Rupert
- Lebensdaten
- gestorben 1186
- Sterbeort
- Tegernsee (Stadt)
- Beruf/Funktion
- Abt von Tegernsee ; Abt
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 115599959 | OGND | VIAF: 745625
- Namensvarianten
-
- Rupert
- Rupertus, Tegernseensis
- Robert, de Tegernsee
- Rupert, Tegernsee, Abt
- Rupert, von Tegernsee
- Rupertus, Abbas Tegernseensis
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Rupert
Abt von Tegernsee (seit 1155), † 22.5.1186.
-
Genealogie
>Wahrscheinl. aus d. Geschl. d. Herren v. Hohenburg-Tölz;
V Udalschalk II. v. Hohenburg (um 1095- um 1130);
B Otto, Propst v. Rottenbuch († 1179), Gebhard II. v. Hohenburg (um 1140–81). -
Biographie
R. wurde 1155 als Nachfolger Abt →Konrads I. (1126–55) vom Tegernseer Konvent zum Abt gewählt. Seine Amtszeit war, wie die Tegernseer Briefsammlung des 12. Jh. dokumentiert, von schweren Auseinandersetzungen mit Vogt Heinrich II. von Wolfratshausen († 1157) und Bf. Albert von Freising (reg. 1158-84) geprägt. 1157 erhielt R. ein Privileg Ks. Friedrich Barbarossas, das die Amtskompetenzen des Vogtes zugunsten Tegernsees regelte. Mit dem Freisinger Bischof lag R. in langjährigem Streit um die Besetzung der Tegernseer Pfarr- und Eigenkirchen. Die schriftliche Bestätigung des Tegernseer Patronatsrechts (ius patronatus, ius fundi) über diese Kirchen erlangte er 1186 in einem Privileg Papst Urbans III. Während des alexandrinischen Schismas (1159–77) bewies R. großes diplomatisches Geschick. Er stand Papst Alexander III. sehr nahe, hielt jedoch auch sein gutes Verhältnis zum Klosterherrn Friedrich Barbarossa aufrecht.
Während viele Reichsabteien im 12. Jh. ihren Niedergang fanden, führte R. Tegernsee kulturell zu hoher Blüte. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der Förderung des Kultes um den Klosterpatron Quirinus. Im Skriptorium entstanden bedeutende Werke wie die „Quirinalien“ des Metellus v. Tegernsee († zw. 1165 u. 1186), der „Ludus de Antichristo“ und die Tegernseer Briefsammlung. Glaskunst und steinerne Kirchbauten gaben weithin Zeugnis von Macht und Reichtum des Benediktinerklosters, dessen Besitz nun seine größte Ausdehnung erfuhr.
Die von R. gepflegten Beziehungen reichten weit über den bayer. Klosterraum hinaus. Er war ständiger Briefpartner u. a. von Hzg. Welf VI., Berthold III. von Andechs, Patriarch Udalrich II. von Aquileja und Ebf. Konrad I. von Mainz und stand in brieflichem Kontakt mit Papst- und Kaiserhof. Als erster Abt nördlich der Alpen erhielt er 1177 das Privileg, an Festtagen und auf Provinzialsynoden die Mitra zu tragen. R. wurde in der|Klosterkirche Tegernsee¶ bestattet; sein Grab ist nicht erhalten.
-
Werke
Die Tegernseer Briefslg. d. 12. Jh., ed. H. Plechl. Die Briefe d. dt. Ks.zeit 8, MGH 2002;
Die Traditionen d. Klosters Tegernsee 1003-1242. bearb. v. P. Acht, 1952. -
Literatur
F. Tyroller. Abstammung u. Verwandtschaft d. Abtes R. I. v. Tegernsee († 1186), in: StMBO 65, 1953/54, S. 116-45;
J. Weissensteiner, Tegernsee, die Bayern u. Österr., Studien zu Tegernseer Gesch.qu. u. d. bayer. Stammessage, Mit e. Ed. d. Passio secunda s. Quirini, 1983;
S. Buttinger. „Schmückender als e. Fibel am ksl. Gewand“, Das Kloster Tegernsee u. sein Beziehungsgefüge im 12. Jh., Diss. München 2004. -
Autor/in
Sabine Buttinger -
Zitierweise
Buttinger, Sabine, "Rupert" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 274-275 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115599959.html#ndbcontent