
Der Unnutz am Achensee, ebd. 5, 1869, S. 1-13;
Die Mädelegabel in d. Allgäuer Alpen, ebd. S. 150-75;
Die Alpenreisen Ehzg. Rainers 1868, ebd. S. 271-75;
Die Hochwildstelle, ebd. 6, 1870, S. 106-21;
Aus Tirol, Berg- u. Gletscherreisen, 1869;
Das Kaiserthum Österr. in maler. Originalansichten, 4 Bde., 1871-79;
Das Kaiserthum Österr., 2 Bde., 1871/79;
Julius Payer, in: Österr. Wschr. f. Wiss. u. Kunst. 1, 1872, H. 24-26;
Die gefürstete Gfsch. Tirol u. Vorarlberg in maler. Originalansichten, 1880. -
Literatur
E. Richter, in: Mitt. d. Dt. u. ÖAV 83, 1897, S. 287 f.;
L. Purtscheller, in: Österr. Alpen-Ztg. 20, 1898, S. 1-5;
E. Pichl, in: ders., Wiens Bergsteigertum, 1927, S. 4;
F. Schmitt, in: Bergsteiger 1985, H. 5, S. 45 f. (P);
Wurzbach;
BJ II, S. 305 f.;
ÖBL;
Hist. Lex. Wien. -
Autor/in
Peter Grimm -
Zitierweise
Grimm, Peter, "Ruthner, Anton Edler von" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 304-305 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117599352.html#ndbcontent